Network
Am Stadttheater Mödling: Satire auf die Wutbürger
MÖDLING. Eine gelungene Mischung aus Theater und Film stellte Felix Metzner mit "Network" auf die Bühne des Stadttheaters. Metzner, selbst seit der Schulzeit als Filmemacher aktiv, nahm sich den Film "Network" aus dem Jahr 1976 vor, um satirische Medienkritik zu üben. Die Inszenierung (Bühne: Bruno Max, Kostüme: Anita Pollack) ließ keinen Zweifel daran, in welcher Zeit "Network" spielt. 1976 galt noch das Fernsehen als "Teufelszeug", heute ist es abgelöst von Instagram & Co., von omnipräsenten sozialen Netzwerken, in denen "Wutbürger" zu jeder Tages- und Nachtzeit für Hass und Hetze sorgen. Den Prototyp des Wutbürgers stellt am Mödlinger Stadttheater Alexander Rossi da. Sein Howard Beale wandelt sich gekonnt vom quotenschwachen Nachrichtenmoderator zum Quotenhelden, indem er seinen Selbstmord vor laufender Kamera ankündigt und seinen wütenden Gedanken öffentlich freien Lauf läßt. Ein Selbstmord wird es dann zwar nicht, aber ein Mord durch seine Nachfolgerin, die Terroristin Sheila. Prisca Buchholz setzt sie in ihrer ersten Zusammenarbeit mit dem Theater zum Fürchten satirisch-schrill und angsterregend in Szene. Denn wohin soll das alles führen? Ein Abend, der viel Anlass zur Diskussion gibt. Bis 18. Mai am Stadttheater Mödling.
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