Kreuzfahrtschiff überfährt Wal - Schockmoment im Hafen | Kölner Stadt-Anzeiger

Tragödie in New YorkKreuzfahrtschiff überfährt Wal – Schockmoment im Hafen

Lesezeit 2 Minuten
Ein Kreuzfahrtschiff der „MSC“-Reeder im Hafen von Shanghai.

Ein Kreuzfahrtschiff der „MSC“-Reeder bei der Einfahrt in den Hafen von Shanghai. (Symbolfoto)

Im Hafen von New York machte die Crew eine schreckliche Entdeckung.

Bei der Einfahrt in den Hafen von New York hat ein Kreuzfahrtschiff der „MSC Cruises“-Reederei einen Kadaver eines mehr als 13 Meter langen Seiwals mitgeschleppt. Der verendete Meeressäuger hing unter dem Bug des Ozeanriesen. Das berichtet die „New York Times“.

Beim Einlaufen in den Brooklyn Cruise Terminal in der vergangenen Woche machte das Personal die schreckliche Entdeckung. Die Crew alarmierte sofort die Behörden.

Kreuzfahrtschiff schleppt toten Wal in Hafen – Obduktion am Strand

Daraufhin wurde das etwa 23 Tonnen schwere Tier mit einem Boot an einen Strand in New Jersey transportiert, wo ein Team von Wissenschaftlern der „Atlantic Marine Conservation Society“ mit der Obduktion begannen.

Ersten Erkenntnissen zufolge gehe man davon aus, dass der Wal bei einer Kollision mit dem Kreuzfahrtschiff gestorben sei. Wie lange das Tier mitgeschleppt wurde, ist nicht bekannt.

Toter Wal unter Kreuzfahrtschiff: Wissenschaftler finden gebrochene Knochen in Flosse

„Es sieht so aus, als ob das Tier noch lebte und von einem Schiff angefahren wurde“, sagte Robert A. DiGiovanni, leitender Wissenschaftler der „Atlantic Marine Conservation Society“. Bei einer genaueren Untersuchung stellten die Wissenschaftler in der rechten Flosse des Wals gebrochene Knochen fest. Außerdem wurde ein Gewebetrauma entlang des rechten Schulterblatts diagnostiziert.

Laut DiGiovanni gebe es viele Hinweise, dass der Wal in einem guten Gesundheitszustand war, als er von dem Kreuzfahrtschiff angefahren wurde. Der Magen sei gefüllt gewesen und habe eine ordentliche Speckschicht vorweisen können. Der Wal sei bereits „ziemlich zersetzt“ gewesen.

In einer E-Mail an die „New York Times“ erklärte eine Sprecherin von „MSC Cruises“, dass umfangreiche Maßnahmen ergriffen würden, um Kollisionen mit Meerestieren zu vermeiden. Seiwale halten sich normalerweise in tiefen Gewässern, weit entfernt von Küsten, auf. 

Der Seiwal ist eine Walart aus der Familie der Furchenwale. Der Bestand ist bedrohlich knapp, daher gehören die Seiwale zu einer bedrohten Art. Die Bezeichnung „Sei“ kommt vom norwegischen Wort für Seelachs und stammt daher, dass sich die Tiere zum Teil von diesen Fischen ernähren und in der Nähe von Schwärmen anzutreffen sind. (mbr)

KStA abonnieren