Nach dem Schlaganfall: Wie sich das Leben von Michael Hartl und seiner Marianne verändert hat
Gerade war der offizielle Tag des Schlaganfalls. Dabei braucht Michael Hartl (75), der mit seiner Frau Marianne (71) als beliebtes wie erfolgreiches Volksmusik-Duo heuer auf Abschiedstour unterwegs ist, diesen Tag gar nicht erst, um darüber nachzudenken, was mit ihm vor rund zwei Jahren passiert ist.
Sein Schlaganfall, die große Gefahr und das noch größere Glück, alles unbeschadet überstanden zu haben, sind omnipräsent. Zudem hat er sein Leben seitdem ziemlich verändert. Wie? Das erzählt das Schlager-Paar der AZ. "Der Michi hat sein Leben wirklich sehr verändert", bestätigt gleich seine Frau Marianne.
Vor dem Schlaganfall von Michael Hartl: "Keine gesunde Ernährung"
"Davor hat er schon mal Sport gemacht, aber nicht regelmäßig. Auf seine Ernährung hat er gar nicht aufgepasst, da kam Cola ins Spiel, Red Bull, Pommes, kurzum: keine gesunde Ernährung." Michael Hartl ergänzt: "Wir haben unsere Ernährung umgestellt – und unser Leben." Seitdem essen beide mehr Fisch, Obst – vor allem rote Beeren – und Gemüse, weniger rotes Fleisch. Und sie haben immer eine Schale Walnüsse in ihrer Nähe. Ein Glas Rotwein darf auch mal sein.
Wichtig auch: den Schlaganfall üben. "Witzigerweise haben wir das über Whatsapp zugeschickt bekommen, vorab tatsächlich geübt", sagen sie. Deshalb merkte Marianne damals schnell, was los war: "Plötzlich konnte er sich nicht mehr artikulieren, ich hab ihn nicht mehr verstanden. Er war zwar ansprechbar und wollte mir wohl sagen 'Hilf mir!', da hab ich ihm gesagt, er solle mal die Zunge rausstrecken und den Arm heben. Das sind alles so Symptome und das gelang ihm nur halbseitig. Ich sagte, dass ich glaube, dass er einen Schlaganfall hat."
Marianne und Michael wissen: "Die Rettungskette, die Zeit, ist so wichtig"
Marianne Hartl rief die 112: "Die Rettungskette, die Zeit, ist so wichtig. Maximal viereinhalb Stunden. Bei uns kam leider kein Notarzt. Deshalb ist es wichtig, zu sagen: 'Mein Mann hat einen Schlaganfall. Bitte einen Notarzt!' Die Sanitäter können auch nicht alles machen."
Vom Ebersberger Krankenhaus ging es für den Sänger danach ins Harlachinger Krankenhaus zu einer sogenannten Stroke Unit, die auf Schlaganfälle spezialisiert ist – Marianne erinnert sich: "Der Michi hatte einen sehr schweren Schlaganfall, wurde dort operiert, es war alles zeitlich knapp. Alles in allem hatte er riesiges Glück. Ich nenne ihn heute Mister 98 Prozent. Man muss dankbar sein und das Beste daraus machen."
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