Demokratie erleben: Mitmach-Fest am Verdener Rathaus zum Grundgesetz-Jubiläum
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Demokratie erleben: Mitmach-Fest am Verdener Rathaus zum Grundgesetz-Jubiläum

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Geburtstagsparty im und am Rathaus: Jochen Benner, Gesine Ahlers und Hermann Deuter (r.) laden ein.
Geburtstagsparty im und am Rathaus: Jochen Benner, Gesine Ahlers und Hermann Deuter (r.) laden ein. © Klee

Das Dokumentationszentrum Doz 20 feiert den 75. Jahrestag des Grundgesetzes mit einem großen Fest. Die Veranstaltung verspricht, ein lebendiges Zeugnis der Demokratie zu sein. Ein vielfältiges Programm mit Informationsständen und Diskussionen erwartet die Besucher.

Verden – Das Grundgesetz und die Geschichte drumherum ist ihre Kernkompetenz. Deswegen ist Doz 20, das Dokumentationszentrum Verden im 20. Jahrhundert, auch in eine neue Rolle geschlüpft und zum 75. Geburtstag dieser Grundlage unserer Gesellschaft zum Veranstalter geworden. „Feiern Sie mit uns die Sternstunde unserer Demokratie“, lädt das engagierte Zentrum ein. Es hat mit 16 Organisationen, Verbänden, Initiativen und Einrichtungen am Sonnabend, 25. Mai, im und am Rathaus ein Mitmach-Fest für die Demokratie organisiert. Mit unterhaltend verpackten Informationen wollen sie den Besuchern lebendige Demokratie vermitteln.

Das Geburtstagskind, das Grundgesetz, wird an seinem Ehrentag überall präsent sein. Im Verdener Rathaus nicht nur in aller Ausführlichkeit, sondern auch in vielen Sprachen, darunter Russisch, Türkisch und Arabisch. Auch in einem Land wie der Bundesrepublik sei nun einmal die Demokratie nicht unverwundbar. Da sind sich die Aktiven von Doz 20 einig.

Thema ist brandaktuell

„Das haben die Umsturzpläne der Reichsbürger, das Treffen von Rechtsextremisten in Potsdam und die aktuellen Angriffe auf Wahlkämpfer gezeigt“, sagt Hermann Deuter beim Pressegespräch. Mit Gesine Ahlers und Jochen Benner hat er eingeladen, um die Pläne für die Feierlichkeiten vorzustellen. Ort des Geschehens ist natürlich da, wo die Demokratie stattfindet, zumindest auf städtischer Ebene im Rathaus. Die Stadt und der Landkreis haben als Sponsoren auch dafür gesorgt, dass die informative Party finanziert werden kann.

Dass die Arbeit im Stadtrat und seinen Ausschüssen nicht hinter verschlossenen Türen und im Geheimen stattfindet, weiß Gesine Ahlers als ehemalige Ratsfrau sehr genau. „Vielen ist das aber gar nicht so klar. Jeder kann sich informieren, Zeuge werden, kritische Fragen stellen oder Anliegen vorbringen“, sagte die ehemalige Ratsfrau.

Für Ahlers ist deshalb auch wichtig, dass auf dem Geburtstagsfest von 11 bis 15 Uhr im historischen Trauzimmer die Möglichkeit besteht, sich mit dem Ratsinformationssystem vertraut zu machen. Alle Ratsunterlagen, auch die zu den Ausschüssen, sind dort über das Internet zugänglich und können jederzeit abgerufen werden.

Ratspolitiker stehen Rede und Antwort

Noch näher an städtischer Politik und den dazu gehörenden demokratischen Prozessen sind die Besucher des Festes mit Vertretern der Ratsfraktionen. Die Politiker stehen während des Festes für Gespräche, Fragen und Probleme, aber auch Anregungen und Kritik der Besucher bereit.

Nach der offiziellen Eröffnung mit Hermann Deuter und Bürgermeister Lutz Brockmann entfalten sich viele Aktivitäten im und am Rathaus. Informationsstände, an denen die beteiligten Organisationen und Vereine sich und ihre demokratische Arbeit zeigen. „Es geht natürlich um politische Bildungsarbeit, aber dabei haben wir auf einen unterhaltenden Charakter Wert gelegt“, berichtet Deuter. Amnesty International ist ebenso dabei wie Fridays for Future, die Polizei, die Omas gegen Rechts und Wabe.

Und Jochen Benner weist auf das umfangreiche Programm hin, das den Tag lang eine Börse mit immer neuen Punkten zwischen Musik, Vorträgen, Ausstellungen, Interview und Führungen eröffnet. Live und in Farbe liefern die Gleichstellungsbeauftragten der Stadt und des Landkreises, Kathrin Packham und Kerstin Blome, und Vertreter der Kirche wie Superintendent Fulko Steinhausen immer neue Unterhaltung. „Quasi im Viertelstundentakt wechseln die Beiträge“, fasst Benner zusammen.

Themen, die angerissen werden seien die „Mütter des Grundgesetzes“ ebenso wie die Bücherverbrennungen der Nazizeit und das Schicksal von syrischen Flüchtlingen. Doz-20-Mitglied Hans-Jürgen Lange wird mit dem Betroffenen ein Gespräch führen. Mit Anita Augspurg wird auch an eine Verdener Kämpferin für die Demokratie erinnert. Karin Köster vom Anita-Augspurg-Verein will über die Bedeutung der Pazifistin und Demokratin berichten. Neues über das Projekt „Lernort Demokratie“, das nach der Sanierung des Syndikatshofs dort verwirklicht werden soll, wird Dr. Ulrike Huhn in einem letzten Beitrag zum Grundgesetz-Jubiläum berichten.

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