GDL-Streik in Chemnitz: City-Bahnen rollen wieder, doch Fahrgäste müssen weiter zittern

GDL-Streik in Chemnitz: City-Bahnen rollen wieder, doch Fahrgäste müssen weiter zittern

Chemnitz - Nach dem Spontan-Streik bei der Chemnitzer City-Bahn am gestrigen Samstag rollen die Züge nun wieder. Doch Fahrgäste müssen weiterhin zittern: Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) droht mit weiteren Streiks. Diese sollen "länger und härter ausfallen", kündigt GDL-Chef Claus Weselsky (65) an.

Die City-Bahnen rollen wieder - vorerst. Denn weitere Streiks könnten folgen. (Archivbild)
Die City-Bahnen rollen wieder - vorerst. Denn weitere Streiks könnten folgen. (Archivbild)  © Maik Börner

City-Bahn-Chef Friedbert Straube (44) fiel am gestrigen Samstagmorgen aus allen Wolken. Die GDL kündigte den Spontan-Streik nur etwa eine Stunde vorher an. "Wir hatten keinerlei Gelegenheit, vorher Busnotverkehr zu organisieren und die Fahrgäste zu warnen", sagte Straube.

Immerhin: Am Samstagabend wurde der Streik beendet. Mittlerweile rollen die Bahnen wieder. Allerdings bleibt bei Fahrgästen ein ungutes Gefühl

Denn: Die GDL drohte jüngst mit weiteren Streiks. Claus Weselsky: "Sollte der Arbeitgeber sich weiterhin weigern, mit uns über die weithin akzeptierten Marktregelungen einzutreten, folgen in Kürze weitere Streiks, die länger und härter ausfallen werden."

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Großer Streitpunkt zwischen GDL und City-Bahn ist die 35-Stunden-Woche. Die GDL fordert sie, City-Bahn-Chef Straube lehnt ab. Begründung: Als kommunales Unternehmen wird der Bahnverkehr fast komplett mit Steuergeld finanziert.

Weselsky: "Verantwortung trägt uneinsichtiger Arbeitgeber"

GDL-Chef Claus Weselsky (65) will für Mitarbeiter der City-Bahn die 35-Stunden-Woche durchsetzen.
GDL-Chef Claus Weselsky (65) will für Mitarbeiter der City-Bahn die 35-Stunden-Woche durchsetzen.  © Carsten Koall/dpa

Weselsky hält dagegen, andere Verkehrsunternehmen hätten bereits akzeptable Tarifverträge abgeschlossen - nur die City-Bahn weigere sich.

Daher drohen weitere Streiks, die laut Weselsky auf Kosten der Steuerzahler gehen: "Die Verantwortung trägt einzig und allein ein uneinsichtiger Arbeitgeber, der in Tateinheit mit den Eigentümern VMS und der Stadt Chemnitz nicht nur das Geld der Steuerzahler mutwillig verbrennt, sondern sich zunehmend isoliert."

Immerhin: Der City-Bahn-Chef hat bereits die Löhne rückwirkend angehoben. Doch das reicht der Gewerkschaft nicht, sie pocht auf die 35-Stunden-Woche. Ein Endlos-Zoff droht!

Titelfoto: Maik Börner, Carsten Koall/dpa

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