Eldorado, das Goldparadis | Chinderzytig
Bergarbeiter Abel, rechts, hält eine Pfanne mit Goldnuggets nach einem Arbeitstag in der Wildkatzen-Goldmine Eldorado do Juma in der Nähe von Apui im brasilianischen Amazonasgebiet, Donnerstag, 1. Februar 2007.
KEYSTONE

Eldorado, das Goldparadis

16.05.2024
Camila Gonçalves
Hören Sie

Was ist Eldorado? Woher kommt die sagenhafte Geschichte darüber? Was hat die Eroberung Südamerikas damit zu tun?

Das Wichtigste in Kürze

Wenn es einfach schnell gehen soll, dann findest du in diesem Kasten die Hauptaussagen des Artikels:

  • Eldorado soll eine Goldstadt in Südamerika sein.
  • Die Legende darum entstand durch die Eroberung der spanischen Konquistadoren.
  • Nie wurde dieser sagenumworbene Ort gefunden.

Eldorado soll eine Goldstadt im nördlichen Teil Südamerikas sein. Der Name „El Dorado“ ist Spanisch und heisst «Der Goldene». Mit der Eroberung Südamerikas durch spanische Konquistadoren (Eroberer) begann der Mythos über eine goldene Stadt in einem Gebiet bei den heutigen Ländern Peru und Kolumbien. Die Stadt soll irgendwo in einem undurchdringlichen Regenwald liegen, wurde jedoch bis heute nicht gefunden.

Die endlose Spur

In Südamerika wurde vor mehreren Hundert Jahren der Rohstoff Gold gefunden. Diese Funde führten zur Vorstellung von unendlich vielem Gold auf dem Kontinent. Ein Rohstoff, den es in Europa nicht gab. Durch die Ausbeutung der Inka und Azteken waren schon einige spanische Eroberer mit Schätzen beladen nach Europa gereist. Der Legende nach soll es ein Volk in Südamerika gegeben haben, dessen neuer Herrscher dem Sonnengott ein Opfer geben musste. Dafür wurde der Herrscher mit Goldstaub angemalt, fuhr mit einem Floss auf einem Bergsee und warf dort alle Schätze ins Wasser. Daraufhin badete er im See und hinterliess den Goldstaub dort. Der Beweis für diese Legende ist ein goldenes Floss, das in Bogotá, Kolumbien ausgestellt ist. Als die spanischen Eroberer in Südamerika ankamen, soll es diesen Brauch nicht mehr gegeben haben, trotzdem erfuhren diese davon. Nachdem sie schon bei anderen Völkern grosse Schätze gefunden hatten, schürte diese Legende die Gier nach mehr. Aus heutiger Sicht könnte die Suche nach Eldorado die europäischen Mächte noch mehr dazu angetrieben haben, den südamerikanischen Kontinent zu erobern.

Viele Menschen haben versucht diese sagenumwobene Stadt im Norden von Südamerika zu finden. Teilweise zogen sie jahrelang durch den Urwald und es kostete viele Menschenleben und Geld.

Ritueller Wert statt Marktwert

Auch südamerikanische Ureinwohner*innen, auch Indios genannt, nutzten Gold. Beispielsweise gibt es Funde und Schriften über goldenes Besteck oder Totenmasken. Forschende konnten herausfinden, dass Gold als Material mit der Sonne in Verbindung gebracht wurde, weil es so glänzt. Deswegen hatte Gold dazumal einen hohen rituellen Wert für die Bewohnenden von Südamerika. Beispielsweise wurden Totenmasken für die Verstorbenen aus Gold gemacht, denn Gold, als Symbol für die Sonne, soll die Bedeutung von Leben gehabt haben.

Anders in Europa: Für die Konquistadoren hatte Gold einen hohen Marktwert und sie wollten diesen Rohstoff und den Reichtum für sich nutzen.

Helfen Sie uns, Chinderzytig werbefrei und frei zugänglich zu halten!

Wir von der Chinderzytig möchten die Lesefreudigkeit fördern und nicht einschränken. Deshalb stellen wir unseren Inhalt gratis zur Verfügung.

Unterstütze uns