Offener Brief gegen Kürzungen, Telefonseelsorge, Wutköder — BILDblog

Offener Brief gegen Kürzungen, Telefonseelsorge, Wutköder

1. Offener Brief zu Kürzungen beim MDR
(djv.de)
Verschiedene Journalistinnen und Journalisten haben sich in einem offenen Brief gegen die Kürzungspläne des MDR im Bereich der investigativen Recherche und der regionalen Hintergrundberichterstattung gewandt: “Wir fürchten um die publizistische Schlagkraft des MDR, um die Erfüllung unseres öffentlich-rechtlichen Auftrags und nicht zuletzt um das Vertrauen unseres Publikums. Daher fordern wir Sie auf, die geplanten Kürzungen zurückzunehmen. In Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen braucht es mehr statt weniger investigative, regionale politische Berichterstattung.” Die im Brief angesprochene Leitungsebene des Senders hat mit einer Stellungnahme reagiert, über die Medienjournalist Stefan Niggemeier schreibt: “Da wird schroff deklamiert, statt den Kollegen, die es gut meinen und viele Leute hinter sich gesammelt haben, denen der MDR offenbar nicht egal ist, ein Gesprächsangebot zu machen.”

2. Rufen Sie bitte später zurück
(taz.de, Shoko Bethke)
Viele Medien, darunter auch das BILDblog, verbinden ihre Berichterstattung zum Thema Suizide mit einem Hinweis auf die Telefonseelsorge. Dies helfe Menschen in akuten Krisen jedoch nur bedingt. Die Erreichbarkeit und die Eignung für akute Fälle würden von einigen Personen, die versucht haben, die Telefonseelsorge zu erreichen, kritisch gesehen. Auch die Telefonseelsorge selbst fühlt sich überlastet. Medien wie der “Spiegel” und neuerdings auch die “taz” verweisen daher auf verschiedene Hilfsangebote.

3. Meine Beschwerde beim Deutschen Presserat gegen die verleumderische Hetze von BILD
(michael-wildt.de)
Michael Wildt, Professor für Deutsche Geschichte mit Schwerpunkt Nationalsozialismus, hat beim Deutschen Presserat Beschwerde gegen einen seiner Ansicht nach verleumderischen Artikel der “Bild”-Zeitung eingelegt. Darin werde fälschlicherweise behauptet, er und weitere Unterzeichner einer Erklärung von Lehrenden an Berliner Universitäten würden “Juden-Hass-Demos” unterstützen. Der Artikel verdrehe laut Wildt bewusst die Tatsachen, da die unterzeichnete Erklärung lediglich den Polizeieinsatz an der Freien Universität Berlin kritisiere und das Grundrecht auf Meinungs- und Versammlungsfreiheit verteidige.

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4. “Da kann man nur den Kopf schütteln”
(t-online.de, Amir Selim)
ZDF-Wettermoderator Özden Terli warnt nicht nur im Fernsehen, sondern auch in den Sozialen Medien vor den Folgen der Klimakrise. Amir Selim sprach mit ihm unter anderem über die aktuellen Temperaturrekorde. Außerdem geht es in dem Interview um die Fragen, welche konkreten Auswirkungen die hohen Temperaturen in Deutschland haben, worauf Terli bei seiner Berichterstattung Wert legt, und was Medien generell besser machen können.

5. »Wenn ich von links und rechts beschimpft werde, ist das genau richtig«
(spiegel.de, Markus Böhm)
Der “Spiegel” hat mit dem Youtuber Alexander Prinz gesprochen, der sich als “Dunkler Parabelritter” auf seinem Kanal mit politischen und kulturellen Kontroversen auseinandersetzt. Dabei fällt eine Parallele zum gestern verlinkten Interview mit der Aufklärungsseite “Volksverpetzer” auf, in dem Betreiber Thomas Laschyk erklärt, warum er oft reißerische Überschriften verwendet. Was für den einen reißerische Überschriften sind, sind für den anderen Vorschaubilder als Wutköder, über die Prinz sagt: “Von diesen wütenden Gesichtern würde ich gern wegkommen. Aber viele Leute klicken ohne solche Stilmittel nicht auf das Video. Und wenn mehrere Prozent der Zuschauer wegbleiben, ist das für den YouTube-Algorithmus und die weitere Verbreitung des Videos toxisch. Da kann die wochenlange Arbeit mehrerer Leute einfach untergehen.”

6. Wie Sie sehen, hören wir nichts
(uebermedien.de, Boris Rosenkranz, Video: 2:09 Minuten)
Boris Rosenkranz wollte sich beim NDR über den Hamburger Hafengeburtstag informieren, hatte aber Hörprobleme. Die lagen jedoch ausdrücklich nicht an ihm: “Beim Hafengeburtstag in Hamburg platziert der NDR seine Moderatorin direkt vor der schwimmenden Bühne. Wer hätte ahnen können, dass es da EIN BISSCHEN LAUT WIRD – und dass dann auch noch Scooter spielt!?”