Landkreis Prignitz will mit eigenen Bussen fahren
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ÖPNV Prignitz

Landkreis kauft eigene Busse 

Perleberg / Lesedauer: 2 min

Künftig will der Landkreis Prignitz selbst den Nahverkehr übernehmen. Dafür müssen jetzt die Voraussetzungen geschaffen werden. Dazu gehört auch der Kauf von Bussen.
Veröffentlicht:08.05.2024, 13:42

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Der Landkreis Prignitz will den ÖPNV komplett neu strukturieren. Das betrifft nicht nur das Angebot an Fahrten, sondern auch die gesamte Durchführung des Nahverkehrs. Dafür soll künftig eine kreiseigene Gesellschaft zuständig sein.

Prignitzbus fährt nur noch bis Juli 2026

Diesem Plan erteilten die Mitglieder im Wirtschaftsausschuss am Dienstag eine Zusage. Die Zustimmung des Kreistags am 30. Mai dürfte den Weg endgültig frei machen. Vorerst bleibt die mit dem Verkehr beauftragte ARGE Prignitzbus bis zum 31. Juli 2026 zuständig. Sie hatte die Ausschreibung gewonnen. Ob es eine erneute öffentliche Ausschreibung der Leistungen geben muss oder kann, sei noch nicht gänzlich entschieden, erklärt der zuständige Geschäftsbereichsleiter Christian Fenske.

Verkehrsgesellschaft Prignitz kehrt zurück

Mit der Umsetzung des Busverkehrs würde die Verkehrsgesellschaft Prignitz mbH (VGP) beauftragt. Das Verkehrsunternehmen befindet sich im Eigentum des Landkreises und hatte über viele Jahre die Busverkehre bedient. Nach der Vergabe an Prignitzbus hatte die VGP ihre Tätigkeit eingestellt. Deshalb verfügt sie über kein Personal- und keine Fahrzeuge mehr, erklärt Fenske.

Bereits im vergangenen Jahr hatte der Kreis erwogen, den Busverkehr künftig wieder selbst zu bedienen. Damals sprach Landrat Christian Müller noch von einer Option, ließ aber bereits durchblicken, dass diese Vorteile hätte.

Landkreis entscheidet im Sinn der Schulen

Ein eigenes kommunales Unternehmen sei flexibler, so Müller. Schulen und Vereine würden häufig klagen, dass es aktuell fast unmöglich sei, Busse für Fahrten zu buchen, vor allem für mehrtägige. Vor der Übernahme des Nahverkehrs durch Prignitzbus sei das mit dem Weisener Unternehmen Reisedienst Westprignitz anders gewesen. Auch die Kosten für ein eigenes Unternehmen seien im Vergleich nicht höher, hatte Müller argumentiert.

Inzwischen sei die rechtliche Prüfung abgeschlossen. Zwar seien einige Kriterien zu beachten, aber grundsätzlich sei eine Rücknahme des ÖPNV in die kommunale Hand möglich. Details dazu stehen in der Beschlussvorlage für die Abgeordneten.

2026 klingt noch fern, aber der Zeitdruck sei hoch, ließ Fenske durchblicken. Es müssen Busse gekauft und Fahrer gefunden werden. Für diese Aufgaben und weitere rechtliche Schritte würden die Kreistagsmitglieder mit ihrem Beschluss den Landrat beauftragen.