Die Beziehung der beiden begann vor 16 Jahren. Kennengelernt hatten sie sich nach Angaben des 57-jährigen Opfers 2008 in einer Klinik bei Wiesbaden. Dort sei der Mann, der in der Schweiz lebt, wegen Burnouts in Behandlung gewesen.
Während der Beziehung tischte die Angeklagte dem Mann nach Angaben der Staatsanwaltschaft immer wieder Lügen auf. Mit denen brachte sie ihn dazu, ihr teilweise hohe Geldsummen zu übergeben.
Frau wegen gewerbsmäßigen Betrugs angeklagt
Sie gab zum Beispiel vor, Erbin eines Groß-Aktionärs des US-Pharma-Unternehmens Johnson & Johnson zu sein. Um das Erbe antreten und die Gerichtskosten dafür bezahlen zu können, habe sie mehrfach um Geld von ihm gebeten. Im Gegenzug habe die Angeklagte versprochen, dass sie einen Teil des Erbes in ein Start-up ihres Freundes investieren werde.
"Mir ist es so vorgekommen, dass alles, was sie sagt, wahr ist", sagte der 57-jährige Geschäftsmann am Montag vor dem Landgericht. Sie habe ihm zum Beispiel auch falsche Urkunden und Unterlagen von Anwälten vorgelegt.
Die Situation und die Aussage heute vor Gericht war dem mutmaßlichen Betrugsopfer sichtlich unangenehm. "Ich versuche immer noch, es mir selbst zu erklären, wie ich in diese Lage gekommen bin."
Großer Teil der Straftaten bereits verjährt
Bis ihm der Betrug aufgefallen sei, habe der Mann ihr Darlehen in Höhe von etwa 1,75 Millionen Euro gezahlt. Weil laut Staatsanwaltschaft ein Großteil der Zahlungen aber bereits verjährt ist, wirft sie der Wiesbadenerin gewerbsmäßigen Betrug in Höhe von nur etwa 170.000 Euro vor.