Zweijähriges Mädchen tot in Wohnung gefunden

Unfall oder Verbrechen?

Zweijähriges Mädchen tot in Wohnung gefunden

Ein kleines Mädchen wurde in Halle/Saale tot aufgefunden. Polizei und Stadtverwaltung halten sich noch bedeckt. Klarheit soll eine Obduktion bringen.

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Blick auf das Wohnhaus im Paulusviertel, in dem ein zwei Jahre altes Mädchen tot in einer Wohnung aufgefunden wurde. Die Todesursache war zunächst unklar.
Blick auf das Wohnhaus im Paulusviertel, in dem ein zwei Jahre altes Mädchen tot in einer Wohnung aufgefunden wurde. Die Todesursache war zunächst unklar.Hendrik Schmidt/dpa

Grauenvolle Entdeckung in einer Wohnung im gutbürgerlichen Paulusviertel von Halle/Saale: Ein Familienmitglied findet dort am Sonntag die Leiche einer Zweijährigen. Die Polizei rätselt über die Todesursache. Rechtsmediziner untersuchen am Montag die Leiche des Kindes.

Die Ergebnisse der Obduktion erwarten die Beamten nach eigenen Angaben am Dienstag oder Mittwoch. Diese sollen erste Hinweise zur Todesursache des Kleinkindes bringen. Erst danach könne beurteilt werden, ob es sich um einen Unfall handele oder ob ein Verbrechen vorliege, sagte ein Polizeisprecher auf Anfrage.

Den Angaben zufolge war am Sonntag gegen 14 Uhr ein Notruf bei der Leitstelle wegen eines medizinischen Notfalls in einer Wohnung im Paulusviertel eingegangen. Der Notruf kam demnach von einem Familienmitglied. Die Rettungskräfte fanden das kleine Mädchen laut Polizei leblos in der Wohnung in einem Mehrfamilienhaus vor. Versuche, es wiederzubeleben, blieben demnach erfolglos.

Man habe bisher keine Hinweise zur Todesursache, führte der Sprecher aus. Da es sich um ein zweijähriges Mädchen handelte, habe man direkt die Rechtsmedizin und die Kriminalpolizei hinzugerufen. „Zu den genauen Umständen können wir noch nichts sagen.“

Medienberichte: Mädchen hatte Verbrennungen

In der Wohnung lebte nach Polizeiangaben eine Familie mit insgesamt drei Kindern. Vor diesem Hintergrund sei das Jugendamt am Sonntag hinzugezogen worden, erklärte der Polizeisprecher.

Die Stadt wollte diese Angabe mit Verweis auf den Datenschutz nicht konkretisieren. Allerdings werde der Fall „gegenwärtig intensiv durch das Jugendamt geprüft“, sagte ein Sprecher der Stadtverwaltung. Ob hier möglicherweise Versäumnisse seitens des Jugendamtes vorliegen, ließ der Sprecher offen. „Eine Bewertung der Gesamtumstände und im Einzelnen erfolgt nach Abschluss der Prüfung.“

Medien hatten berichtet, dass das Mädchen Verbrennungen aufgewiesen hätte; demnach könnte sich das Kind schwer verbrüht haben. Der Sprecher der Polizei wollte die Medienberichte nicht kommentieren. Aktuell liefen keine Strafermittlungen, sondern lediglich die Ermittlungen zur Feststellung der Todesursache, betonte der Sprecher. Es habe bislang auch keine Festnahmen gegeben. ■