Diese Bürgermeister setzen sich seit Jahrzehnten für ihre Gemeinde ein
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Auszeichnung

Diese Bürgermeister setzen sich seit Jahrzehnten für ihre Gemeinde ein

Altentreptow / Lesedauer: 3 min

Sieben Bürgermeister aus dem Tollensewinkel haben für ihren jahrelangen Einsatz eine besondere Auszeichnung erhalten. Einer von ihnen zieht sich jetzt aus der Politik zurück.
Veröffentlicht:10.05.2024, 18:00

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Ohne die Menschen, die sich tagtäglich ehrenamtlich für das Gemeinwohl der anderen einsetzen, würde unsere Gesellschaft in vielen Bereichen nicht mehr richtig funktionieren. Das wissen auch die Bürgermeister im Amt Treptower Tollensewinkel nur zu gut. Neben dem eigentlichen Job investieren sie in ihrer Freizeit viel Kraft, Zeit und auch Nerven, um ihre Gemeinde Stück für Stück voranzubringen. Eine Aufgabe, die gerade in Anbetracht der klammen Haushaltskassen alles andere als leicht zu bewältigen ist. Doch trotz aller Schwierigkeiten gibt es engagierte Gemeindeoberhäupter, die sich auch nach mehreren Jahrzehnten nicht unterkriegen lassen.

Ehrennadel verliehen

Dazu zählen die Bürgermeisterin von Wolde, Marion Dorn, der Bürgermeister von Breesen, Klaus Noack, Kai-Uwe Zirzow, Bürgermeister in Pripsleben, Grischows Bürgermeister Harms Frese, Gerhard Fuchs, der in der Gemeinde Golchen Bürgermeister ist und Beatrix Papke, die für Wildberg die Fäden in der Hand hält. Sie alle engagieren sich seit 30 Jahren in der Kommunalpolitik. Für diese besondere Leistung wurde ihnen nun im jüngsten Amtsausschuss die Ehrennadel des Städte- und Gemeindetages M-V verliehen. Amtsvorsteher Manfred Komesker (CDU) nahm die Auszeichnung gemeinsam mit seiner Stellvertreterin Heidelinde Kurzhals (CDU) und Altentreptows Bürgermeisterin Claudia Ellgoth (parteilos) vor. 

Junger Mann steht auf dem Stimmzettel

Komesker, der seit 1994 Bürgermeister von Röckwitz ist, hatte bereits vor einiger Zeit angekündigt, bei der anstehenden Kommunalwahl nicht wieder antreten zu wollen. Damit wird er in der nächsten Legislaturperiode auch nicht mehr als Amtsvorsteher zur Verfügung stehen. An seiner Stelle steht mit Erik Schur (CDU) nun ein junger Bauingenieur bei der Bürgermeisterwahl auf dem Stimmzettel, der bereits in der Gemeindevertretung aktiv ist. „Es ist jetzt an der Zeit, der jungen Generation das Feld zu überlassen. Ich gebe das Amt des Bürgermeisters in vertrauensvolle Hände ab“, sagte Komesker über seinen potenziellen Nachfolger, der als einziger Bewerber auf der Kandidatenliste steht. 

Der Amtsvorsteher und Bürgermeister von Röckwitz, Manfred Komesker und seine Stellvertreterin, Heidelinde Kurzhals, die auch Bürgermeisterin von Burow ist, treten am 9. Juni nicht wieder an.
Der Amtsvorsteher und Bürgermeister von Röckwitz, Manfred Komesker und seine Stellvertreterin, Heidelinde Kurzhals, die auch Bürgermeisterin von Burow ist, treten am 9. Juni nicht wieder an. (Foto: Tobias Holtz )

In seiner Zeit als Bürgermeister habe Komesker stets versucht, das Beste für seine Gemeinde herauszuholen, betonte Claudia Ellgoth in ihrer Ansprache. Und das sei ihm in den meisten Fällen auch gelungen. „Als Bürgermeisterin habe ich auch den Rückenwind von ihm genießen dürfen und aus Gesprächen immer Anregungen für die eigene Arbeit mitgenommen“, verriet die Rathauschefin.

Auf drei Erfolge besonders stolz

Wie der scheidende Amtsvorsteher hervorhob, gebe es drei Erfolge, auf die er ganz besonders stolz ist. So sei die 2005 erfolgte Fusion der Ämter Kastorfer See und Tollensetal mit der Stadt Altentreptow als geschäftsführende Gemeinde „ein Ritt auf der Rasierklinge“ gewesen. „Das ist nicht das ideale Modell, aber es hat bei uns bislang so gut funktioniert, weil wir alle vertrauensvoll zusammenarbeiten“, betonte Komesker.

Zum anderen sei er dankbar dafür, dass die im Schulentwicklungsplan vorgesehene Schließung der Regionalen Schule in Tützpatz abgewendet werden konnte und die Bildungseinrichtung wieder langfristig eine Zukunft hat. Im Sommer soll es nun endlich mit den lange geplanten Umbau- und Sanierungsmaßnahmen losgehen. Laut Fördermittelbescheid müssen die Arbeiten bis September 2025 abgeschlossen sein. „Und natürlich freue ich mich über die Entwicklung meiner Gemeinde, wo mittlerweile so viele junge Leute sesshaft geworden sind“, so Komesker. 

Einsatz für die Grundschule im Ort

Auch Heidelinde Kurzhals (CDU) hat sich dazu entschieden, das Bürgermeisteramt in Burow nach 15 Jahren niederzulegen. Um ihren Posten bewerben sich nun Forstwirt Torsten Mielke von den Christdemokraten, der schon Mitglied der Gemeindevertretung ist, und Einzelbewerber Nico Werner, der als Busfahrer arbeitet. Komesker lobte seine Stellvertreterin für ihre zahlreichen Verdienste. So habe Kurzhals unter anderem einen großen Teil dazu beigetragen, dass die Grundschule nach wie Ort existiert und umfangreich saniert und umgebaut werden soll, sobald die beantragten Fördermittel geflossen sind.

Ohne ihr Engagement würde es auch den Naturerlebnispark Mühlenhagen nicht mehr geben, der von Kurzhals über viele Jahre geleitet wurde. „Und sie hatte trotz aller Bedenken die Courage, eine eigene, gemeindliche Photovoltaik-Anlage zu bauen. Gebaut wurde in Burow ohnehin sehr viel während ihrer Amtszeit“, stellte Komesker fest. Wer ihm nachfolgt und seinen Hut bei der Wahl des Amtsvorstehers in den Ring wirft, wird sich nach der konstituierenden Sitzung des Amtsausschusses zeigen.