FRMCS: Neuer Bahnfunk bringt auch mehr Datenrate für Fahrgäste - Golem.de

FRMCS: Neuer Bahnfunk bringt auch mehr Datenrate für Fahrgäste

Die Deutsche Bahn will den Folgestandard zu GSM-R einführen. FRMCS braucht viele neue Antennen an der Schiene.

Artikel veröffentlicht am ,
Prominenz beim Testzug in Berlin
Prominenz beim Testzug in Berlin (Bild: Deutsche Bahn)

Die Deutsche Bahn setzt bei dem GINT-Projekt (Gigabit Innovation Track) auf einen Neuausbau der Schiene mit 5G, um Datenraten von 5 GBit/s zu erreichen. Wie der Logistikkonzern am 13. Mai 2024 bekanntgab, testet man spezielle Funkmasten entlang der Gleise. Man brauche 20.000 neue Masten in den kommenden Jahren für den neuen Bahnfunk FRMCS (Future Rail Mobile Communication System).

Die Masten könnten gemeinsam für Fahrgastversorgung und FRMCS genutzt werden. Ericsson-Geschäftsführer Daniel Leimbach sagte: "Statt wie üblich die Fläche rund um einen Mobilfunkmast auszuleuchten, senden und empfangen wir gezielt entlang der Schiene in länglichen Korridoren." MIMO und Beamforming machten dies möglich.

Die im GINT-Projekt genutzten 3,6 GHz-Frequenzen von O2 Telefónica, gemeinsam mit Campus-Spektrum der Bahn, ermöglichen die hohe Datenrate, allerdings mit geringerer Leistung pro Funkmast von nur rund einem Kilometer Umkreis.

Tests mit dem Zusammenschalten mehrerer Funkzellen zu einer (Combined Radio) sollten aufzeigen, wie die Wechsel zwischen Funkzellen reduziert und damit bei hohen Geschwindigkeiten stabilere Verbindungen möglich würden.

Bahn: Viele Masten schnell aufbauen

Die von Infrastrukturbetreiber Vantage Towers entwickelten Funkmasten aus standardisierten Metallbauelementen könnten industriell in Serie gefertigt und am Boden vormontiert werden. Damit müsse nicht für jeden Mast eine Baustelle errichtet werden. Standardisierte Untergestelle glichen Böschungsneigungen aus und ließen sich schneller im Boden verankern.

Ein Bautrupp kann laut Bahn pro Tag mehrere Untergestelle aufbauen und die Funkmasten montieren. Für den Aufbau eines Mastes inklusive Antennen auf das Untergestell sei nur ein Zwei-Wege-Schienenbagger nötig. Auch der Aufbau per Helikopter sei möglich, erklärte die Bahn.

In den kommenden Monaten seien mit dem Laborzug der DB Messfahrten mit bis zu 140 km/h vorgesehen. Auf das ICE-Tempo 300 km/h kommt der Testzug damit nicht.

Dazu kommen Probleme, das Signal ins Zuginnere zu bekommen, weil die Fenster mit Metallfolien bedampft sind. In einigen Wagen des Testzugs sind die Scheiben mit einem Laserverfahren nun so bearbeitet, dass sie Mobilfunksignale besser durchlassen.

Daniela Kluckert, Parlamentarische Staatssekretärin beim Bundesminister für Digitales und Verkehr, sagte: "Vor allem aber wird der Zugbetrieb der Zukunft deutlich digitaler und damit datenintensiver." Jahre der Frustration wegen zahlreicher Funklöcher, die nur mit einer enormen Kraftanstrengung geschlossen werden könnten, dürfe es nicht noch einmal geben.

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NemesisTN 14. Mai 2024 / Themenstart

An der Autobahn gibt es keine Richtantennen, wäre mir zumindest neu, dafür sind die viel...

Asperos 14. Mai 2024 / Themenstart

Viel weiter weg als die Oberleitungsmasten werden die neuen Funkmasten vermutlich auch...

DerCaveman 14. Mai 2024 / Themenstart

Und jetzt kommt die FDP auch noch damit, dass die Bahn nicht so viel Geld bekommen soll...

NaruHina 14. Mai 2024 / Themenstart

Die Bahn ist kein neuer netzbetreiber, bahnfunk Anlagen dürfte es länger geben als so...

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