So war das Patroziniumsfest in Windschläg
Windschläg hat am Sonntag das Patroziniumsfest seines Kirchenpatrons St. Pankratius gefeiert. Der Gottesdienst wurde würdig umrahmt durch die „Missa brevis in B“ von Wolfgang Amadeus Mozart. Unter der Gesamtleitung von Elias Meder bot die Chorgemeinschaft Windschläg/Bohlsbach ein Kleinod sakraler Musik. Das kompositorisch auf hohem Niveau angelegte Werk ist aufführungsmäßig eine große Herausforderung, die aber glänzend gemeistert wurde, Chor- und Instrumentalpartien waren ausgewogen.
Der Chor wurde unterstützt von jungen Gesangssolisten und Instrumentalisten der Musikhochschulen Karlsruhe und Stuttgart. Karla Massouh (Sopran), Valerie Pfannkuch (Alt), Simon Meder (Tenor) und Tomas Garcia Santillan (Bass) sangen die Solopartien. Instrumentalisten waren Clara Schuler (Violine 1) und Mona Hermanns (Violine 2), Orgel spielte Tim Huber, der mit einer feierlichen Intrada den Gottesdienst eröffnete. Zur Kommunion sangen die Gesangssolisten zur Freude der Gottesdienstbesucher das anrührende Schlusslied aus Mozarts „Figaros Hochzeit“.
Pfarrer Eberhard Murzko zelebrierte die Eucharistiefeier, er zeichnete in einer lebensnahen Predigt das Leben des Kirchenpatrons nach. Der Legende nach stammt der Märtyrer Pankratius aus der heutigen Türkei. Der 14-jährige Jüngling wurde, so die Überlieferung, wegen seines Glaubens am 12. Mai des Jahres 304 enthauptet. Pankratius zählt seit dem Mittelalter in manchen Gegenden zu den vierzehn Nothelfern der katholischen Kirche, die vom Volk als Helfer in besonderen Nöten angerufen werden.
Prozession mit Statue
Am Ende gab es seitens der Gottesdienstbesucher anerkennenden und begeisterten Beifall für eine gelungene musikalische Gottesdienst-Umrahmung durch Chor, Orgel und Solisten.
Der Festgottesdienst endete mit einer Prozession „rund um den Stock“, bei der die Statue des Kirchenpatrons mitgetragen wurde. Auf dem Kirchenvorplatz erteilte Pfarrer Murzko unter Kirchenglockengeläut den Segen. Dabei richtete er seinen Dank an alle, die mitgeholfen hatten, diesen Festtag würdig zu gestalten. Kirche und Vorplatz waren mit Fahnen in den Kirchenfarben geschmückt, die Musikkapelle unter der Leitung von Ralf Breßlein hatte die Prozession begleitet. Eine große Schar Ministranten und die Kommunionkinder hatten im Festgottesdienst mitgewirkt.
Anschließend trafen sich die Gemeindemitglieder zu einer kleinen weltlichen Feier im Pfarrheim. Dabei gab die Musikkapelle, die traditionell bereits morgens früh musizierend durchs Dorf gelaufen war, ein Platzkonzert. Der Abschluss des kirchlichen Festtages wurde mit einer von Xaver Glatt gestalteten Maiandacht gefeiert. Der Wandererchor sang dabei bei uns weniger bekannte Greisinger Marienlieder. Komponiert und getextet wurden diese von Helmut Gärtner. Greising, oberhalb Deggendorfs in den Vorbergen des Bayerischen Waldes gelegen, besitzt eine barocke Marien-Wallfahrtskirche.
Anlässlich des 300. Jubiläums dieser Wallfahrt im Jahr 1973 schrieb Helmut Gärtner damals die „Greisinger Messe“. Wegen ihrer ins Ohr gehenden Melodien und der bodenständigen, gefühlsbetonten Texte sind diese Lieder bekannt und beliebt.