Ein Zeichen für Frieden auf der Insel Mainau

schloss_mainau_peace_zeichen_1

Ein Zeichen für Frieden vor Schloss Mainau

Es gibt nur wenige Symbole, die auf der ganzen Welt verstanden werden, dazu gehört das „Peace“- oder „Friedenszeichen“. Auf der Insel Mainau wurde es jetzt passend zum Jahresmotto prominent vor dem Schloss gepflanzt.

Die Mainau hat dieses Jahr das Motto „Flower Power“ ausgerufen, ein Begriff, der bereits in den späten 1960er-Jahren durch den US-Dichter Allen Ginsberg als symbolische Protestaktion gegen den Vietnamkrieg geprägt wurde. Ein gewaltloses, freies Leben und eine friedliche Welt – ein Wunsch, der in den 60ern und 70ern in der Hippie-Kultur verwurzelt war und unter anderem in farbenfrohen Blumenmustern seinen Ausdruck fand. 

Diese Symbolkraft der Blumen setzten die Mainau-Gärtnerinnen und Mainau-Gärtner jetzt auch bewusst im Rasen vor Schloss Mainau ein: Aus rund 1.500 farbenfrohen ‘Tagetes patula', auch Studentenblumen genannt, die in je 300 Stück der Sorten Deep Orange, Fireball, Gold, Orange und Strawberry Fire auf einer Fläche von 60m² aneinandergereiht wurden, pflanzten sie ein „Peace-Zeichen“. Mit diesem kraftvollen Bild setzt die Mainau ein starkes Zeichen für den Frieden, denn auch wenn das Symbol bereits vor 65 Jahren erfunden wurde, hat es seine Aktualität nie verloren.

Mainau-Geschäftsführerin Bettina Gräfin Bernadotte begreift es – mit Blick auf zunehmend demokratiefeindliche und Grundrechte verachtende Äußerungen politisch agierender Personen – als Teil ihres gesellschaftlichen Engagements, als Unternehmerin für eine Gesellschaft der Demokratie, der Weltoffenheit und der Vielfalt einzustehen und zu werben: „Unsere Mitarbeitenden kommen aus 42 Nationen, diese Vielfalt bereichert uns. Wertschätzung ist ein zentraler Wert unserer Unternehmenskultur. Wir sprechen uns klar gegen Rechtsextremismus aus, denn er rührt an den Grundfesten unserer offenen und demokratischen Gesellschaft“, erklärt sie, „deshalb wollen wir Menschen – und der Natur – aufmerksam, ehrlich interessiert und zugewandt begegnen, wir wollen Demokratie, Weltoffenheit und Vielfalt leben und für sie einstehen! Auch deshalb feiern wir mit dem Jahresmotto Künstler:innen aus dieser Zeit, die viele dieser Werte besungen haben! Und wir sollten uns das Hinschauen und Widersprechen angewöhnen, sonst stimmen wir eben schweigend zu. Auch dafür stehen die 1970er-Jahre: Hinschauen und Widersprechen!“

Das Friedenszeichen auf der Mainau wird bis Ende September zu sehen sein. An den Rand der Schlosswiese wurde ganz aktuell ein Podest gebaut, damit Gäste der Insel das Peace-Zeichen fotografieren oder ein Selfie mit dem Symbol aufnehmen können. 

Hintergrundinformation 

Geistiger Vater des Peace-Zeichens war der britische Grafiker Gerald Holtom (1914-1985). Das Symbol erfand er 1958 im Auftrag der britischen Kampagne zur nuklearen Abrüstung (Campaign for Nuclear Disarmament - CND), es veränderte eine ganze Generation. Gerald Holtom, der am Royal College of Art in London studiert hatte, war überzeugter Pazifist – er verzichtete bewusst darauf, sein Design schützen zu lassen, damit es für jedermann frei nutzbar bleibt.