Kreispokal: Der TV Palmersheim verliert ein packendes Finale | Kölner Stadt-Anzeiger

Handball-KreispokalDer TV Palmersheim verliert ein packendes Finale

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René Lönenbach setzt zum Wurf an, bedrängt von zwei Spielern. Im Hintergrund sieht man viele Zuschauer.

Findet hier eine der wenigen Lücken in Geislar-Oberkassels Abwehr: TVP-Spielmacher René Lönenbach.

Die HSG Geislar-Oberkassel ist Pokalsieger des Handballkreises Bonn-Euskirchen-Sieg. Der Landesligameister besiegte den TV Palmersheim.

HSG Geislar-Oberkassel – TV Palmersheim 25:24 (13:11). Der Rahmen stimmte, das Pokalspiel war packend von der ersten bis zur letzten Minute. Am Ende stimmte aus Gästesicht lediglich das Ergebnis nicht, denn der favorisierte Oberligist TV Palmersheim unterlag beim Landesligameister Geislar-Oberkassel mit einem Tor Unterschied. Es war das typische Pokalspiel, in dem der Underdog über sich hinauswuchs und dem Favoriten ein Bein stellte.

Das Wichtigste zuerst: Finaltag war ein großes Handballfest

Es sollte der Höhepunkt einer langen Handballsaison werden. Und man kann dem Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg als Veranstalter und der HSG Geislar-Oberkassel als Ausrichter für dieses Handballfest nur das Prädikat „sehr gut“ verleihen. Eine großartige Stimmung in der Halle, dazu Auszeichnungen, Ehrungen und Wertschätzungen den Menschen gegenüber, die diesen Sport so prägen. Der Versuch, die Endspiele aus dem Liga-Alltag herauszuheben und an einem Finalort zu bündeln, ist gelungen, und die gesamte Veranstaltung schreit förmlich nach einer Etablierung im Terminkalender.

Ohne Trainer und Stammkräfte: Nico Trimborn für den TVP verantwortlich

Beim TV Palmersheim fehlte der auf Mallorca urlaubende Trainer Peter Trimborn, der aber bestens über die Zwischenstände informiert war und die Niederlage mit dem Resümee „kein Beinbruch“ abhakte. Auch die Stammkräfte Felix Fiedler, Fabio Erken sowie Jannis und Niklas Grevelding fehlten neben den Langzeitverletzten. Der Kader war mit 13 Spielern, darunter sechs A-Junioren, nicht komplett besetzt. Das Coaching von der Bank aus übernahm Nico Trimborn.

Der Spielverlauf: Geislar-Oberkassel war von Beginn an präsent

Der frischgebackene Landesligameister führte schnell 3:0 und brachte die Halle sofort hinter sich. Jedes Tor, jede Parade, sogar jeder gewonnene Ball wurde frenetisch gefeiert. Die TVP-Akteure kamen gegen die starke Deckung kaum zum Zug und brauchten 42 Minuten, ehe sie überhaupt erstmals ausglichen. Spielmacher René Lönenbach hatte sein Team nach einem zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand wieder herangeführt. Zu einer Führung reichte es aber im gesamten Spielverlauf nicht.

Die Niederlage war durchaus verdient. Knackpunkt war ein 0:3-Lauf nach dem 22:22 (50. Minute). In der Schlussphase kam der TVP zwar noch einmal heran, symptomatisch für sein Spiel war jedoch ein ins Aus gespielter Ball zwölf Sekunden vor dem Ende. Die HSG ließ die restliche Zeit verstreichen und jubelte im Anschluss über den Titelgewinn.

Spieler des Spiels: Niclas Waldecker mit Topleistung zum Karriereende

Niclas Waldecker von der HSG Geislar-Oberkassel verdiente sich ein Sonderlob. Der groß gewachsene Rückraumspieler sorgte in seinem letzten Handballspiel vor dem Karriereende mit einer starken Vorstellung in Durchgang eins dafür, dass Geislar-Oberkassel von Beginn an das Kommando übernahm. Waldecker war mit acht Toren erfolgreichster Werfer der Partie und krönte seine Karriere neben der kürzlich erreichten Landesligameisterschaft nun mit dem Pokalsieg.

Die Stimmen zum Spiel: Nico Trimborn bemängelt viele Fehler

Lukas Winter, Trainer des Pokalsiegers HSG Geislar-Oberkassel, sagte: „Unsere bärenstarke Abwehr hat sich heute aufgeopfert, und ich glaube, wir sind alle heute noch mal einen Schritt mehr gegangen als sonst. Uns ist es gelungen, die Räume der starken Palmersheimer Individualspieler teilweise einzudämmen. Wir haben als Team fungiert und daher auch verdient das Spiel und den Pokal gewonnen.“

Palmersheims Nico Trimborn, der Peter Trimborn vertrat: „Wir haben viel zu viele Fehler gemacht und zu unkonzentriert gespielt. Unser Spiel war zu statisch, zu viel aus dem Stand heraus und dann zu überhastet von Einzelaktionen geprägt. Waren wir beweglich, dann hat das meist auch zu Toren geführt. Das war am Ende des Tages aber zu wenig.“

TV Palmersheim: Moritz Königshoven, Rübenach – Simsek (2), Stadler, Johnen (3), Blesse (2), Lönenbach (6), Adolph, Schouren (6), Nzoikanua Domingos (2), Mayer, Sinaci, Lukas Königshoven (3).


Corinna Schmitz zur Spielerin der Saison im Handballkreis gewählt

Große Ehre für Corinna Schmitz von der HSG Euskirchen. Sie wurde nicht nur als beste Torwerferin der Verbandsliga ausgezeichnet, sondern auch zur Spielerin der Saison im Handballkreis Bonn-Euskirchen-Sieg gewählt. „Für mich als Vollbluthandballerin ist dies eine sehr wertvolle Auszeichnung und von sehr großer Bedeutung, da hier Fachleute die Spielerinnen und Spieler nominiert haben“, so Schmitz. Palmersheims Spielmacher René Lönenbach wurde drittbester Spieler der Saison.

Zülpichs Handballtorhüter Eckart Wudarzak (81) wurde für seine außergewöhnliche Karriere mit der goldenen Ehrennadel des Handballkreises ausgezeichnet. Zudem wurden die D-Junioren des TVE Bad Münstereifel (Kreisklasse), die B-Junioren der HSG Euskirchen (Kreisliga) und die B-Juniorinnen des TV Palmersheim (Kreisliga) für ihre Meisterschaften geehrt. Dennis Schüller (TuS Zülpich, Landesliga), Nils Fuchs (Bad Münstereifel, Kreisliga), Torben Reyer (TSV Feytal, 1. Kreisklasse), Luca Maria Stanjenda (Schleiden, Kreisliga) sind die besten Torschützen in ihren Ligen geworden.

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