Der Alte: Racheengel

Der Schock ist groß, als Charlotte Leipold (Magdalena Meier) tot in ihrem Schmuckatelier aufgefunden wird – umso mehr, da sie offensichtlich vergiftet wurde. Aber von wem? Und aus welchem Grund? Kommissar Caspar Bergmann (Thomas Heinze) und seine Kollegin Annabell Lorenz (Stephanie Stumph) befragen dazu Antonia (Maditha Dolle), die Schwester der Toten, die nun das Familiengeschäft allein fortführt. Dabei erfahren sie, dass wenige Monate zuvor bereits Sophia an Krebs gestorben war, die dritte der Schwestern. Unklar ist jedoch, ob es da einen Zusammenhang gibt und welches Motiv dahinter stecken könnte …

Überraschendes Ende

Und weiter geht es mit Der Alte. Die Hälfte der aktuellen Staffel haben wir schon hinter uns. Viermal war der Kommissar mit seinem Team bereits auf Verbrecherjagd. Dabei war er durchaus erfolgreich, was die Aufklärungsquote angeht. Im Hinblick auf die Qualität war die Ausbeute jedoch gering. Teilweise hatte der ZDF-Krimi zwar schon Potenzial, etwas bei Der schönste Tag über einen Mann, der bei seiner eigenen Hochzeit ermordet wurde. Auch Das gute Leben letzte Woche war nicht völlig uninteressant, wenn es brutal losgeht und ein paar Wendungen dabei sind. Am Ende war das dennoch nur mäßig. Nun geht es mit Racheengel weiter, der fünften Folge.

Diese ist tatsächlich sogar die bislang beste der Staffel. Eines dabei vorweg: Glaubwürdigkeit sollte man mal wieder nicht erwarten. Die Auflösung ist dermaßen konstruiert, dass man erst einmal ungläubig auf den Fernseher starrt. Aber es ist eine interessante Auflösung, der eine clevere bis perfide Idee zugrundeliegt, wie man sie vielleicht auch bei Agatha Christie hätte erwarten können. Außerdem ist es immer mal wieder nett, völlig überrascht zu werden. Auch das Motiv in Der Alte: Racheengel hat es in sich, wenngleich der Titel mal wieder unnötig viel vorwegnimmt und man dadurch von vornherein weiß, dass einige Hypothesen nicht wahr sein können.

Das alte Drama

Weniger interessant ist, dass mal wieder das Privatleben von Lorenz thematisiert wird, die sich schon seit einigen Folgen mit der Beziehung zu Frank Freidank (Max Woelky) herumplagt. Das geschieht aber immer nur rund eine Minute lang, was dann so unergiebig war, dass man das auch gleich ganz weglassen konnte. Bei Der Alte: Racheengel sieht es ein bisschen besser aus, was die Episode ebenfalls von den vorangegangenen abhebt. Insgesamt kann man sich das daher schon anschauen. Wer für den Freitagabend einen Krimi braucht, macht hiermit nichts falsch, was mehr ist, als man von so manch anderer Episode sagen kann. Nächste Woche geht es mit Der Weg in die Freiheit weiter.