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25 Polizisten aus Österreich bei Fußball-EM in Deutschland

25 heimische Polizistinnen und Polizisten werden bei der Fußball-EM in Deutschland im Einsatz sein. Das kündigte Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) am Montag bei einer Pressekonferenz an. Bei den Beamten handelt es sich einerseits um szenekundige Organe (SKO), welche die heimischen Fans am Ort des Geschehens betreuen werden, andererseits sollen sie Sicherheitsfragen rund um die Mannschaft und die Fans mit den deutschen Behörden koordinieren.

"Die EM ist eine ganz besondere Herausforderung, die auf uns zukommt", sagte der Innenminister und verwies auf den Krieg in der Ukraine sowie auf den "Terrorangriff der Hamas auf Israel am 7. Oktober". Das bedeute, "dass gerade Sportereignisse eine besondere Sicherheitsherausforderung aufweisen", erläuterte Karner. Für die Sicherheit am Ort des Geschehens selbst sorgt die deutsche Polizei, unterstützt von privaten Diensten. Zusätzlich zu den 25 Beamtinnen und Beamten stehen weitere Kräfte in Österreich in Bereitschaft, um im Bedarfsfall in Deutschland eingesetzt werden zu können. Das betrifft etwa Sprengstoffspürhunde und ihre Hundeführerinnen und -führer. Anders als etwa bei der WM 2006 werden diesmal keine ordnungspolizeilichen Einheiten in Deutschland im Einsatz sein. Damals war etwa die Wiener Einsatzgruppe Alarmabteilung (WEGA) im Nachbarland.

Offenbar wird die Terrorbedrohung als größte potenzielle Gefahr angesehen. Karner verwies darauf, dass seit dem Anschlag am 7. Oktober 2023 die Terrorwarnstufe auch in Österreich auf die zweithöchste Stufe vier erhöht wurde. Die Nachrichtendienste stünden in engstem Kontakt. Bei der Terrorabwehr sei es selbstverständlich Teil der Planung, dass Drohnenangriffe möglich sind und diese abgewehrt werden können.

Auch für die Sicherheit der Mannschaft am Ort des Geschehens selbst sorgen deutsche Polizisten in Zusammenarbeit mit Privaten. Günther Marek, Leiter der Task Force UEFA Euro 2024, betonte, dass auf allen Fahrten des Teams, das exklusiv im Berliner Schlosshotel untergebracht ist, ein Beamter oder eine Beamtin im Bus sitzen wird. Auch hier kommen den österreichischen Beamten Koordinierungsaufgaben zu. ÖFB-Sportdirektor Peter Schöttel - selbst 63-facher Teamspieler und Teilnehmer an zwei Weltmeisterschaften - sagte, als Spieler sei es wichtig, dass "du möglichst nichts mitbekommst von den Sicherheitsmaßnahmen und dich auf den Fußball konzentrieren kannst".

ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer appellierte an die heimischen Fans, sich vor einer Reise nach Deutschland beim Außenministerium registrieren zu lassen, "damit wir wissen, wo wer ist". Seinen und Karners Angaben zufolge werden pro Österreich-Spiel rund 20.000 Fans aus Österreich in Deutschland erwartet. Insgesamt sollten also zumindest 60.000 Fans nach Deutschland reisen. "Wir hoffen natürlich, dass es deutlich mehr sind, weil wir uns für die weiteren Spiele qualifizieren", sagte Karner. Er gehe jedenfalls davon aus, dass die Mannschaft das schaffen werde.

In Österreich stehen einerseits Public Viewings, andererseits Fanströme durch das Land im Fokus. "Fast alle Nachbarländer haben sich qualifiziert. Zum Beispiel aus Italien und Slowenien wird es sicher zu Reisetätigkeit kommen", erwartet Karner. Schengen wird für die Dauer der Europameisterschaft außer Kraft gesetzt, das heißt, es wird während der Euro durchgehend Grenzkontrollen an den deutsch-österreichischen Übergängen geben.

Bisher wurden rund 80 Public Viewings in Österreich angemeldet. "Wir gehen davon aus, dass es bis zum Beginn der Europameisterschaft noch deutlich mehr werden", sagte der Innenminister. Fix scheint, dass es zumindest bei den Großveranstaltungen Zutrittskontrollen geben wird, bei denen auch geschaut wird, was jemand auf das Areal mitnehmen will. Details zu den Konzepten hängen von den jeweiligen Umständen ab: für wie viele Menschen das Public Viewing ausgelegt ist, ob es indoor oder outdoor ist usw.

Sicherheitspartnerschaft: Schöttel, Karner und Mitterdorfer
Sicherheitspartnerschaft: Schöttel, Karner und Mitterdorfer