Der Erfinder von 'Star Wars', George Lucas, zelebriert am Dienstag seinen 80. Geburtstag.
George Lucas
George Lucas, Erfinder des Star Wars-Universums, erhält die Goldene Ehrenpalme. - dpa

«Star Wars»-Erfinder George Lucas feiert am Dienstag seinen 80. Geburtstag. Wenn es nach seinem Vater gegangen wäre, hätte er dessen Schreibwarenhandlung übernehmen sollen, er selbst sah seine berufliche Zukunft zunächst als Dragster-Rennfahrer. Zum Glück für Millionen von Science-Fiction- und Kino-Fans in aller Welt wurde aus beiden Plänen nichts.

Stattdessen wurde aus dem Kalifornier ein Regisseur von Hollywood-Blockbustern, Filmproduzent, Erfinder von Spezialeffekten und Revolutionär der Unterhaltungsindustrie. Ende Mai wird er zum Abschluss der Filmfestspiele in Cannes für sein Lebenswerk ausgezeichnet.

In seiner Jugend ist der 1944 im kalifornischen Modesto geborene Lucas leidenschaftlicher Autofan und träumt von einem Job als Rennfahrer, als er wenige Tage vor seinem Highschool-Abschluss bei einem Unfall nur knapp mit dem Leben davonkommt. Statt Rennen zu fahren, geht Lucas an die University of Southern California in Los Angeles, wo er neben seinem Studium in Englisch, Astronomie und Geschichte Seminare zu Filmgeschichte und Animation belegt.

Erster Science-Fiction-Film war ein Flop

Es folgt ein Praktikum beim Hollywood-Studio Warner Brothers, wo er sich mit Regisseur Francis Ford Coppola anfreundet. Coppola überredet Warner, Lucas einen Vorschuss für seinen ersten Science-Fiction-Film «THX 1138» zu zahlen. Der Film von 1970 floppt an den Kinokassen.

Doch Lucas gibt nicht auf, gründet seine eigene Firma LucasFilm – und landet 1973 mit dem teils autobiografischen Rock'n Roll-Film «American Graffity» einen Riesenerfolg. Bei Produktionskosten von nur gut 750'000 Dollar spielt der Streifen 50 Millionen Dollar ein, wird mit zwei Golden Globes ausgezeichnet und erntet fünf Oscar-Nominierungen.

Ermutigt durch den Erfolg wagt sich Lucas erneut an ein Science-Fiction-Projekt. Realisieren kann er den Film nur, weil er auf ein Gehalt verzichtet und sich stattdessen als Bezahlung vertraglich die Vermarktungsrechte sowie einen Teil des Einspielergebnisses sichert.

«Krieg der Sterne»: Grösster kommerzieller Erfolg der Filmgeschichte

Am 25. Mai 1977 kommt «Krieg der Sterne» in die Kinos und wird quasi über Nacht zum bis dahin grössten kommerziellen Erfolg der Filmgeschichte: Bei elf Millionen Dollar Produktionskosten hat er ein Einspielergebnis von 775 Millionen Dollar. 1980 und 1983 folgen zwei weitere «Star Wars»-Filme, nach einer jahrelangen Pause zwischen 1999 und 2005 drei zeitlich vor der ersten «Star Wars»-Trilogie spielende Prequels.

Die «Star Wars»-Saga um den intergalaktischen Kampf zwischen Gut und Böse zieht Millionen von Fans in ihren Bann. Zahllose grosse und kleine Kinogänger begeistern sich für die damals revolutionären Spezialeffekte und Figuren wie den jungen Weltraum-Rebellen Luke Skywalker, den Superschurken Darth Vader oder den piepsenden Roboter R2D2. Bis heute hat die «Star Wars»-Welt eine riesige Fangemeinde, bei Fan-Conventions rund um den Globus treffen sich regelmässig Fans in aufwändigen Kostümen.

Nebenbei revolutioniert Lucas die Art, in der Filme gemacht und vermarktet werden. Seine Methode, eine Idee zu entwickeln, zu verfilmen und anschliessend mit Merchandising-Artikeln vom Kissenbezug über Socken und Spielfiguren bis hin zum Freizeitpark auszuschlachten, wird heute von der gesamten Filmindustrie gern und erfolgreich genutzt.

Disney-Konzern übernimmt 2012 sein Unternehmen

Als Produzent wirkt Lucas an den erfolgreichen «Indiana Jones»-Abenteuerfilmen von Steven Spielberg mit. Neben seiner eigenen Produktionsfirma gründet er das Spezialeffekt-Unternehmen Industrial Light and Magic, das beispielsweise die Dinosaurier für Steven Spielbergs «Jurassic Park» zum Leben erweckt.

2012 schliesslich verkauft Lucas sein Unternehmen für rund vier Milliarden Dollar an den Disney-Konzern, der seither mit zahlreichen in der «Star Wars»-Welt spielenden Filmen und Serien Kasse macht.

Lucas ist zum zweiten Mal verheiratet. Er hat drei Adoptivkinder und eine 2013 von einer Leihmutter zur Welt gebrachte Tochter mit seiner zweiten Frau, der Unternehmerin Mellody Hobson. In Los Angeles soll im kommenden Jahr ein vom Ehepaar Lucas gegründetes Museum für die «Kunst des Geschichtenerzählens» eröffnen – natürlich in Form eines Raumschiffs.

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