Schlüsselspieler wird dem SV Darmstadt 98 lange fehlen
 

Schlüsselspieler wird dem SV Darmstadt 98 lange fehlen

aus SV Darmstadt 98

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Muss auch im letzten Bundesliga-Spiel der Saison auf viele Spieler verletzungsbedingt verzichten: Luca Pfeiffer hat sich einen Mittelfußbruch zugezogen. Fabian Nürnberger wird lange mit seiner Schulterverletzung zu kämpfen haben.
© Guido Schiek

Fabian Nürnberger soll bei den Lilien ein wichtiger Baustein werden, nun fällt er lange aus. Gegen den BVB erwartet Trainer Lieberknecht, dass sich das Team „an die Ehre packt“.

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Darmstadt. Der SV Darmstadt 98 steht vor seinem (vorerst) letzten Spiel in der Ersten Fußball-Bundesliga, bevor es dann nach dem Aufstieg vor einem Jahr direkt wieder runter in Liga zwei geht. Noch einmal steht am Samstag (15.30 Uhr) aber ein Highlightspiel gegen Borussia Dortmund an. 5800 Fans werden die Lilien dafür begleiten (keine Tageskasse) und Trainer Torsten Lieberknecht muss auch in der letzten Partie auf einige Spieler verzichten, wie er am Donnerstag auf der Pressekonferenz verkündete, ganz so wie sich das schon durch diese komplette Saison durchgezogen hat.

Nürnberger fällt lange aus, Pfeiffer verlässt Lilien mit Mittelfußbruch

Darunter sind selbstredend die Langzeitverletzten Fabian Holland und Fraser Hornby. Braydon Manu und Clemens Riedel (Sprunggelenkprobleme) können ebenso nicht spielen. Sebastian Polter ist weiterhin krank, ebenso Aaron Seydel. Gerrit Holtmann plagen Rückenschmerzen und Flügelspieler Fabian Nürnberger steht nach der Verletzung, die er sich im Spiel gegen Hoffenheim (0:6) am vergangenen Sonntag zugezogen hat, vor einer Operation an der rechten Schulter.

Bitter, denn mit Nürnberger wird dadurch „einer, der im nächsten Jahr ein Baustein sein sollte, für mehrere Monate ausfallen“, prognostiziert Lieberknecht. Außerdem fehlt auch noch Stürmer Luca Pfeiffer, der sich am Mittwoch im öffentlichen Training, wie berichtet, schwer am linken Fuß verletzt hat (Mittelfußbruch) und wie Nürnberger zeitnah operiert werden soll. „Darüber sind wir traurig, denn er hatte nicht die beste Saison und kommt in den letzten zwei Tagen zu einem Mittelfußbruch. Das wirft ihn auch komplett raus und das tut mir erstmal auch für die Jungs leid.“

Lilien-Spieler Fabian Nürnberger muss sich nach dem Hoffenheim-Spiel einer Schulter-OP unterziehen.
Luca Pfeiffer hat sich im Training einen Mittelfußbruch zugezogen.
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Jannik Müller ist gegen Dortmund gesperrt (fünf Gelbe Karten). Bartol Franjic hat Oberschenkelprobleme. Angst und Bange, dass Lieberknecht angesichts dieser langen Ausfallliste erst gar keine ordentliche Elf auf den Dortmunder Rasen stellen kann, muss man sich allerdings nicht machen. Der Lilien-Kader ist bekanntlich groß genug, und die 98er sind es in dieser Saison ja gewohnt, auf Hiobsbotschaften kurzfristig zu reagieren. Und schließlich gibt es immerhin die positive Nachricht zu vermelden, dass Matthias Bader nach einer Nase-OP wieder spielen kann, er trainierte bereits am Mittwoch mit Gesichtsmaske mit der Mannschaft mit und ist demnach auch gegen die Schwarz-Gelben eine Option.

Marcel Schuhen und Christoph Klarer haben sich für Disput entschuldigt

Das letzte Spiel der Saison steht dabei noch ganz im Zeichen des vergangenen Heimspiels, als man gegen Hoffenheim komplett auseinanderbrach. Selbst durch die Mannschaft, die für sich in Anspruch nimmt, einen eingeschworenen Teamgeist zu haben, schien sich mit Blick auf den Disput zwischen Torwart Marcel Schuhen und Verteidiger Christoph Klarer ein Riss zu bilden, als es darum ging, sich trotz aller Enttäuschung den Fans zu stellen. Für den Trainer galt es also in dieser Woche erstens die Wogen zu glätten, und zweitens die Mannschaft noch einmal zu motivieren, sich erhobenen Hauptes aus der Liga zu verabschieden. Das, was da zwischen Klarer und Schuhen vorgefallen war, habe er von den beiden aufklären lassen, so Lieberknecht. „Um es kurzzuhalten: Wir haben den Sachverhalt untereinander geklärt. Beide haben sich vor versammelter Mannschaft entschuldigt und die Hand gegeben, deshalb ist das sauber ausgeräumt. Es ist kein Riss da.“

Gegen Borussia Dortmund sollen Lilien sich „an die Ehre“ packen

Nun gehöre es sich auch auf den Saisonabschluss „normal“ vorzubereiten. „Zur Einordnung: Wir haben hier ein Spiel abgeliefert, das nicht dem Rahmen gegenüber würdig war“, wird der 50-Jährige mit Blick auf das Hoffenheim-Spiel deutlich und zählt dabei unter anderem die Fans samt Choreo auf, denen man noch einmal ein „vernünftiges letztes Heimspiel“ (Lieberknecht) schenken wollte. „Das haben wir alle komplett in den Sand gesetzt.“

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Für Dortmund gelte es daher, „die Dinge, die wir besprechen, auch konsequent durchziehen. Und dass man sich dabei an die Ehre packt, um vernünftig zu spielen.“ Dennoch ist ja der Gegner nicht irgendwer, muss dann auch Lieberknecht warnen. „Manchmal hast du das Gefühl, schlimmer kann es nicht kommen – und jetzt kommt dann noch Borussia Dortmund, die nach dem Spiel gegen Mainz auf die Fresse bekommen haben. Sie haben sich eine Woche damit beschäftigen müssen.“ (Mainz 05 gewann am Wochenende mit 3:0 gegen den BVB). Und nun kommt also „der abgestiegene Tabellenletzte als letzter Gegner zu Borussia Dortmund, die verdientermaßen ins Champions-League-Finale gekommen sind“, hofft Lieberknecht dennoch auf einen versöhnlichen Saisonausgang.