Teuer aber kosteneffizient?: Nvidias GB200-Boards sollen 70.000 US-Dollar kosten
Bei neuen GPUs für KI-Workloads wird stets die höhere Leistung und Kosteneffizienz betont. Der Anschaffungspreis steigt derweil auf Rekordniveau.
Ein Nvidia Grace-Blackwell-Modul mit zwei B200-GPUs sowie einer Grace-CPU mit 72 Arm-Neoverse-V2-Kernen soll laut Analysten von HSBC (via X) rund 70.000 US-Dollar kosten. In der Anschaffung liegen damit bereits die kleinsten von Nvidia offiziell angebotenen Server (NVL-36) bei etwa 1,8 Millionen US-Dollar, während ein NVL-72-System rund drei Millionen US-Dollar kosten soll.
Ob der Hersteller überhaupt einzelne GB200-Superchips verkauft, ist dabei zumindest fraglich. Nvidia CEO Jensen Huang spricht bei Veranstaltungen in der Regel fast ausschließlich über komplette Server und Cluster, einzelne Chips werden nur für technische Daten erwähnt. Abseits großer Systemanbieter wie Dell, HPE und Supermicro, die wiederum Komplettlösungen anbieten, dürfte ein Einzelverkauf kaum stattfinden.
Gerade bei GB200 gilt es allerdings zu beachten, dass ein Vergleich mit älteren Generationen wie H200 oder GH200 die zusätzlichen Chips berücksichtigen sollte. GH200 setzt zwei B200-GPUs pro Board ein, die jeweils aus zwei Dies bestehen. Tatsächlich sind daher im Vergleich mit Hopper H200 viermal so viele GPUs vorhanden, wodurch sich in Kombination mit der höheren Rechenleistung die von Nvidia beworbene höhere Kosteneffizienz ergibt.
Kaum offizielle Preise verfügbar
Offizielle Preise geben Hersteller für Serverhardware in der Regel nicht an, online gelistete Preise sind daher zumeist Schätzungen oder Individualpreise für einzelne Kunden, die sich je nach Auftragslage und Bestellvolumen deutlich voneinander unterscheiden können. Analysen von großen Finanzgruppen sind daher einer der zuverlässigsten Indikatoren, da Banken Einblicke in die Finanzierung der Systeme mehrerer Kunden haben und dadurch Trends erkennen und Durchschnittspreise bilden können.
B100-GPUs ohne zusätzliche Grace-CPU sollen laut HSBC zwischen 30.000 und 35.000 US-Dollar liegen und benötigen anders als Grace-Blackwell-Boards ein Basissystem mit einer CPU und SXM-Sockeln. Damit liegt die neue Generation etwa auf dem gleichen Niveau wie der Vorgänger Hopper H200, der je nach Quelle ebenfalls zwischen 30.000 und 40.000 US-Dollar kosten soll.
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