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Spencer (Das Erste)

Ironisch-beklemmende Fantasie über Prinzessin Diana und das Weihnachtsfest 1991 - am 26.5., 00.05-01.55 im Ersten (ERSTAUSSTRAHLUNG)

Veröffentlicht am
13. Mai 2024
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Der chilenische Regisseur Pablo Larraín liefert mit diesem Drama rund um die längst zur Ikone gewordene Lady Di eine ironisch-beklemmende Fantasie. Sein Thema ist das royale Weihnachtsfest 1991, das Prinzessin Diana mit der Königsfamilie auf Schloss Sandringham verbringen muss. Der zeitliche Rahmen ist knapp bemessen: Er beschränkt sich auf drei Weihnachtstage, in denen Diana einen ihr zutiefst verhassten, durchgetakteten Parcours aus Festtagsterminen im Kreis einer (bis auf ihre zwei Söhne) ungeliebten und lieblosen Familie hinter sich bringen muss, vom Tee nach der Ankunft übers große Christmas-Dinner bis zum gemeinsamen Kirchgang am ersten Feiertag und der Fasanenjagd am „Boxing Day“.


Larraín und sein Drehbuchautor Steven Knight nutzen diese kammerspielartige Konstellation, um aus der Titelfigur eine Art fragiles, aber auch ziemlich scharfkantiges Sandkorn zu machen, das ins imposante, gut geölte Getriebe des königlichen Haushalts gerät und dort den Betrieb nach Kräften stört. Die seelisch angeschlagene Frau, gespielt von Kristen Stewart, leidet zunehmend an den Erwartungen und Zwängen, denen sie unterworfen ist. Für das daraus resultierende Unglücklichsein findet der Film beklemmende Bilder, die aber auch fantastische Einschübe erlauben. Der Hauptdarstellerin gelingt es, die Mischung aus Verzweiflung und Rebellion mit präziser Gestik und Mimik nachzuempfinden. - Ab 14.

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