Von Hildburg Bruns
Es steht! Das Brandenburger-Tor-Tor ist ab sofort der neue Hingucker an Berlins Wahrzeichen. 21 Meter hohe Pfosten, die Latte oben darauf 63 Meter lang. Der weiße Rahmen für die Live-Übertragungen der Fußball-EM auf der Fanmeile.
Die Hauruck-Aktion startet um 5.30 Uhr am Mittwochmorgen. Szymon (45) und Maciej (32), die beiden Führer der parallel arbeitenden Kräne, gucken skeptisch in den Himmel. Erst einmal den Windmesser montieren – maximal 13,4 Meter/Sekunde wären zu verkraften. Nur dann landet das quere Stahlrohr sicher auf den Masten. Die Messung: 8 Meter/Sekunde, also ok.
Die Stahl-Latte wurde in Lutherstadt/Wittenberg gefertigt und in drei Teilen nach Berlin transportiert, zusammengebaut. Vermessungstechniker Philipp Schwabe (38) beäugt sein Tachymeter auf den gelben Stelzen: Verbiegt sich die Latte durch das Eigengewicht von 21 Tonnen beim Anheben? Nur minimal, 9 Millimeter – genau wie zuvor berechnet.
7.29 Uhr – die Latte hebt ab, ruht um 8 Uhr in der gewünschten Position. Jetzt muss sie noch auf jeder Seite von Schweißern mit den Pfosten verbunden werden. Weiße Farbe darüber und fertig ist das Tor-Tor.
Unten werden dann noch Podeste für sechs Videoscreens montiert. Laufen keine EM-Live-Übertragungen, geben sie wie Lamellen schräg gestellt den Blick frei für die Durchsicht aufs Original-Tor.
Wenn die Kräne abgezogen sind, kann auch der Platz vor dem Brandenburger Tor mit dem Polytex-Kunstrasen ausgelegt werden. Am 26. Mai soll dann alles fertig sein.
Fanmeilen-Initiator Moritz van Dülmen (Kulturprojekte Berlin) beschreibt die Stimmung in Berlin so: „Langsam kribbelt’s.“