Selbstbedienung am Wertstoffhof: AWISTA startet Pilotprojekt in Pöcking
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Selbstbedienung am Wertstoffhof: AWISTA startet Pilotprojekt in Pöcking

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Wertstoffhöfe haben wieder auf
Der Wertstoffhof wird digital: Per App können sich Bürger bald Slots in Pöcking außerhalb der regulären Öffnungszeiten buchen (Symbolfoto). © Stefan A. Schuhbauer - v. Jena

Der Wertstoffhof wird digital – und menschenleer: Per Smartphone können Bürger ab Juni in Pöcking ein Zeitfenster buchen, um ihren Abfall auch außerhalb der regulären Öffnungszeiten abzuliefern. Das AWISTA-Pilotprojekt ist auf ein halbes Jahr angelegt und könnte dann ausgeweitet werden.

Landkreis – Für viele Berufstätige sind die Öffnungszeiten der Wertstoffhöfe im Landkreis nicht ideal. Das Kommunalunternehmen AWISTA Starnberg reagiert darauf nun mit einem bayernweit ziemlich revolutionären Pilotprojekt. Der Name: „Self-Service-Wertstoffhof“. Bürger, die sich vorher per App angemeldet haben, können dabei selbstständig und ohne die Anwesenheit von Personal ihre Abfälle in einem abgesperrten Bereich abgeben.

Getestet wird das Angebot ab 1. Juni am Pöckinger Wertstoffhof, der dann über die normalen Öffnungszeiten hinaus von montags bis donnerstags zwischen 18.30 und 20 Uhr, freitags zwischen 10 und 12 Uhr sowie samstags von 14 bis 18 Uhr verfügbar ist. Das Pilotprojekt läuft sechs Monate. „Das Tor öffnet sich wie von Geisterhand“, sagt AWISTA-Sprecher Sebastian Roth halb im Scherz.

Tatsächlich ist es durchaus außergewöhnlich, wenn der Bürger auf sein Smartphone klickt, um sich per Bluetooth-Verbindung Zutritt zum Wertstoffhof zu verschaffen. Genau so soll es laufen im oberen Bereich der Pöckinger Einrichtung. Roth bringt das Beispiel des Bürojobbers, der die Kartonagen morgens in den Kofferraum geworfen hat, es aber nach der Arbeit nicht mehr vor 18 Uhr zur Abgabestelle schafft. Er könne sich nun für die Erledigung nach Feierabend mit der „Maex-App“ – entwickelt vom Recycling-Unternehmen Remondis – ein 15-minütiges Zeitfenster buchen. Für eine Servicegebühr von drei Euro, wie es der AWISTA-Verwaltungsrat in seiner Sitzung am Donnerstag festgelegt hat.

Elektroschrott, Bauschutt oder Altholz darf nicht abgegenen werden

In der Testphase will das Kommunalunternehmen laut Roth herausfinden: Ist das Angebot den Menschen die drei Euro je Lieferung wert? Sind die Zeitintervalle passend? Sollten vielleicht doch mehr als ein Nutzer gleichzeitig auf den Wertstoffhof dürfen? Wer jetzt denkt, er steht dann alleine auf dem großen Wertstoffhof, liegt nicht ganz richtig. Die Selbstbedienungskunden werden den Pöckinger Hof über die aktuelle Ausfahrt anfahren und durch das Tor in einen kleineren, separaten, videoüberwachten Bereich gelangen. Aus Sicherheitsgründen und damit zum Beispiel niemand einfach eine alte Autobatterie da lässt, sagt Sprecher Roth gegenüber dem Merkur. Im Self-Service-Hof werden Behältnisse für Grüngut, Altkleider, den Gelben Sack, Papier und Kartonagen, Metallschrott und Sperrmüll stehen. Elektroschrott, Bauschutt oder Altholz, das fachkundige AWISTA-Mitarbeiter beurteilen müssen, können aber nur bei deren Anwesenheit – also zu den normalen Öffnungszeiten – abgegeben werden.

Für jene, die sich nicht an die Regeln halten, behält sich AWISTA Reinigungsgebühren von 50 beziehungsweise 100 Euro oder bei grob fahrlässiger Verschmutzung ein Ordnungswidrigkeitsverfahren vor.

Wird das Angebot gut angenommen, soll es auf weitere Wertstoffhöfe ausgeweitet werden – „da, wo es für uns Sinn macht und möglich ist“, sagt Roth. Das Unternehmen habe gewisse Standorte im Auge, es seien aber sicher nicht alle im Landkreis. Die Öffnungszeiten sämtlicher Wertstoffhöfe sind online auf www.awista-starnberg.de/entsorgungseinrichtungen zu finden.

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