Die Stadt braucht Gewerbeflächen, damit heimische Unternehmen am Standort gehalten und neue angesiedelt werden können. Von den bereits im Regionalplan ausgewiesenen Flächen steht ein großer Teil faktisch nicht zur Verfügung – daher sollen jetzt neue Flächen geprüft werden. Politik und Verwaltung haben in intensiven Workshops gemeinsam Potentialflächen definiert, die nun zur Diskussion gestellt werden. Die Arbeitsgruppe bestand aus Personen der Ausschüsse Stadtentwicklung und Bauen sowie Wirtschaft, Arbeit und Nachhaltigkeit sowie Mitarbeitende der Planungsressorts von Verwaltung und Wirtschaftsförderung.
Die Ergebnisdokumentation der Workshops und zweier Ortstermine wurde gestern im Ratsinformationssystem veröffentlicht. Die sechs Standorte befinden sich an der Schmiedestraße, im Bereich Jägerhaus/Linde, auf Lichtscheid-Süd, am Dorner Weg, Aprather Weg und in Schöller-West.
Das Flächendefizit beträgt für Wuppertal aktuell 120 Hektar., das hatte die Bezirksregierung Düsseldorf im Regionalen Gewerbe- und Industrieflächenkonzept 2023 im Dezember festgestellt. Die Arbeitsgruppe hat aus einem Pool von Flächen sechs Standorte mit einem Volumen von 129 Hektar identifiziert, die nun dem Rat zur Entscheidung vorgelegt und dann mit hoher Priorität weiterbearbeitet werden sollen. Nur wenige Flächen befinden sich im städtischen Eigentum, der Großteil ist in Privatbesitz.
Wirtschaftsdezernentin Sandra Zeh dazu: „Wir brauchen neue Gewerbeflächen als Angebot für Unternehmen, die sich bei uns ansiedeln wollen, aber auch für unsere ansässigen Unternehmen, die sich erweitern oder innerhalb des Stadtgebietes verlagern wollen und Standortsicherheit benötigen. Dies stärkt unseren Wirtschaftsstandort.“ Sie wies aber auch deutlich darauf hin, dass auf dem Weg insbesondere Eigentümerinnen und Eigentümer mitgenommen und noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss.
Das findet auch Planungsdezernent Frank Meyer: „Wir befinden uns mit der aktuellen Vorlage am Anfang eines langen Planungsprozesses. Die Standortvorschläge liegen in einem sensiblen Raum. Das erfordert einen achtsamen Umgang mit den natürlichen Ressourcen. Vor einer möglichen Ausweisung müssen wichtige Fragen zum Klimaschutz, Artenschutz, Landschaftsbild, zur Entwässerung, dem Verkehr und einiges mehr geklärt werden.“
Viele Flächen stehen nicht zur Verfügung, weil es Betriebserweiterungsstandorte sind oder andere Nutzungsinteressen verfolgt werden. Die Verwaltung belegt mit der Fortschreibung, dass nur rund fünfzig Hektar der Standorte verfügbar sind und eine realistische Entwicklungsperspektive haben. Bei jährlichem Bedarf zwischen zehn und fünfzehn Hektar sind diese Reserven schnell erschöpft, weswegen der Druck, neue Potenzialflächen zu entwickeln, hoch ist.
Stadt will sechs neue Flächen für Ansiedlung von Gewerbe prüfen
{{count}} Kommentare aus unserer App. Hier kostenlos downloaden.
{{comment.user.name}}
{{comment.text}}