Dresden: Der Wilde Westen zurück auf der Felsenbühne - ER bringt den Stars um Old Shatterhand die Stunts bei

Der Wilde Westen zurück auf der Felsenbühne: ER bringt den Stars um Old Shatterhand die Stunts bei

Rathen - Hugh! Am Samstag ist es so weit: Mit "Shatterhand" hält der Wilde Westen auf der Felsenbühne Rathen endlich wieder Einzug. Holger Kahl (61) brachte den Schauspielern bisher nur bei, wie man vom Pferd fällt. Nun schrieb er das neue Abenteuer-Epos. Erstmals ohne direkte Karl-May-Vorlage.

Stuntman Holger Kahl (61) schrieb "Shatterhand", sein Stück feiert am Samstag Premiere.
Stuntman Holger Kahl (61) schrieb "Shatterhand", sein Stück feiert am Samstag Premiere.  © Steffen Füssel

"Ich hab die Stühle nicht gewechselt, ich hab noch einen dazugestellt", sagt Kahl zu TAG24.

Nach der Wende hatte er zusammen mit seinem Blutsbruder Mario (†57) das Awego-Stuntteam gegründet, wurde fortan von der Felsenbühne, aber auch den Störtebeker-Festspielen auf der Insel Rügen gut gebucht. In Ralswiek war er 15 Jahre aktiver Stuntman.

1992 pachteten die Kahls ein Stück Wiese am Fuße des Oybins. Dort lernte Holger den Autoren-Stuhl kennen, schrieb 20 Folgen für die Oybiner Ritterspiele auf seiner dort angelegten Naturbühne. Nun erstmals für die Felsenbühne Rathen. 2019 spielten sie zum letzten Mal "Winnetou I".

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Die Sanierung der Naturbühne stand an, dauerte bis zum Frühjahr '22. Fürs neue Stück musste ein Autor her - und er bekam den Auftrag. Mit Old Shatterhand im Fokus wolle man ausgefahrene Gleise verlassen.

"Fallen!", "Kauern!", "Kämpfen!" - Kahl dirigiert vom Soufflierkasten aus.
"Fallen!", "Kauern!", "Kämpfen!" - Kahl dirigiert vom Soufflierkasten aus.  © Steffen Füssel
Ein Stuntman "wird erschossen", fällt hinter die Bühne - auf eine vorbereite Matte.
Ein Stuntman "wird erschossen", fällt hinter die Bühne - auf eine vorbereite Matte.  © Steffen Füssel

Stuntteam kümmert sich auch um Schießereien und Explosionen

Das richtige Abseilen will gelernt sein!
Das richtige Abseilen will gelernt sein!  © Steffen Füssel

Doch plötzlich stand Karl May selbst am Marterpfahl der Internetdebatten. Seine Indianergeschichten und überhaupt das Wort "Indianer" seien rassistisch. Seitdem bemüht sich die sächsische Karl-May-Welt um Aufklärung nach innen und außen. So wird etwa Häuptling Santana morgen von Kendall Old Elk, einem echten Indianer, gespielt.

Schießereien, Explosionen, ein Sturz aus 15 Metern: All das entspringt der Feder Kahls. Sein achtköpfiges Stuntteam und er setzen es um. "Häuptling" Kahl dirigierte die Action-Probe in großer Runde vom Souffleurkasten aus: "Angriff! Verstecken! Kauern!", rief er den zwölf Schauspielern zu.

Einer seiner Männer seilte sich vom 15-Meter-Felsen ab, schoss mit imaginärem Bogen in eine Gruppe Apachen, ehe er gewagt auf die Bühne sprang. "Auftritt Black Pete! Explosion! Du!", zeigte er plötzlich auf eine Schauspielerin, "Du bist getroffen!" Sie warf sich nach hinten, während sich Santana auf der anderen Bühnenseite mit seinem Speer verteidigte.

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Die kniffeligen Stunts übte man aber allein. Achtung, Spoiler: So brachte er dem gefährlichen Häuptling Buffalo Hump das Stürzen bei, wenn Black Pete ihn und nicht Old Shatterhand erschießt. Tickets gibt's online.

Titelfoto: Steffen Füssel

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