Ant-Man and the Wasp Kritik - Autor: ProfessorX | Moviejones
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Ant-Man and the Wasp

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Ant-Man and the Wasp Kritik

Ant-Man and the Wasp Kritik

Ant-Man and the Wasp Kritik
0 Kommentare - 10.05.2024 von ProfessorX
In dieser Userkritik verrät euch ProfessorX, wie gut "Ant-Man and the Wasp" ist.
Ant-Man and the Wasp

Bewertung: 3 / 5

Seit den Ereignissen auf dem Leipziger Flughafen steht Scott Lang alias Ant-Man (Paul Rudd) unter Hausarrest. Doch so sehr stört ihn das gar nicht, denn so kann er endliche eine gute Beziehung zu seiner Tochter Cassie (Abby Ryder Fortson) aufbauen. Kurz vor dem Ablauf seiner Strafe wird Scott von einem ehemaligen Mentor Dr. Hank Pym (Michael Douglas) und dessen Tochter Hope van Dyne (Evangeline Lilly) aufgesucht. Er soll ihnen bei der Suche nach Janet (Michelle Pfeiffer), Hopes Mutter, helfen. Zusammen begeben sie sich auf den Weg, um die nötigen Materialien zu bekommen, um die Mission um subatomaren Raum auszuführen. Dabei geraten sie jedoch mit der mysteriösen Ghost (Hannah John-Kamen) zusammen.

Ach, all die Erkenntnisse und alles, was man überhaupt zum Thema Filme sagen konnte, wurde bereits über das Marvel Cinematic Universe in die Welt getragen. Es ist ja erstaunlich, daß diese Hochphase der Superheldenfilme, die sicherlich ihren Reiz aus einer generellen Ungewissheit in der Gesellschaft gezogen haben, solche Werke wie Ant-Man and the Wasp hervorbringen konnte. Zumal, wenn man an die Comic-Vorlagen denkt, ist es ebenso erstaunlich, daß man überhaupt jemals solche Charaktere auf die Leinwand brachte. Aber man hat sie ja auch entschärft und das, was eigentlich die Fantastic Four in den Comics ausmachte, ist nun spätestens mit Ant-Man and the Wasp das Verkaufsargument schlechthin. Denn Peyton Reeds zweiter Ausflug mit Insekten ist tatsächlich ein waschechter Familienfilm. Nun nimmt das immer noch nicht die absurd unlustige Dimension eines Die schrillen Vier auf Achse (1983) ein, aber es ist eben der verzweifelte Versuch aller Konservativer nach einer Form von Legitimation in der Gesellschaft zu suchen. Schaut, wie durchgedreht – im positiven Sinne – und cool wir doch sind. Ant-Man and the Wasp erzählt von vielen dieser Familienaspekte, alle mögen einander, alle lieben sich und wenn nicht, werden sie es bald tun.

Tatsächlich war der Vorgänger Ant-Man (2015), obwohl er natürlich auch mit Edgar Wrights vermutlich verbliebenen Drehbuchzeilen einfach einen cleveren Kopf an Bord hatte, erstaunlich innerhalb des Marvel Cinematic Universe. Systemisch durchdacht und mit dem Herz für die Arbeiterklasse. Hier ist das allerdings nicht mehr der Fall. Klar bleibt Scott Lang als Ant-Man irgendwo ein charmanter Gauner, doch der Fokus wird hier nun vor allem auf Frauenpower gelegt. Das ist natürlich auch so ein Schlagwort für eine hitzige Debatte geworden, aber ja, Ant-Man and the Wasp kann seine titelgebende Wasp ganz gut verkaufen und man findet sie cool. Darüber hinaus ist der Einsatz einiger visueller Spielereien mit Größenverschiebungen durchaus für den Moment ganz unterhaltsam. Doch man merkt schnell über die wenigen Jahre, die der Film nun auf dem Buckel hat, wie eigentlich belanglos er doch erscheint. Nicht nur innerhalb des Marvel-Universums, aber vor allem auch als Kunstwerk. Denn die Idee ist ja eigentlich die Dekonstruktion von Patriarch Hank Pym. Ein Mann, der im Film auch das ein oder andere Opfer in Kauf nimmt. Nur fehlt es da an Konsequenz, weil man natürlich nicht den Hank Pym aus den wohl besten Comics rezitieren kann. Er ist für die gesamte Misere zunächst doch verantwortlich und dennoch schafft das Drehbuch es irgendwie im weiteren Verlauf einer durchaus komplexen Figur dann keinerlei Ecken und Kannten zu geben. Das ist eine vertane Chance.

Nicht falsch verstehen, als reine Unterhaltung macht Ant-Man and the Wasp durchaus Spaß. Auf der anderen Seite ist die Frage nach Relevanz und Existenzberechtigung für den Film durchaus berechtigt. Wenn man mal die Kernmotive analysiert, und die Tatsache rausnimmt, daß das Böse hier nicht als das Böse verkauft werden soll, dann verbleibt Reeds Werk vor allem nur noch mit der Coolness und Wiedervereinigung der Kernfamilie. Also der tatsächlichen Blutsverwandtschaft. Das Highlight des Films ist dann die Wiederkehr von Janet van Dyne, die aber auch nicht wirklich als Überraschung oder große Wende, gar intelligente Idee funktioniert, weil sie ja das Grundgerüst für den Film darstellt. Also was hier eigentlich erzählt wird, erinnert fast schon an eine Digimon-Metapher aus ersten Tagen. Andromons Fabrik lässt grüßen und im Prinzip kann man sagen, daß der Film nichts erzählt und nichts aufbaut. Er erzählt weiter, aber nicht anhand es Konfliktes zwischen den Figuren, der bahnbrechend oder kreativ wäre. Nein, der Film bleibt bloße Unterhaltung und die Darstellung einfacher Tatsachen. Ja, man muss es so sagen, daß Ant-Man and the Wasp tatsächlich rein inhaltlich minderwertig ist. Doch was verleibt sind recht kreative Spielereien mit der Möglichkeit zur Größenverschiebung. Damit spielt der Film vielleicht mit der Bedeutung von Realität, weil er die vorgefundene Realität im Film immer wieder abändert. Natürlich bleibt eine intelligente Analyse und die Vorstellung einer These hier aus.

Das macht aber auch schon irgendwo Spaß, wie auch die Figuren in ihrem Treiben Spaß machen. Die Frage, die Ant-Man and the Wasp damit unmittelbar und unfreiwillig in den Raum wirft, ist, ob ein Film sich nur durch große Themen legitimiert. Denn inhaltlich ist es wohl der mit Abstand minimalistischste Film der gesamten Reihe. Und nein, daß ist nicht einfach nur ein Wortwitz. Es findet sich kaum ein sinnvoller oder zum Nachdenken anregender Gedanke. Und das führt letzten Endes dazu, daß der Film bloße Unterhaltung bleibt. Wen das nicht stört, der wird sicherlich große Freude am Film haben. Und ja, ein paar Witzchen zünden ja durchaus. Er unterhält, irgendwie. Und das ist schon erstaunlich, wenn man bedenkt, daß er gar nichts erzählt.

Ein seltsames Kuriosum, ohne irgendeine geistreiche Idee. Ant-Man and the Wasp erzählt eigentlich nichts und bezieht sich damit fast schon auf das, was den Kern eines Films ausmacht. Es ist im Prinzip ein bewegtes Gemälde, daß zwar übliche Disney-Themen bedient, aber darüber hinaus die Frage in den Raum wirft, ob ein Film auch ohne eine direkte, sinnvolle Aussage funktionieren kann. Spaß macht er aber in jedem Fall.

Trailer zu Ant-Man and the Wasp

Ant-Man and the Wasp Bewertung
Bewertung des Films
610

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