Unbekannte haben sich am Grab des verstorbenen CDU-Politikers Wolfgang Schäuble zu schaffen gemacht. Der Bürgermeister der Stadt Offenburg und andere Politiker reagieren bestürzt.

Sobald bekannt wurde, dass Unbekannte das Grab von Wolfgang Schäuble geschändet haben, meldete sich Marco Steffens (CDU), der Bürgermeister von Offenburg, zu Wort. Dort liegt der verstorbene Politiker begraben. Steffens erklärte, am Grab Schäubles sei in niederträchtiger Weise die Totenruhe gestört worden. „Das ist schrecklich und macht uns traurig“, sagte der Rathauschef laut einer Erklärung. „Wir hoffen auf rasche Aufklärung durch die Polizei und eine harte Bestrafung der Täter.

Bundesinnenministerin bezeichnet Schändung als „widerwärtige Straftat“

Das Grab von Wolfgang Schäuble zu schänden ist eine widerwärtige Straftat“, sagte Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) der Bild. Wolfgang Schäuble sei „einer der bedeutendsten Demokraten unserer Republik“ gewesen und habe „sein ganzes Leben in den Dienst unseres Landes gestellt“, sagte die Ministerin. Sie findet:

Wer meint, dieses Andenken beschmutzen und beschädigen zu können, begeht eine niederträchtige Straftat, die hart verfolgt werden muss.

Auch Bundestagspräsidentin Bärbel Bas (SPD) zeigte sich erschüttert und traurig. „Es ist unerträglich, dass es offenbar Menschen gibt, die Wolfgang Schäubles Grab schänden und seine Totenruhe stören.“ Sie sei sehr besorgt darüber, dass einzelne Teile der Gesellschaft solche Zeichen von Verrohung zeigten. Sie vertraue darauf, dass die Polizei die Tat schnell aufklärte, teilte Bas mit.

Was ist mit dem Grab von Wolfgang Schäuble passiert?

Am Montagmorgen entdeckten Mitarbeiter der Stadt Offenburg ein Loch und einen Haufen Erde am Grab des verstorbenen CDU-Politikers. Sie verständigten daraufhin die Polizei. Laut Kriminaltechnikern handelt es sich um ein trichterförmiges, rund 1,20 Meter tiefes Loch. Nach bisherigen Erkenntnissen seien der oder die Täter aber nicht bis zum Sarg des Verstorbenen vorgedrungen.

Die Grabstätte von CDU-Politiker Wolfgang Schäuble auf dem Friedhof in Offenburg.

Als Reaktion auf den Vorfall soll jetzt die Sicherheit auf dem Waldbachfriedhof verstärkt werden, so ein Polizeisprecher. Welche Maßnahmen konkret geplant sind, wollte er aus polizeitaktischen Gründen nicht sagen.

Polizei sichert Beweismittel und sucht Zeugen

Aktuell steht an dem Grab von Wolfgang Schäuble kein Kreuz mehr. Die Polizei hat Utensilien, die auf dem Grab lagen, als Beweismittel beschlagnahmt. Darunter dürfte auch das Kreuz gewesen sein. Der polizeiliche Staatsschutz ermittele in Zusammenarbeit mit der Staatsanwaltschaft in alle Richtungen. Bislang seien die Hintergründe des Vorfalls unklar, sagte ein Polizeisprecher. Es sei nicht auszuschließen, dass eine politische Motivation dahinterstecke.

Die Polizei sucht Zeugen, die etwas zu dem Vorfall sagen können oder „verdächtige Wahrnehmungen gemacht haben“. Unter der Nummer 0781 21-2820 kann man sich beim Hinweistelefon der Kriminalpolizei melden. Die Störung der Totenruhe kann laut Strafgesetzbuch mit einer Freiheitsstrafe von bis zu drei Jahren oder einer Geldstrafe geahndet werden. 

Wolfgang Schäuble verstarb Ende 2023

Spitzenpolitiker und Angehörige hatten Anfang Januar von dem CDU-Politiker Abschied genommen. Schäuble war am zweiten Weihnachtstag im Alter von 81 Jahren nach langer schwerer Krankheit gestorben. Der Badener hatte wichtige politische Ämter inne: Er war Minister, CDU-Chef, Fraktionsvorsitzender und Präsident des Deutschen Bundestages. Niemand gehörte dem Parlament länger an als er.

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