Hessenliga-Wahnsinn zwischen dem FC Eddersheim und KSV Baunatal
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Hessenliga-Wahnsinn: Baunatal dreht Spiel in der Nachspielzeit

Leon Lindenthal links und Egli Miloshaj KSV Baunatal
Das haut nicht nur Leon Lindenthal (links) um. In der Nachspielzeit drehte der KSV Baunatal das Hessenligaspiel beim FC Eddersheim und wahrt die Chance auf die Relegation, weil unter anderem Egli Miloshaj (Bildmitte) traf. © Memento36

Der KSV Baunatal hat sich am Donnerstagabend in einer vorgezogenen Hessenliga-Partie die theoretische Chance auf das Erreichen der Aufstiegsrunde zur Regionalliga Südwest erhalten. In einer hochemotional geführten Begegnung gewannen die Nordhessen in Unterzahl durch zwei direkt verwandelte Freistöße mit 2:1 (0:0) beim heimstarken FC Eddersheim.

Die Gastgeber waren erst in der 90. Minute nach einem guten Flankenlauf von Stürmer Nils Kohlbacher durch den eingewechselten Jason Ptak in Führung gegangen. Was kaum einer für möglich gehalten hätte: Baunatal bekam in der Nachspielzeit zwei Freistöße in Tornähe zugesprochen und beide waren drin. Erst glich Egli Milloshaj aus (90.+3) und mit dem Schlusspfiff traf Niklas Künzel zum vielumjubelten Siegtreffer (90.+6). Das Spiel an sich war relativ ereignislos, allerdings erhitzte die aus Sicht der Gäste überzogene Gelb-Rote Karte gegen Kapitän Daniel Borgardt die Gemüter (28.). Die Hausherren hingegen fanden den Platzverweis nach wiederholtem rüden Einsteigen im Mittelfeld berechtigt.

Hessenliga-Wahnsinn zwischen dem FC Eddersheim und KSV Baunatal

Anders sah das die Bank der Gäste, auf der der Sportliche Leiter Manuel Pforr wegen Reklamationen die Gelbe Karte sah. Im zweiten Abschnitt erhielt Co-Trainer Christoph Pforr wegen Betreten des Spielfeldes die Rote Karte. KSV-Trainer Tobias Nebe war nach dem Abpfiff fassungslos: „Brutal emotional dieses Spiel. Unglücklich die Entscheidung zum Platzverweis. Borgardt macht das zweite Foul, da erwarte ich ein bisschen Fingerspitzengefühl. Ich muss der Mannschaft großen Respekt zollen, dass sie hier in Eddersheim bei dieser heimstarken Mannschaft aufopferungsvoll gekämpft und läuferischen Aufwand betrieben hat - unfassbar. Mit Emotionen verdienen wir uns das Quäntchen Glück mit zwei überragenden Freistößen. Selten so ein Spiel erlebt. Wir standen im Stau, sind spät losgefahren, waren den ganzen Tag unterwegs und haben noch eine lange Rückfahrt vor uns.“

Hessenliga: KSV Baunatal in Unterzahl mit zwei Nachspielzeit-Toren

Eddersheims Trainer Carsten Weber befand, dass „Baunatal von Anfang an extrem viele Emotionen von außen reingebracht hat. Das war finde ich etwas drüber.“ Unabhängig davon habe sein Team eine gute zweite Halbzeit gespielt, „belohnen uns mit dem Tor von Ptak, der sein letztes Heimspiel für uns macht. Dann denkst du 90. Minute, das reicht. Dann kamen aber lange Bälle rein. Ganz ehrlich, dass die dann zwei direkte Freistöße rein machen ist Wahnsinn. Was will ich den Jungs da für einen Vorwurf machen? Mir tut die Mannschaft leid, denn wir hatten verdient zu gewinnen.“

Beim Platzverweis war Weber anderer Meinung als die Nordhessen: „Die erste Gelbe war dunkelgelb und bei der zweiten Aktion darf er nicht hingehen, der tritt ihm von hinten in die Achillessehne. Das sind zwei Fouls, zweimal Gelb, da verstehe ich die Aufregung der Gäste nicht.“

Die Statistik:

FC Eddersheim: Zeaiter; Schmitt, Lang, Schur, Speck - Lüders (83. Ptak), Kummer - Neway (64. Krause), Kara (90.+6 Pessel), Wüst (74. Demirbas) - Kohlbacher.  
KSV Baunatal: Wilke; Klein, Kahraman, Borgardt, Schneider - Üstün (72. Hagemann), Milloshaj, Springer, Blahout - Lindenthal (88. Künzel), Recker. 
Schiedsrichter: Marcel Rühl (FSG Wettenberg).
Zuschauer: 197. 
Tore: 1:0 Jason Ptak (90.), 1:1 Egli Milloshaj (90.+3), 1:2 Niklas Künzel (90.+6). 
Gelb-Rote Karte: Daniel Borgardt (28., Baunatal). 
Rote Karte: Christoph Pforr (57., Co-Trainer Baunatal).

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