Vaccarello bringt frischen Wind nach Cannes: 3 von Saint Laurent co-produzierten Filme im Überblick

Rita ist die überqualifizierte und unterschätze Anwältin einer großen Kanzlei, die mehr daran interessiert ist, Kriminelle aus dem Verkehr zu ziehen, als sie vor Gericht zu bringen. Der Kontakt zum Kartellführer Manitas öffnet ihr eine unerwartete Tür, als dieser sie anheuert, einen Plan für ihn umzusetzen: Nach dem Rückzug aus dem Geschäft möchte er durch geschlechtsangleichende Operationen die Frau werden, von der er immer geträumt hat. Teil des Casts sind Zoe Saldafia, Selena Gomez, Edgar Ramirez, Karla Sofia Gascon und Adriana Paz.

Der bekannte Geschäftsmann Karsh ist seit dem Tod seiner Frau untröstlich. In seiner Verzweiflung erfindet er „GraveTech“, eine revolutionäre, aber umstrittene Technologie, die es Lebenden ermöglicht, Verstorbene in ihren Grabstätten zu überwachen. Nach einer Serie von Störungen der Totenruhe macht sich Karsh auf die Suche nach den Täter*innen. Teil des Casts sind Vincent Cassel, Diane Kruger, Guy Pearce und Sandrine Holt.

„Parthenope“ ist das Epos einer Frau von ihrer Geburt im Jahr 1950 bis heute. Die Protagonistin ist keine Heldin im klassischen Sinne, dafür aber voller Leidenschaft für die Freiheit, Neapel und die wechselnden Gesichter der Liebe. Der Film handelt vom perfekten Sommer und von der Unbeschwertheit der Jugend – die in einem Hinterhalt endet. Und dann geht es noch um Neapel selbst: Um die Männer und Frauen der Stadt, wie sie den Alltag beobachten, lieben und in Wellen der Melancholie schwanken. Im Vergehen der Zeit entsteht ein ein breites Repertoire an Emotionen, mitten in einer Kulisse, die verzaubert und verletzt. Teil des Casts sind Dario Aita, Celeste Dalla Porta, Silvia Degrandi, Isabella Ferrari und Lorenzo Gleijeses.

Die kreative Arbeit auf die Filmbranche auszuweiten, könnte als Blaupause für andere Häuser dienen. Ob die Filme letztlich erfolgreich werden oder nicht, liegt allerdings nicht allein in der Hand von Saint Laurent Productions, da bekannte Namen wie Pathé oder France 2 Cinéma ebenso beteiligt waren. In jedem Fall steht Vaccarellos Entscheidung, eine Produktionsfirma zu gründen, im Einklang mit seiner selbstbewussten Herangehensweisen an kreative Prozesse. Der unerschrockene Schritt in die Filmindustrie wird ihm über die Mode hinaus einen Ruf als Pionier verschaffen. Selbst wenn die Filme trotz Star-Besetzung keine Palme nach Hause bringen – in Cannes dürfte der Designer für reichlich frischen Wind sorgen.