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Wetter im Ticker: Hochwasser an unterer Donau hält an - Regensburg muss kontrolliert fluten
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Starkregen, Hochwasser, Überflutungen - das Unwetter hatte den Süden Deutschlands tagelang im Griff. Mittlerweile gibt es vielerorts Entwarnung. In Regensburg macht das Grundwasser sorgen – hält der Hochwasserschutz? Lesen Sie alles Wichtige im Wetter-Ticker.

Kanufahrer auf der Donau trotz Hochwasser

09.13 Uhr: Einsatzkräfte warnen angesichts des Hochwassers an der Donau vor Bootsfahrten auf dem Fluss. „Wenn man merkt, dass das Wasser so ein bisschen zurückgeht, (...) die ersten Unvernünftigen bewegen sich aufs Wasser“, sagte Andreas Dietz von der Wasserwacht Passau am Donnerstagmorgen im ARD-"Morgenmagazin". „Wir haben schon Kanufahrer gehabt, Standup-Paddler, die sich auf der Donau bewegen.“

Das sei absolut lebensgefährlich, sagte Dietz. In Passau verzeichneten die Behörden am Donnerstag um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Dort sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen. Normal sind Wasserstände von an die sechs Meter.

Sollten sich Menschen auf der Donau bewegen, sei das auch ein Problem für die Rettungskräfte, sagte Dietz. „Wenn dort was passiert, müssen wir raus, und wir müssen unsere Einsatzkräfte auch in Gefahr bringen.“

Suche nach vermisstem Feuerwehrmann geht weiter

08.57 Uhr: Einsatzkräfte wollen auch am Donnerstag weiter nach einem im Hochwasser-Einsatz vermissten Feuerwehrmann in Schwaben suchen. „Wir geben die Hoffnung nicht auf“, sagte ein Sprecher der Polizei am Donnerstag in Kempten.

Im Laufe des Tages wollten die Retter versuchen, an den Ort zu gelangen, an dem das gekenterte Boot gesichtet wurde, in dem sich der Feuerwehrmann befand. Das war bislang nicht möglich. Der junge Mann war in der Nacht zum Sonntag in Offingen nahe der Grenze zu Baden-Württemberg mit einem Boot der DLRG-Wasserrettung gekentert. Die übrigen vier Einsatzkräfte an Bord konnten sich an Land retten und blieben unverletzt. Der 22-Jährige gilt seither als vermisst.

Die Fundstelle des Boots sei nur sehr schwer zugänglich, erläuterte der Sprecher des Polizeipräsidiums Schwaben Süd/West. Zum einen versperre zahlreiches Treibgut den Weg für kleinere Boote. Zum anderen sei der Boden stark aufgeweicht, was den Ort auch zu Fuß selbst bei geringer Wasserhöhe derzeit kaum zugänglich mache. Bäume erschwerten zudem den Zugang aus der Luft. Die Einsatzkräfte wollten nun über eine weitere Suche per Boot beraten.

Trotz allem geben die Retter die Hoffnung nicht auf, den 22-Jährigen noch zu finden. Hoffnung macht ihnen etwa die Rettung einer 32-Jährigen, die nach zweieinhalb Tagen im überfluteten Silberwald bei Neu-Ulm von einem Baum gerettet wurde. Sie hatte sich dort vor dem Hochwasser in Sicherheit gebracht. Mit einer Drohne wurde sie am Dienstag entdeckt und in ein Krankenhaus gebracht.

Hochwasser an unterer Donau hält an

07.36 Uhr: Die Wasserstände an der unteren Donau in Bayern bleiben auch am Donnerstag hoch. Wie aus Daten des Hochwassernachrichtendienstes (HND) am Morgen hervorging, verbleiben die Pegelstände in Regensburg, Straubing und Passau weiterhin über der Meldestufe 4.

Der Pegel der Donau an der Eisernen Brücke in Regensburg wies um 6.30 Uhr einen Wasserstand von 6,07 Metern auf. Laut Prognose des HND sollte das Hochwasser im weiteren Verlauf leicht abnehmen. An der Donau in Straubing stagnierte der Wasserstand um 6.45 Uhr bei 7,12 Metern bei ebenfalls leicht sinkendem Trend. Im hochwassererprobten Passau verzeichnete der HND um 6.30 Uhr einen Pegelstand von 8,87 Metern. Hier sollte das Hochwasser laut Prognose am Morgen sogar noch leicht zunehmen.

An der oberen Donau bis einschließlich Kelheim nimmt das Hochwasser dagegen weiter ab. Wenngleich die Donau in Kelheim weiter deutlich über der höchsten Meldestufe 4 liegt. Auch die Zuflüsse in diesem Bereich wiesen laut HND zuletzt überwiegend sinkende Pegelstände auf.

Hochwasser-Lage bleibt angespannt – Regensburg muss Werftstraße kontrolliert fluten

Donnerstag, 06. Juni, 04.24 Uhr: Nur langsam fließt das gewaltige Hochwasser an der unteren Donau ab. Zwischen Kelheim und Passau ist die Lage in Bayern weiterhin angespannt - ganz besonders in Regensburg. Dort bereitete den Behörden und Einsatzkräften der durchweichte Boden entlang einer Straße in der Altstadt Sorgen. In Passau gingen derweil die Pegelstände zurück, wenn auch zunehmend langsamer. Die schwäbischen und oberbayerischen Hochwasser-Landkreise sind ebenfalls noch längst nicht zurück in der Normalität. Bei der Suche nach Vermissten gab es bis zum Donnerstagmorgen keine Neuigkeiten.

Der Deutsche Wetterdienst (DWD) sagte in Bayern für den Tagesverlauf neben Sonnenschein auch Schauer und vereinzelt Gewitter mit Starkregen von 25 Litern pro Quadratmeter in der Stunde voraus. Ab dem späteren Nachmittag sei im Süden des Freistaats teilweise mit „unwetterartigen Entwicklungen“ samt Starkregen und Hagel zu rechnen.

In Regensburg richteten sich die Blicke vor allem auf die Werftstraße. Um dort den Druck von den Schutzwänden zu nehmen, verzichtete die Stadt am Mittwoch zeitweise darauf, das durch die Schutzwände fließende Wasser zurück in die Donau zu pumpen. Aus Sorge, dass der weiche Boden versagen und dadurch die Schutzelemente abrutschen könnten, wurde ein gewisser Zufluss zugelassen. 

Appell an die Vernunft der Bürger: Deiche keine Partyzone

Etwa 45 Kilometer donauabwärts in Straubing dauern die Schutzmaßnahmen ebenfalls noch an. Die Stadtverwaltung verwies auf den dort ebenfalls hohen Grundwasserspiegel und bat die Bürgerinnen und Bürger um Vorsicht und Geduld. „Ein hoher Grundwasserspiegel kann dazu führen, dass Wasser in Kellerräume eindringt“, hieß es in einer Mitteilung. Aus dem Landkreis Deggendorf meldete Landrat Bernd Sibler (CSU) am Mittwoch stabile Deiche bei einer nur langsam abfließenden Hochwasserwelle. Der Kommunalpolitiker appellierte an die Vernunft der Bürgerinnen und Bürger: Deiche seien „keine Partyzone“.

Weiter flussabwärts in Passau gingen die Pegelstände an Donau und Inn langsam zurück - allerdings ebenfalls auf hohem Niveau. Am Mittwoch hatte Ministerpräsident Markus Söder (CSU) der dortigen Altstadt einen Besuch abgestattet. Oberbürgermeister Jürgen Dupper (SPD) richtete den Blick nach vorn: „Die nächsten Tage werden ganz im Zeichen von Aufräumarbeiten stehen.“ Doch wegen des langsam fließenden Wassers bat auch er um Geduld. Ab Donnerstag sollen Schulen und Kindergärten in der Altstadt wieder öffnen.

Suche nach vermisstem Feuerwehrmann

In Schwaben dauert die Suche nach dem Feuerwehrmann an, der bei einem Hochwasser-Einsatz am Sonntag in Offingen mit seinem Boot gekentert und als vermisst gemeldet worden war. Laut Innenministerium galten weitere Menschen als vermisst. Insgesamt kamen bei dem Hochwasser in Süddeutschland mindestens sechs Menschen ums Leben - allein vier davon in Bayern.

An den unteren Donaupegeln weiter hohe Wasserstände

21.01 Uhr: An der unteren Donau bleibt die Hochwasserlage angespannt. Die Wasserstände an den Donaupegeln zwischen Donauwörth und Passau lagen auch am Mittwoch im Bereich der Meldestufe 4, wie es beim Hochwassernachrichtendienst (HND) hieß. Die Hochwasserscheitel seien überwiegend langgezogen, das Wasser fließe nur langsam ab. Die Hochwasserlage müsse insbesondere wegen einer möglichen Durchweichung von Dämmen weiter verfolgt werden. An der oberen Donau von Neu-Ulm über Ingolstadt bis Kelheim fielen die Pegelstände.

Bislang keine Hochwasserschäden an Atommüll-Zwischenlagern

18.17 Uhr: Die Atommüll-Zwischenlager in Bayern und Baden-Württemberg sind bisher von Hochwasserschäden verschont geblieben. Auch in das Zwischenlager im schwäbischen Gundremmingen, das nur wenige Hundert Meter von der Donau entfernt liegt, sei bisher kein Wasser eingedrungen, teilte die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung am Mittwoch mit. Benachbarte Flächen seien zwar in Gundremmingen wie auch in Biblis im Norden Baden-Württembergs überflutet worden. Die Sicherheit der Zwischenlager sei aber gewährleistet.

Das gelte auch für die fünf weiteren Atommüll-Zwischenlager in Süddeutschland, teilte die BGZ mit. Dort sei die Hochwasserlage bisher aber auch weniger dramatisch gewesen. Bei der Wahl der Standorte sei der Schutz vor Überflutungen mitbedacht worden. 

Hochwasser zerstört teilweise Futter und Ernte

18.14 Uhr: Das Hochwasser hat auch den baden-württembergischen Landwirten teilweise stark zugesetzt. Besonders betroffen seien landwirtschaftliche Betriebe in den Landkreisen Bodenseekreis, Ravensburg, Sigmaringen, Biberach, Alb-Donaukreis, Reutlingen, Tübingen, Göppingen, Ostalbkreis, Esslingen und dem Rems-Murr-Kreis, teilte das Agrarministerium am Mittwoch in Stuttgart mit. Überschwemmungen von Höfen und Ställen seien nur in Einzelfällen aufgetreten. Die Ställe konnten rechtzeitig evakuiert werden.

Eine Sprecherin des Landesbauernverbands sagte: „Die Schäden sind örtlich recht unterschiedlich.“ Im badischen Landesteil und entlang der A81 Richtung Bodensee kam es nach Angaben des Ministeriums nur zu geringen Schäden.

Eine erste Schadensabfrage auf Landkreisebene ergab für Baden-Württemberg über 95.000 Hektar starkregengeschädigte und 26.000 Hektar überschwemmte Ackerflächen sowie über 85.000 Hektar starkregengeschädigtes und über 22.000 Hektar überschwemmtes Grünland. „Die vielen Niederschläge werden nicht überall zu Totalausfällen führen.“ Allerdings sei nach jetzigem Kenntnisstand von erheblichen Ertrags- und Qualitätsverlusten auszugehen, teilte das Agrarministerium weiter mit. Die erste Grünfutterernte (Silage/Heu) konnte bisher nur von 70 Prozent der Betriebe abgeschlossen werden. 

Polizei: Vierte Hochwasser-Tote in Bayern entdeckt

17.02 Uhr: Die Zahl der Todesopfer infolge des Hochwassers in Bayern ist Polizeiangaben zufolge auf vier gestiegen. Eine 79 Jahre alte Frau sei am Mittwoch leblos im Mindelkanal in Schwaben entdeckt worden, teilten die Beamten mit. Sie war demnach am Sonntag in Jettingen-Scheppach bei Augsburg als vermisst gemeldet worden.

Wieder Gewitter in Baden-Württemberg möglich

16.05 Uhr: Vor allem in der Südhälfte von Baden-Württemberg sind am Donnerstag wieder einzelne Gewitter und punktuell Starkregen bis 20 Liter pro Quadratmeter möglich. Besonders betroffen sind der Hochrhein, Oberschwaben und das Allgäu, wie ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes (DWD) am Mittwoch mitteilte.

„An sich sind die Gewitter unproblematisch“, sagte der Sprecher. Doch durch das Hochwasser in Süddeutschland in den vergangenen Tagen sei die Lage kritisch genug. Erneute Überschwemmungen könne man nicht ausschließen. Doch die Gefahr sei trotz der möglichen Gewitter ziemlich gering, hieß es.

Ministerpräsident Söder in Passau eingetroffen

15.08 Uhr: Bayerns Ministerpräsident Markus Söder ist in Passau eingetroffen, um sich ein Bild der Lage vor Ort zu machen. Aktuell liegt der Wasserstand der Donau noch immer im Bereich der höchsten Meldestufe. Jürgen Dupper, Bürgermeister von Passau, bringt Söder derzeit auf den neuesten Stand.

Mehr zur aktuellen Wetterlage lesen Sie auf den nächsten Seiten.


arg, sh, juw, lro/mit Agenturmaterial
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