Große Spende für Lassahner Kirche
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Apotheker und Ärzte finanzieren Dach

Große Spende für Lassahner Kirche

Lassahn / Lesedauer: 2 min

Die Fachwerkkirche in Lassahn hat ein neues Holzschindeldach. Möglich war das dank einer großzügigen Spende der Initiative im Denkmalschutz engagierter Ärzte und Apotheker (IDEA). 
Veröffentlicht:12.05.2024, 06:00

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Dank einer großzügigen Spende von 20.000 Euro konnte das Dach der kleinen Kirche in Lassahn erneuert und saniert werden. Dabei reichte die Deutsche Stiftung Denkmalschutz sozusagen eine Spende der Initiative im Denkmalschutz engagierter Ärzte und Apotheker (IDEA) weiter. 

Holzschindeln werden gespalten, nicht gesägt

Die Dachsanierung war nötig geworden, da die Holzschindeln verwittert und kaputt waren. "Die Holzschindeln kann man nicht einfach so kaufen, denn sie werden gespalten und nicht gesägt", erläutert Horst Bayer, der als Mitglied des Kirchengemeinderates die Arbeiten begleitet hat. 

Dem Wetterhahn fehlte lange ein Stück, aber seit der Dachsanierung erstrahlt er in neuem Glanz.
Dem Wetterhahn fehlte lange ein Stück, aber seit der Dachsanierung erstrahlt er in neuem Glanz. (Foto: Silke Roß)

Wetterhahn auch wieder komplett

„Die Schindeln bestehen aus Lärchenholz, denn das ist besonders lange haltbar“, führt er aus. Im Rahmen der Dacharbeiten wurde auch der Wetterhahn auf der Turmspitze wieder aufgearbeitet, denn dieser war über die Jahre unansehnlich geworden. Bis 1980 fehlte ihm sogar ein Stück. „Das haben englische Soldaten am Kriegsende abgeschossen, als sie in der neben der Kirche liegenden Gastwirtschaft gefeiert haben“, erzählt Horst Bayer.

Besondere Atmosphäre

Für Focko Weberling sind solche Geschichten der Grund für sein Engagement. Er ist Vorsitzender der IDEA und lebt eigentlich in Hessen. „Kirchen haben immer eine ganz besondere Atmosphäre, und sie bilden nach wie vor den Mittelpunkt jeder Gemeinde“, sagt er. 

Ein Projekt wird unterstützt

Schon als Jugendlicher begeisterte er sich für die Geschichte dieser besonderen Gebäude und hat sich mit gleichgesinnten Berufskollegen dem Erhalt dieser lebendigen Denkmäler verschrieben. „Die Stiftung Denkmalschutz schlägt uns regelmäßig einige Kirchen vor, an denen eine Sanierung nötig ist und wir suchen uns dann ein Projekt aus, das wir unterstützen“, erklärt Focko Weberling.

Unterstützung aus 500 Kilometer Entfernung

Dabei kommen zunächst Kirchen in ganz Deutschland in Betracht. Für Mecklenburgs Kirchen ist Wulf Kawan zuständig. Er leitet das Ortskuratorium in Schwerin und kennt daher alle Kirchen im Kirchenkreis Mecklenburg. „Ich freue mich sehr, dass rund 500 Kilometer entfernt Menschen ihr Herz und ihr Portemonnaie aufgemacht und uns hier unterstützt haben“, sagt er. 

Das Fachwerk der Lassahner Kirche stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert, der Turm besteht aus Holz.
Das Fachwerk der Lassahner Kirche stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert, der Turm besteht aus Holz. (Foto: Silke Roß)

Lange Geschichte und lebendige Gemeinde

Die Kirche "St. Abundus" in Lassahn steht seit vielen hundert Jahren auf dem Hügel mit Blick über den Schaalsee. Im 13. Jahrhundert wurden der Chor und die Sakristei aus Feldstein gebaut, im 17. und 18. Jahrhundert entstand das Kirchenschiff in der heute noch existierenden Fachwerkbauweise.

In der Kirche finden regelmäßig Gottesdienste statt, sie gehört zum Gemeindesprengel Döbbersen, Lassahn und Neuenkirchen. Am 25. Mai plant die Gemeinde ab 10 Uhr ein Turmfest, um die erfolgreiche Sanierung zu feiern.