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Zum Schauen, Lernen und Ausprobieren: Stuttgart baut Haus für Film und Medien

Der Gemeinderat hat am 16. Mai einstimmig beschlossen: Stuttgart erhält ein Haus für Film und Medien (HFM). Die Realisierung zählt zu den wichtigsten kulturpolitischen Projekten der Landeshaupstadt. Als Zentrum für Film- und Medienkultur soll es ein Identifikationsort für die gesamte Stadt werden.

Der Siegerentwurf zeigt das Haus für Film und Medien von außen. Es liegt an der Esslinger Straße in Stuttgart-Mitte.

Das HFM soll den Medienstandort stärken und das Potenzial der Kulturmetropole Stuttgart schärfen. Seine herausragende Architektur, das innovative Nutzungskonzept und Komponenten, die zur Klimaresilienz im Umfeld beitragen, versprechen Strahlkraft weit über Stuttgart hinaus. Der Baubeginn ist für 2026 geplant, die Eröffnung für 2029 vorgesehen. Für den Bau investiert die Stadt 115 Millionen Euro.

Das HFM wird ein urbaner Begegnungsort. In der Leonhardsvorstadt finden sämtliche Formate des Bewegtbildes ein Zuhause. Der Bogen reicht von Animation über Games und Software bis hin zu Virtual Reality, Augmented Reality und Künstlicher Intelligenz. Diese Mischung lässt für alle ein offenes Haus zum Staunen, Kreativsein, Diskutieren und Wachsen entstehen.

Erster Bürgermeister Dr. Fabian Mayer

Begegnungsort für Bürger und Medienschaffende

Der Verein „Haus für Film und Medien e.V.“ erarbeitete das Nutzungskonzept. Besucherinnen und Besucher erleben Film und digitale Medien in einer einzigartigen Kombination. Das Gebäude bietet dafür: Workshop-Räume, Studios von der Erprobung bis zur Produktion wie beispielsweise Podcasts, einen „MakerSpace“ für die Erstellung und Bearbeitung digitaler Formate, den Bau von Kulissen und Requisiten, Augmented und Virtual Reality-Studios, 3D-Modelling und-Druck sowie Game-Entwicklung.

Zwei Kinosäle zeigen ein kuratiertes Filmprogramm. Dazu kommen eine Dauerausstellung sowie jährlich bis zu vier Wechselausstellungen. Veranstaltungsformate wie Filmpremieren, Festivals, Kongresse und Konferenzen erweitern das Angebot des HFM. Das HFM versteht sich als Begegnungsort für alle Bürgerinnen und Bürger sowie der internationalen und interkulturellen Film- und Medienarbeit.

Die Kulturverwaltung plant, das Haus als Eigenbetrieb zu führen. Derzeit wird mit einem Aufwand von rund fünf Millionen Euro im Jahr gerechnet.

So soll das Atrium im Haus für Film und Medien aussehen. Energieerzeugung und Lichtinszenierung sind fester Bestandteil der Architektur.
Abends erstrahlt das Haus für Film und Medien mit LED-Beleuchtung. Die Energie dafür liefert eine Photovoltaikanlage in 25 Metern Höhe.

Herausragende Architektur mit hervorspringenden Bauteilen

Das HFM ist auch in der Außenwirkung eindrücklich: Sein Baukörper schwebt mit weiten Auskragungen – also hervorspringenden Bauteilen – über die Hauptstätter Straße (B14) und in Richtung Leonhardsplatz.

Ein Raumgefüge, das alle Ebenen selbstverständlich miteinander verbindet, entsteht durch die sorgfältige Anordnung von offenen Lufträumen und großzügigen Treppen sowie durch Transparenz und Blickbezüge. Die Architektur verbindet verschiedene Elemente des Baus fließend: vom Leonhardsplatz über die breite Freitreppe im Eingangsbereich, das Foyer, die Ausstellungsflächen bis hin zum offenen Patio (Innenhof) im Dachgeschoss.

Eine Jury aus Fachleuten, Gemeinderatsmitgliedern und der Verwaltung prämierte am 2. Februar 2022 den gemeinsamen Entwurf der Wiener Architektengemeinschaft Delugan Meissl Associated Architects und den Freien Architekten Wenzel+Wenzel aus Karlsruhe. Alle Beteiligten der anschließenden Prüfung und Weiterentwicklung des Siegerentwurfs aus dem europaweiten hochbaulichen Realisierungswettbewerb achteten auf den Erhalt und die Weiterentwicklung der charakteristischen Merkmale. Die Planung berücksichtigt Aspekte der Barrierefreiheit, inklusive Seh- und Höreinschränkungen.

Fertigstellung des Rohbaus bis zur IBA'27

Das Haus für Film und Medien verkörpert ein modern und nachhaltig konzipiertes Gebäude. Energieerzeugung und Lichtinszenierung sind fester Bestandteil der Architektur. Die Energiegewinnung über eine Photovoltaikanlage erfolgt in 25 Metern Höhe. Diese kommt der Fassadengestaltung, inklusive steuerbare LED-Beleuchtung zugute. 25 Prozent der Fassadenfläche und große Teile des Daches leisten durch ihre Begrünung einen Beitrag zum klimaresilienten Umbau der Innenstadt. Klimaresiliente Städte brauchen grüne und blaue Infrastruktur – Begrünungen und Wasser – das verschafft Widerstandsfähigkeit gegen die Folgen des Klimawandels.

Das HFM soll sich bei der Internationalen Bauaustellung im Jahr 2027 als sichtbares Hängehaus in einer Rohbau- und Stahlkonstruktion präsentieren. Dies ist zugleich ein Ausblick auf die Anbindung des Leonhardsviertels an die Stuttgarter Innenstadt.

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Erläuterungen und Hinweise

Bildnachweise

  • Delugan Meissl Associated Architects, Wien
  • Delugan Meissl Associated Architects, Wien
  • Delugan Meissl Associated Architects, Wien
  • Franziska Kraufmann/Stadt Stuttgart
  • Getty Images/vitranc
  • Gonzalez/Kunstmuseum Stuttgart