Filmfestspiele von Cannes eröffnen - 3sat-Mediathek

Kultur

"Kulturzeit" vom 14.05.2024: Filmfestspiele von Cannes eröffnen

Die Themen der Sendung: Eröffnung der Filmfestspiele von Cannes - Gespräch mit Lillian Moschen, Film "Kulissen der Macht", Proteste in Georgien, Palast der Republik und Markus Bacher.

Produktionsland und -jahr:
Deutschland 2024
Datum:
Verfügbar
weltweit
Verfügbar bis:
bis 14.08.2024

Die Themen der Sendung:

Filmfestpsiele von Cannes eröffnen - Gespräch mit Lillian Moschen

Mit einer Ehrenpalme für Hollywood-Legende Meryl Streep und im Schatten einer neu entfachten #MeToo-Debatte beginnt das Filmfestival in Cannes. Zu den 22 Filmen im Wettbewerb um die Goldene Palme zählen der Science-Fiction-Film "Megalopolis" von US-Altmeister Francis Ford Coppola und der britische Film "Bird" mit dem deutschen Schauspieler Franz Rogowski. Kurz vor Beginn des Festivals prangerten zahlreiche Prominente und Betroffene in Frankreich mangelnde Konsequenzen bei sexueller Gewalt an. "Trotz des Muts der Opfer wächst die Straflosigkeit", heißt es einem in der Zeitung "Le Monde" veröffentlichten Appell. Zu den Unterzeichnerinnen zählen die Schauspielerinnen Isabelle Adjani, Juliette Binoche und Judith Godrèche, die in Cannes einen Film über die #MeToo-Bewegung vorstellt. Die meisten Frauen haben den Aufruf gefolgt von dem Hashtag #MeToo und ihrer Arbeitswelt unterzeichnet, etwa #MeToo Kino, Kirche, Medien, Politik oder auch Weinanbau. Auch einige wenige Männer haben den Aufruf unterschrieben. "Es ist nicht akzeptabel, dass der Anteil der Verfahren, die eingestellt werden, 2022 bei 94 Prozent lag", heißt es darin. "Ungleichheiten und die Machtverhältnisse befördern sexistische und sexuelle Gewalt, und das Leugnen der Öffentlichkeit schützt die Täter", erklärten die Unterzeichnerinnen. Die Frauen, die #MeToo angestoßen haben, hätten deutlich gemacht, dass sexuelle Gewalt "nicht die Ausnahme, sondern systematisch" sei. "Obwohl eine Affäre auf die andere folgt, stellt sich die Frage: Wer hört uns eigentlich?", heißt es weiter. Die Unterzeichnerinnen fordern eine Gesetzesreform, die die Straftat "Vergewaltigung" besser definiert, den Schutz der Opfer verbessert und spezialisierte Polizeieinheiten vorsieht.

Die Eröffnungsfeier am Abend gibt den Startschuss für das zweiwöchige Festival an der Côte d'Azur. Als Eröffnungsfilm zeigt der französische Filmemacher Quentin Dupieux seine Komödie "Le deuxième Acte" mit Léa Seydoux und Vincent Lindon. Darin geht es auf humorvolle Weise auch um den Einfluss der Künstlichen Intelligenz in der Kinowelt - ein Thema, das zunehmend Aufmerksamkeit erhält. Das politische Tagesgeschehen ist auf dem Festival in Filmen über den jungen Donald Trump, einen russischen Dichter im Exil oder den Kriegsalltag in der Ukraine präsent. Dem in seiner Heimat zu einer Haftstrafe verurteilten iranischen Filmemacher Mohammad Rasoulof gelang kurz vor dem Festival die Ausreise aus dem Iran, wie er selber auf Instagram mitteilte. Er verließ den Iran vermutlich auf dem Landweg in die Türkei und könnte es noch zur Vorstellung seines Films nach Cannes schaffen. Neu in Cannes ist in diesem Jahr ein Wettbewerb für sogenannte immersive Werke, die Techniken wie virtuelle Realität verwenden. Wir sprechen mit "Kulturzeit"-Moderatorin Lillian Moschen, die in Cannes vor Ort ist.

Film "Kulissen der Macht"

Wie sollen wir auf die Kriege in der Ukraine und Gaza reagieren, auf die Terrorangriffe von Hamas und Iran? Der oscarnominierte Regisseur Dror Moreh blickt in seinem neuen Dokumentarfilm hinter die "Kulissen der Macht" und beleuchtet, warum die westliche Welt bei vielen Kriegsverbrechen und Völkermordszenarios nicht oder nur zögernd eingeschritten ist. Dabei lautete das Credo der Uno nach dem Zweiten Weltkrieg "Niemals Wieder!" Mit ungesehenem Archivmaterial und bewegenden Insiderinterviews hält Dror Moreh uns den Spiegel der Vergangenheit vor und provoziert Fragen für die Gegenwart.

Proteste in Georgien - Gespräch mit Oliver Reisner

Auch Warnungen der EU und anderer Unterstützer des kleinen Landes im Südkaukasus wurden in den Wind geschlagen, als die Abgeordneten in Tiflis am 14. Mai endgültig für den Entwurf stimmten. 84 Abgeordnete votierten nach Angaben des Fernsehsenders Rustavi-2 dafür, 30 Abgeordnete dagegen. Die Regierungsmehrheit der Partei Georgischer Traum verschärft damit die Rechenschaftspflicht von Nichtregierungsorganisationen, die mehr als 20 Prozent Geld aus dem Ausland erhalten. Sie begründet dies mit höherer Transparenz.

Die von seiten der Protestbewegung friedlichen Kundgebungen in Tiflis dauern seit Wochen an. Auch in der Nacht auf den 14. Mai versammelten sich Demonstranten vor dem Parlament. Am Tag zuvor hatte die Polizei die Menschenmenge mit Gewalt von dem Gebäude im Zentrum abgedrängt. Es gab nach Polizeiangaben etwa 20 Festnahmen. Mehrere Festgenommene wurden nach Angaben der Opposition misshandelt.

Georgien liegt an der Südgrenze Russlands und damit an einer wichtigen weltpolitischen Frontlinie. Eine Bevölkerungsmehrheit möchte sich von Russland lösen; der angestrebte Beitritt zu EU und Nato steht in der Verfassung. Seit dem Dezember 2024 hat das Land den Status eines EU-Beitrittskandidaten. Gleichzeitig kontrolliert Moskau die abtrünnigen georgischen Gebiete Südossetien und Abchasien, die es als unabhängige Staaten anerkannt hat. Georgischer Traum mit dem undurchsichtigen Milliardär Bidsina Iwanischwili als starkem Mann verficht enge Beziehungen zu Moskau. Wir sprechen mit dem Historiker Oliver Reisner in Tiflis. Er ist Professor für Geschichte und Gegenwart Kaukasiens mit Schwerpunkt Georgien.

Erinnern an den Palast der Republik in Berlin

Geliebt und verhasst, bewundert und geschmäht, verschwunden und erinnert: Wo sich heute das Humboldt Forum in Berlin befindet stand einst der Palast der Republik, Repräsentationsbau politischer Macht in der DDR. Mit dem Programm "Hin und weg. Der Palast der Republik ist Gegenwart" widmet das Humboldt Forum diesem verschwundenen Ort einen Jahresschwerpunkt und reflektiert damit die eigene Existenz und Vorgeschichte sowie die öffentlich diskutierte Frage, warum der Palast der Republik abgerissen und an seiner Stelle das Humboldt Forum errichtet wurde – in der Anmutung des barocken Schlosses und in Teilen über der im Untergrund original erhaltenen Betonfundamentierung des Palastes.

Der Maler Markus Bacher im Porträt

Markus Bacher zählte mit seinen farbintensiven Bildern schon in den Nullerjahren zu Österreichs aufsteigenden Sternen am Kunsthimmel. Heute lebt der gebürtige Tiroler und Globetrotter hauptsächlich in Bad Ischl.

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