FIFA-Wegzug aus Zürich: Der Schweizer Verband hat eine klare Haltung
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FIFA-Wegzug aus Zürich: Der Schweizer Verband hat eine klare Haltung

epa10324943 FIFA President Gianni Infantino (L) reacts next to Switzerland's soccer federation president Dominique Blanc during the FIFA World Cup 2022 group G soccer match between Switzerland an ...
Dominique Blanc (rechts) an der Seite von FIFA-Präsident Gianni Infantino.Bild: keystone

«Würde die FIFA wegziehen, würde dies dem Ansehen der Schweiz schaden»

Die FIFA-Delegierten stimmen beim Kongress in Bangkok am Freitag über eine Statuten-Revision ab, die den Wegzug des Hauptsitzes aus Zürich ermöglichen würde. Die Schweizer Delegation will dem nicht zustimmen.
16.05.2024, 11:08
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Dominique Blanc, der Präsident des Schweizerischen Fussballverbandes (SFV), würde einen Wegzug der FIFA aus Zürich bedauern. «Wir haben eine sehr gute Zusammenarbeit mit der FIFA, und wünschen uns natürlich, dass der Hauptsitz hier bleibt», sagte er auf Anfrage von Keystone-SDA.

Die Schweizer Delegation werde sich daher in der Abstimmung «enthalten oder dagegen stimmen». Um die guten Beziehungen nicht zu gefährden, will der Waadtländer, der sich bereits in Bangkok befindet, noch das Gespräch mit Verantwortlichen der FIFA suchen.

FIFA profitiert von grosszügigem Steuerrabatt

Für Blanc ist klar, dass beide Seiten voneinander profitieren. Die Schweiz nicht zuletzt von den Arbeitsplätzen und dem engen Austausch mit dem Weltverband. «Die Schweiz geniesst einen guten Ruf als Sitz für internationale Verbände. Würde die FIFA wegziehen, würde dies dem Ansehen schaden», so Blanc.

Umgekehrt hebt der 74-Jährige die «hervorragenden infrastrukturellen, politischen und rechtlichen Bedingungen» hervor, welche die FIFA in der Schweiz geniesse. Die FIFA ist als Verein im Handelsregister eingetragen und profitiert deshalb von einem grosszügigen Steuerrabatt.

FIFA will Präsenz in der Schweiz nach eigenen Angaben ausweiten

Die FIFA selber reagierte bereits auf die Medienberichte. «Die FIFA ist in der Schweiz glücklich», liess Mediendirektor Bryan Swanson verlauten. Tatsächlich würde die FIFA derzeit die Eröffnung von Aussenstellen an anderen Orten in der Schweiz erwägen und somit eine Ausweitung der Präsenz im Land. «Bis unsere Mitglieder etwas anderes entscheiden, bleibt Zürich unser Hauptsitz.»

Die FIFA-Mitteilung enthielt aber auch eine ungewohnte Schärfe. «Wenn sich weiterhin falsche und irreführende Behauptungen gegen die FIFA richten, denken unsere Mitgliedsverbände möglicherweise, dass wir in Zürich nicht willkommen sind.» Der Weltfussballverband wurde 1904 in Paris gegründet. 1932 zog er nach Zürich. (ram/sda)

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115 Kommentare
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Die beliebtesten Kommentare
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Callao
16.05.2024 12:45registriert April 2020
Auf welcher Wolke lebt denn dieser Schweizer Delegierte? Wenn die Welt jeweils über die FIFA herzieht wird die Schweiz im gleichen Atemzug erwähnt. Das ist Negativ-Publicity hoch zwei! Zudem trieft die FIFA nur so von Vetternwirtschaft und Korruption. Das alles färbt auf das Ansehen der Schweiz ab.
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Chrisbe
16.05.2024 12:42registriert Oktober 2019
Falsch! Es würde den Ansehen der Schweiz sicherlich nicht schaden, wäre dieser Verein nicht mehr da.
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Ruedi crösus
16.05.2024 12:35registriert Juni 2020
Der Fifa würd ich nicht hinterhertrauern.
Die erhalten so viel Steuergeschenke das auch dies kein grosser Verlust sein kann!
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