Ein Herz für Kinder: Wie Frank als ehrenamtlicher Mentor sein Bestes gibt – 5 Minuten
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/ ©Jasmin El-Ashi Pöstinger

Ein Herz für Kinder: Wie Frank als ehrenamtlicher Mentor sein Bestes gibt

Während der Pandemie saß auch Frank Kappe wie viele andere zu Hause und verbrachte seine Zeit alleine. Damals fasste er den Entschluss etwas Gutes tun zu wollen. So landete er als Mentor beim Verein younus.

von Jasmin El-Ashi-Pöstinger
2 Minuten Lesezeit(495 Wörter)

„Vor meinem ersten Treffen mit Emad* war ich natürlich sehr aufgeregt“, erzählt der Universitätsprofessor Frank Kappe. Emad* war der erste Junge, den er als Mentor begleitet hat. Der achtjährige Bub kommt ursprünglich aus Syrien und lebt nun mit seiner Familie in Graz. „Er war ein typisches ‚Sandwich-Kind‘. Zwei ältere und zwei jüngere Geschwister. Irgendwie ist er in dem Familiensystem untergegangen“, beschreibt Frank seine Beobachtungen.

„Wir alle brauchen jemanden, der an uns glaubt.“

Seit November 2022 ist Frank ehrenamtlicher Mentor im Verein younus, der neben Wien, Niederösterreich und Oberösterreich auch in der Steiermark aktiv ist. Der Verein setzt sich dafür ein, dass jeder Mensch in Österreich jemanden an seiner Seite hat und ist stets auf der Suche nach ehrenamtlichen Mentoren. „Wir knüpfen Beziehungen, die Vertrauen stiften, Perspektiven eröffnen und den Zusammenhalt in der Gesellschaft stärken. Wir alle brauchen jemanden, der an uns glaubt.“ Diese Worte liest man auf der Homepage von younus.

Fot auf 5min.at zeigt Frank Kappe
©Jasmin El-Ashi Pöstinger
Seit 2012 führt der Verein younus Menschen in Österreich zusammen.

Frank verließ seine „Bubble“

Ein ganzes Jahr verbrachte Frank mit Emad*. Etwa einmal pro Woche trafen sie sich, um gemeinsam ihre Freizeit zu gestalten. „Ich habe in diesem Jahr gelernt, wie man sinnvolle Zeit mit Kindern verbringt. Und, dass Trampolin springen wirklich anstrengend ist“, lacht Frank und berichtet weiter, dass auch die Nähe zu einer muslimischen Familie für ihn eine neue und interessante Erfahrung war. „Am Spielplatz sagte der Kleine mal zu mir, er könne nicht mit den Mädchen spielen. Weil es ja Mädchen sind.“ Auch diese Sichtweise war für neu für Frank: „Man verlässt definitiv seine eigene Bubble.“

„Jemand, der nur für ihn da ist.“

Emad* und sein Mentor waren unter anderem auch im Tierpark Herberstein, in der Kletterhalle und im Schwimmbad: „Ich wollte ihn aus seinem gewohnten Umfeld herausholen und ihm neue Dinge zeigen.“  Frank Kappe beschreibt seine Hauptaufgaben als Mentor so, dass eine Beziehung zu den Kindern aufgebaut werden soll. Außerdem versuche er ihr Selbstwertgefühl zu stärken. „Bei Emad* ging es auch darum, dass jemand einmal nur für ihn da ist. Er war ein ruhiger Junge und mit vier Geschwistern immer im Hintergrund.“

Foto auf 5min.at zeigt Kinder
©Marc Greber/younus
Seit 2012 führt der Verein younus Menschen in Österreich zusammen.

Wegbegleiter können viel verändern

Vor kurzem hat Frank Kappe seinen neuen Mentee kennengelernt. Ein Jahr lang wird er nun einen elfjährigen Jungen begleiten: „Diesem Jungen steht im Herbst ein Schulwechsel bevor. In dieser Zeit des Umbruchs möchte ich ihm eine Stütze sein.“ Und obwohl Frank Kappe sich selbst „nicht besser machen“ oder mit seiner Tätigkeit „hervortun“ möchte, ist die Zeit mit ihrem Mentor für die Jugendlichen bestimmt eine Erfahrung, an die sie sich ein Leben lang erinnern werden. Oft sind es die kurzen Wegbegleiter, die dem Leben eine ganz neue Richtung geben können. Und im Fall von younus gilt das vermutlich für beide Seiten.

*Name von der Redaktion geändert

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