Trainersuche: Plant der FC Bayern mit De Zerbi? Oder mit Tuchel? | BR24
Roberto De Zerbi
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Trainersuche: Plant der FC Bayern mit De Zerbi? Oder mit Tuchel?

Der Druck auf die Verantwortlichen des FC Bayern steigt, endlich einen neuen Cheftrainer vorzustellen. Mit einer zeitnahen Verpflichtung könnte die Kaderplanung voranschreiten. Roberto De Zerbi ist nach BR24Sport-Informationen aktuell der Favorit.

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Während der Ex-FC-Bayern-Coach Julian Nagelsmann gerade in Salamitaktik seinen Kader für die EM 2024 verkündet, hakt es beim FC Bayern mit der Mannschafts-Planung für die neue Saison noch an der Trainersuche.

Denn noch ist über dem Vereinssitz des FC Bayern an der Säbener Straße der viel von Sportvorstand Max Eberl zitierte weiße Rauch noch nicht aufgestiegen und daher auch kein Name verkündet worden.

Kommt doch De Zerbi?

Der beste Chefcoach für die Millionentruppe um Starstürmer Harry Kane setzt die Verantwortlichen kurz vor Saisonende allerdings immer stärker unter Erfolgsdruck. Unabhängig von Spekulationen über einen möglichen Verbleib von Thomas Tuchel sind die Bayern nach BR24Sport-Informationen wieder an Roberto De Zerbi als künftigen Münchner Coach dran. Tuchel wäre demnach Plan B, falls die Verpflichtung von De Zerbi, den Eberl seit Langem favorisiert, nicht klappt.

Der Italiener, der bei Brighton and Hove Albion einen Vertrag bis 2026 hat, nahm sich zwischenzeitlich schon selbst aus dem Rennen um die Tuchel-Nachfolge, weil er Anfang Mai seinen Verbleib beim englischen Klub verkündet hatte. "Aber was heißt das schon im Fußballgeschäft?", mag einer da einwenden. Nun soll der 44-Jährige auf der Liste der Münchner wieder ganz oben stehen.

Mit ihm soll gerüchtehalber auch schon über die Kaderzusammenstellung des Rekordmeisters für die Saison 2024/25 gesprochen werden. Sportvorstand Max Eberl soll ein großer Fan davon sein, wie der Italiener seine Teams Fußball spielen lässt.

Ob er die Lösung des Problems der Münchner ist?

Warum es trotzdem so lange dauerte, bis De Zerbi zum Favoriten wurde? Es gibt da schließlich auch ein paar Kontras, die die hohen Herren an der Säbener Straße zur Kenntnis genommen habe. Der Italiener spricht kein Deutsch und sein Englisch soll auch nicht das allerbeste sein. Zudem gelte De Zerbi als "nicht pflegeleicht", erklärte Raphael Honigstein, Sportjournalist und Kenner des englischen Fußballs, im "Heute im Stadion"-Interview . Der 44-Jährige habe "sehr, sehr große Ansprüche an die Vereine, an die Spieler", warnt Honigstein. Gleichzeitig sei er "nicht unbedingt der große Menschenfänger". Alles Dinge, die sie an der Säbener Straße 51 eigentlich nicht so schätzen - und die ihnen teilweise von ehemaligen eigenen Trainern bekannt vorkommen dürften.

Auch große Erfolge auf internationaler Ebene kann De Zerbi noch nicht vorweisen. Mit seinem aktuellen Klub liegt er in der Premier League fast 40 Punkte hinter Tabellenführer Arsenal auf Rang zehn. Zwölf Siege, zwölf Unentschieden, zwölf Niederlagen, stehen aktuell zu Buche.

Den englischen Erstligisten hatte er im September 2022 übernommen und die Saison 2022/23 auf Rang sechs beendet. Zuvor war er beim ukrainischen Premjer-Liha-Klub Schachtjor Donezk, mit dem er 2021 den ukrainischen Superpokal gewann. Im Juli 2022 hatte man sich aufgrund des russischen Angriffskrieges einvernehmlich getrennt.

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Sollte De Zerbi doch nicht anbeißen, wäre Thomas Tuchel sicher eine hochkarätige Übergangslösung, die offenbar gerade zum Plan B wird. Doch ist der 50-Jährige bereit für die Rolle rückwärts? Tuchel hat zwar die erste titellose Saison der Bayern seit 2012 zu verantworten und sah sich von Hoeneß in seiner "Trainerehre verletzt", stand aber mit seiner von personellen Problemen massiv geschwächten Elf in Madrid mit einem Bein im Champions-League-Finale. Den Spaß sah man ihm dabei sichtlich an.

Die Trennung ist nun zwar besprochen, die Entscheidung rückgängig zu machen, ohne dass einer der Beteiligten das Gesicht verliert, dürfte sicher keine leichte Aufgabe sein. Doch unmöglich scheint im Fußball und auch beim FC Bayern nichts. Das hat auch Thomas Tuchel vor einigen Tagen auch in einer Pressekonferenz durchklingen lassen: "Sie können jeden Vertrag gemeinschaftlich auflösen, das sehen Sie ja", antwortete er auf eine Journalistenfrage zu einer Rolle rückwärts in München. "Ist immer alles möglich, aber die Antwort ist die gleiche: Die Vereinbarung steht und die Vereinbarung gibt's."

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