Behind the Scenes: Einblick in die praktische Medienwelt mit Prof. Dr. Jan Hofer

 

Anlässlich des Tages der Pressefreiheit nahm die Kohorte 2023/24 des Politikmanagement-Masters im Rahmen des Seminars “Verhandeln, vermitteln, kommunizieren” von Dr. Arno von Schuckmann und Philipp Richter an einem Medien-und Kameratraining mit dem Fernsehjournalisten Prof. Dr. Jan Hofer teil.

Ein Bericht aus Teilnehmenden Perspektive der Studierenden

Neben wertvollen Einsichten in den journalistischen Alltag gab Prof. Dr. Hofer uns anhand von eigens erstellten Filmaufnahmen eine Fülle von praktischen Tipps mit auf den Weg, die unser Auftreten vor der Kamera verbessern und professionalisieren sollten:

Der „First Look“ – Die Bedeutung von Gestik und Mimik vor der Kamera

Ein souveränes Auftreten vor dem Aufnahmegerät steht und fällt mit der richtigen Haltung – eine Verteidigungsposition ist ebenso wie eine Angriffsstellung wenig hilfreich und wirkt auf die Zuhörenden meistens unseriös. Der Kamerablick, nicht zu starr, aber auch nicht zu hektisch, ist essenziell und rundet eine offene, gerade Körperhaltung mit leicht angewinkelten Armen perfekt ab. Die Hände können an der Hüfte aufliegen, sollten nicht verschränkt oder in den Hosentaschen sein – „die Merkel-Raute ist ideal, allerdings ist diese schon sehr durch die letzten Jahre verbrannt“, so Hofer. Schwarze Kleidung und Karomuster sollte man vor der Kamera wegen des Moiré-Effektes vermeiden, leuchtende sowie helle Farben wirken auf den Bildschirmen angenehmer und somit offener. Ein Lächeln im Gesicht wirkt per se freundlich, muss aber dem jeweiligen Thema entsprechend sein und daraufhin angepasst werden. 

Tempo im Blick: Die Wirkung der Sprechgeschwindigkeit

Neben dem Auftreten ist ein ruhiges und richtiges Quantum an Redefluss notwendig, sodass das Publikum dem Redenden auch folgen kann. Ein „Nadelöhr“, also das bewusste Einleiten in eine eventuell unbekannte Tätigkeit oder in ein Handlungsfeld, erleichtert den Einstieg der Zuhörenden in den Redebeitrag und hilftauch  bislang Unbekanntes nachzuvollziehen. Weniger ist hier mehr: die richtige Betonung, einfache Sprache und kurze (Haupt-)Sätze ohne Verschachtelungen sind der „key“!

Nichts mehr zu sagen?

Wurde alles gesagt und gerade keinen nachschallenden Spruch für den Schluss parat? Kein Problem! Bleibt nichts mehr hinzuzufügen, reicht es für einen besonnen Abschluss, sich zu bedanken oder zu sagen „Das waren die Punkte, die ich Ihnen mitteilen wollte. Vielen Dank für Ihre  Aufmerksamkeit“, meint Hofer.

Checkliste für Anfänger*innen:

1)    Zahlen vermeiden

2)    Konkret und direkt kommunizieren

3)    Nicht passivisch sprechen

4)    Informationen, über die man sich nicht sicher ist, weglassen

5)    Wer drei Sachen sagt, sagt gar nichts – weniger Botschaften sind mehr

6)    Nicht auswendig lernen, sondern mit Stichpunkten arbeiten

7)    Die Siegerpose hilft gegen Nervosität 

Screenshot

 

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