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Große Deutschland-Karte: 400 Euro mehr im Jahr: In diesen Bundesländern zahlen Familien am meisten für Strom
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Experten haben dringende Forderung: So wollen sie den Strompreis senken
Pexels/Pixabay Je nach Bundesland schwanken die Strompreise um bis zu 25 Prozent.
  • FOCUS-online-Autor (München)

Wie teuer Ihr Strom ist, hängt auch davon ab, wo Sie wohnen. Zwischen den Bundesländern schwankt der Strompreis um bis zu 25 Prozent. Für Familien kann das einen Unterschied von mehr als 400 Euro pro Jahr ausmachen.

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Wer in Thüringen einen durchschnittlichen Stromtarif hat, ist derzeit nicht zu beneiden. Einer aktuellen Auswertung von Check24 zufolge zahlen Singles mit einem Jahresverbrauch von 1500 Kilowattstunden hier 741 Euro im Jahr, Familien mit 5000 Kilowattstunden Verbrauch sogar 2079 Euro. Beides sind die Spitzenwerte unter den deutschen Bundesländern. Einzig Baden-Württemberg und das Saarland kommen mit 708 beziehungsweise 693 Euro für Singles und 1945 beziehungsweise 1941 Euro für Familien nahe an diesen Wert heran.

Im Durchschnitt liegen die Stromkosten in Deutschland derzeit bei 659 Euro für Singles und 1830 Euro für Familien. Am deutlichsten darunter liegt Bremen, wo Alleinlebende nur 583 Euro aufwenden müssen und vierköpfige Familien mit 1662 Euro pro Jahr davonkommen. Weitere günstigste Bundesländer sind Niedersachsen, Berlin und Bayern.

 
 
 

Die Unterschiede zwischen den Regionen sind dabei hoch. Die Stromrechnung in Thüringen ist etwa 25 Prozent höher als die in Bremen. Für Singles macht das im Jahr einen Unterschied von 158 Euro aus, für Familien sogar 417 Euro. Dabei sind die Strompreise insgesamt schon deutlich gesunken. Vor einem Jahr lagen sie im Bundesdurchschnitt noch zehn Prozent höher als heute. In den kommenden Monaten dürfte dieser Trend weitergehen, denn die Börsenstrompreise liegen bereits 34 Prozent niedriger als vor einem Jahr. Allerdings werden diese Ersparnisse immer nur mit Verzögerungen an Kunden weitergegeben, weil viele Stromversorger heute noch Stromkontingente liefern, die sie vor einigen Monaten zu den damals noch höheren Börsenpreisen gekauft haben.

Netzentgelte entscheidend für Unterschiede

Dass es überhaupt so starke Unterschiede zwischen den Bundesländern gibt, liegt nicht an den Stromkosten selbst. Zwar ist die Produktion von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Solar deutlich günstiger und in Deutschland nicht gleichmäßig verteilt, aber sowohl Bundesländer mit hohen Anteilen erneuerbarer Energien wie eben Thüringen haben hohe Stromkosten, während einige Länder mit geringen Anteilen erneuerbarer Energien wie Nordrhein-Westfalen und Sachsen trotzdem durchschnittliche Strompreise anbieten.

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Entscheidender für die Unterschiede sind die Netzentgelte, denn schließlich muss der günstige Windstrom aus dem Norden im Land verteilt werden. Für die Nutzung und den Ausbau des Stromnetzes dürfen die Betreiber bestimmte Gebühren erheben. Die sind zwar bundeseinheitlich gleich, werden aber in schwach besiedelten Bundesländern auf weniger Verbraucher verteilt, so dass pro Haushalt höhere Kosten entstehen. „Rund ein Viertel des Strompreises entfällt auf die Netzentgelte“, sagt Steffen Suttner, Geschäftsführer Energie bei Check24 und ergänzt, dass diese besonders in Thüringen in diesem Jahr stark angestiegen sind. Die höchsten zahlen Sie derzeit in Schleswig-Holstein und Hamburg. Insgesamt liegen die Netzentgelte in den östlichen Bundesländern pro Verbraucher höher, weswegen auch die Stromkosten hier im Schnitt höher liegen.

Wie Sie jetzt Stromkosten sparen können

Der durchschnittliche Strompreis ergibt sich aus dem Mittelwert der Grundversorgertarife und der alternativen Tarife. In den Grundversorgungstarifen kostet die Kilowattstunde derzeit deutlich mehr. Das liegt daran, dass Grundversorger ihrem Auftrag gemäß eine sicherere Einkaufsstrategie fahren. Sie kaufen an der Börse größere Stromkontingente ein, die dann über einen langen Zeitraum an Kunden weitergegeben werden. Da derzeit die Börsenstrompreise sinken, verkaufen die Grundversorger noch teurere Kontingente aus den vergangenen Monaten – ergo liegen ihre Tarife höher. 121 Grundversorger haben ihre Preise im April sogar leicht angehoben.

Alternativanbieter hingegen kaufen Stromkontingente kurzfristiger ein und können deswegen die sinkenden Preise jetzt auch schneller an ihre Kunden weitergeben. Wer jetzt also den Anbieter aus der Grundversorgung heraus wechselt, kann eine Menge Geld sparen. Check24 schätzt das Potenzial in den 100 größten Städten Deutschlands auf durchschnittlich rund 40 Prozent.

So sehr Sie jetzt von den niedrigeren Preisen der alternativen Anbieter profitieren können, so sehr müssen Sie aufpassen, wenn die Preise wieder steigen. Dann werden diese Anbieter die Preissteigerungen an der Börse schnell wieder an Sie weitergeben. Kundinnen und Kunden in der Grundversorgung profitieren dann noch monatelang davon, dass ihr Anbieter Kontingente eingekauft hat, als der Strom noch günstiger war. Ein einfacher Wechsel zurück in die Grundversorgung ist möglich, wenn wegen Preiserhöhungen des alternativen Anbieters ein Sonderkündigungsrecht besteht. Grundsätzlich gilt: Aus der Grundversorgung kommt man in der Regel innerhalb weniger Wochen heraus, bei anderen Anbietern ist die Vertragslaufzeit deutlich länger.

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