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Die Macht der Besitzlosen

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Der Niedergang weiterer E-Carsharing-Betreiber zeigt, dass auch New Mobility nach den Regeln der Marktwirtschaft spielen muss. Und nach den Gepflogenheiten der Kundschaft.

Ein englisches Automagazin veröffentlichte vor Jahren im Internet die Top 100 der „Best handling cars“. Die üblichen Verdächtigen kommen einem natürlich sofort in den Sinn, und die waren in der Auflistung auch alle vertreten. Doch der erste Platz überraschte dann dennoch: das Mietauto! Dass man dazu passend eine weinrote Limousine englischer Produktion mit 1,8-Liter-Saugbenziner abbildete, brachte die Message nur noch mehr auf den Punkt: Was einem nicht gehört, wird automatisch anders behandelt. Das mag bei einem lahmen Stufenheck noch relativ harmlos sein, und dennoch weckt das Wissen des vermeintlich sorgenfreien Benutzens in uns allen eine erschreckend große Sorgenfreiheit im Umgang mit fremdem Eigentum, das einen zu Höchstleistungen in Kurven und Haarnadeln verleitet. Bei einem sauschnellen Tesla zum Beispiel sieht die Sache schon wieder anders aus.

Genau deswegen ist es für mich ein wenig unverständlich, wie man jemals hat glauben können, dass das Geschäftsmodell des einfachen und kostengünstigen Leihens übermotorisierter Stromer funktionieren könnte. So blumig alles wirkt und alle an einem Strang zu ziehen scheinen, wenn es um den Schutz der Umwelt geht – die Wirtschaft spielt immer nach eigenen Regeln, die jedoch stets dieselben sind. Was nix kost, is nix wert, heißt es schließlich so schön, und dass die Möglichkeit, so unkompliziert die schnellen Amis auszuleihen, die schweren rechten Füße genauso anlockt wie die unerfahrenen Weltverbesserer, die sich im Namen der grünen Mobilität dazu berufen fühlen, doch einmal in ein Auto zu steigen, war so klar wie dass zu wenig Bremsweg automatisch einen Unfall ergibt.

Damit wir uns jetzt nicht falsch verstehen: Kein Kunde hatte unrecht. Wer den Vertrag rechtsmäßig abschließt und den Schutz der Versicherung genießt, kann fahren. Und Unfälle passieren jeden Tag aus den unterschiedlichsten Gründen. Doch wer in den letzten Jahren einmal bei der Partnerwerkstatt eines dieser Sharing-Betriebe vorbeigefahren ist und sich die teils massiv zerstörten, teils ausgeschlachteten Model 3 angesehen hat, kam recht schnell auf den Gedanken, dass man so gefährliche Dinge wie ein Auto vielleicht nicht so leicht in die Hände kriegen dürfte. Und dass die Versicherungsunternehmen recht bald aussteigen würden, denn im Vergleich zu den echten Mietwagenfirmen sind die Newcomer nun einmal winzig kleine Fische. Ein Crash mit Todesfolge passiert schneller als man glaubt, und der beste Schutz davor ist schon einmal, wenn man das eigene Auto lenkt, für das man hart gearbeitet hat.

 

 

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