Einfach nur schlecht! Der Europa-Auftakt der Formel 1 läuft für Max Verstappen bisher bitter. Schon im ersten Freien Training fehlte der Weltmeister an der Spitze der Zeitentabelle (P5). Im FP2 verschlimmerten sich die Probleme des Teams sogar noch. Verstappen rutschte über die Strecke, mehr als der siebte Platz war nicht drin. Über eine halbe Sekunde fehlte Red Bull auf die Trainings-Bestzeit von Charles Leclerc. Bitteres Fazit: Das Auto ist nicht wettbewerbsfähig.

“Es war ein schwieriger Tag”, sagt Verstappen nach dem zweiten Training in Imola. “Es war schwer, eine gute Balance zu finden. Ich fühle mich im Auto nicht wirklich wohl. Es ist sehr unruhig und es ist leicht, das Auto zu verlieren. Es gibt definitiv ein paar Dinge, die wir uns ansehen müssen, denn der heutige Tag war einfach nur schlecht. Der Longrun hat auch mies ausgesehen.”

Freitag enttäuschend und Samstag auf der Pole Position. Das wäre keine Überraschung, wenn es um Red Bull geht. Doch besonders zuversichtlich zeigt sich Verstappen nicht. “Wir müssen uns noch deutlich verbessern, damit wir morgen konkurrenzfähig sind”, so der Niederländer. “Wir waren heute ein gutes Stück von der Pace weg. Wir werden sehen, was wir über Nacht finden. Schlimmer als heute kann es nicht werden. Es sieht so aus, als hätten die anderen Teams einen Schritt nach vorne gemacht und wir hatten einen schlechten Tag.”

Marko spricht Klartext: Sind nicht wettbewerbsfähig

Auch Red Bulls Motorsport-Chef Dr. Helmut Marko findet klare Worte: “Wir sind nicht im Fenster. Es war eine Verschlechterung gegenüber FP1, da waren wir wenigstens in Sektor 1 und 3 schnell und es waren nur zwei Kurven, wo es nicht geklappt hat. Aber jetzt sieht es anders aus. Auch bei den Longruns. Nicht wettbewerbsfähig.”

Ein hartes Fazit des Österreichers. Wo das Problem liegt, sei noch nicht geklärt. “Man kann es nicht lokalisieren”, verrät Marko. “Wir sind generell nicht im Bereich, wo der entsprechende Grip da ist. Weder mit dem Soft noch mit den Medium-Reifen. Im Longrun hat uns im Schnitt eine Sekunde gefehlt.”

Red Bull-Fahrer Max Verstappen
Verstappen lag im FP2 nur auf P7, Foto: Getty Images / Red Bull Content Pool

Dass Red Bull im zweiten Freiem Training noch schlechter war als im FP1 zeigt, dass die Veränderungen, die am Auto zwischen den beiden Sessions durchgeführt wurden, in die falsche Richtung gingen. Der Rennstall hat nach Imola eigentlich leistungsorientierte Upgrades mitgebracht. Diese zeigte jedoch noch keine positiven Auswirkungen. Eher das Gegenteil könnte der Fall sein.

Red Bull: Race-Pace war alarmierend, McLaren macht Sorgen

“Es kann sein, dass das Problem mit den Upgrades zu tun hat und die einzelnen Komponenten nicht so richtig harmonieren”, meint Marko. “Das Heck ist für Max nicht kontrollierbar. Wenn das einmal ein Verstappen nicht kontrollieren kann, dann heißt das schon etwas. Im zweiten Training ist das Auto komplett aus dem Fenster gerutscht.”

Was das Qualifying am Samstag betrifft, hat der Motorsportchef von Red Bull keine allzu großen Bedenken. Das Rennen und McLaren machen Marko jedoch Sorgen: “Der Rückstand ist auf die Qualifying-Lap nicht so groß, wie er sich jetzt darstellt. Mehr alarmierend war die Race-Pace. McLaren, sehen wir als die stärksten Gegner zurzeit. Piastri hatte keinen Reifenabbau. Er ist konstant seine Zeiten gefahren. Bei Norris sind die Zeiten auch relativ spät eingebrochen.”