Studie: Jede 3. Mutter leidet am Mom Impostor Syndrom

Studie: Jede 3. Mutter leidet am Mom Impostor Syndrom

Christiane Hähnel

12. Mai 2024
Studie: Jede 3. Mutter leidet am Mom Impostor Syndrom

Mutter sein ist das größte Glück für jede Frau, oder? In manchen Momenten stimmt das sicherlich. Aber es gibt auch Zeiten, in denen fühlen sich Frauen überwältigt von der großen Verantwortung und der Fülle an Aufgaben, die es täglich zu bewältigen gilt. Wer dabei alles richtig machen möchte, kann schnell an die eigenen Grenzen der Belastbarkeit kommen. Eine repräsentative Studie der Online-Therapieplattform HelloBetter, die in Zusammenarbeit mit dem Marktforschungsinstitut Ipsos durchgeführt wurde, zeigt, dass insbesondere junge Mütter vom Mom-Impostor-Syndrom betroffen sind. Sie leiden stark unter dem Gefühl, nicht gut genug zu sein und ihrer Rolle nicht gerecht zu werden. In der Folge befinden sie sich im physischen und psychischen Dauerstress, was bis zum Burnout führen kann.

Das Mom-Impostor-Syndrom in Zahlen

  1. Mehr als jede dritte Mutter unter 35 Jahren (35%) leidet unter dem Mom-Impostor-Syndrom. Betroffene glauben, dass sie den Ansprüchen der Mutterschaft nicht genügen und haben die Sorge, in dieser Rolle nicht gut genug zu sein. Über alle Generationen hinweg teilt knapp jede vierte Mutter (22%) diese Sorge.
  2. 24% der Mütter unter 35 Jahren geben an, dass sie durch den Vergleich mit anderen auf Social Media an sich als Elternteil zweifeln. Verstärkt wird dieser Eindruck meist durch Vergleiche mit „Insta-Eltern” oder „Insta Moms”. Auch die Bewertung der eigenen Fürsorge in den sozialen Medien belastet Frauen. 17% fühlen sich durch entsprechende Kommentare, sogenanntes „Mom Shaming", verunsichert.
  3. Hinzu kommt die Erwartung, in allen anderen Lebensbereichen genauso zu performen - als Arbeitnehmende, Partnerin und Freundin. Die Folge: Mental Load. Laut Studie klagt fast jede dritte Mutter (32%) über eine hohe oder sehr hohe Belastung, das eigene Leben, die eigene Familie, den Haushalt, Berufliches und Privates zu koordinieren und zu bewerkstelligen.
  4. Alarmierend: 40% der Mütter unter 35 Jahre haben Angst davor, aufgrund der hohen Belastung psychisch zu erkranken.

Instagram kann den Druck auf Mütter erhöhen

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Vor allem junge Mütter (bis 35 Jahre) setzen sich selbst sehr unter Druck. 

Dr. Hanne Horvath
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Der Druck wird zu hoch

„Wer unter dem Mom-Impostor-Syndrom leidet, fühlt sich oft wie eine Versagerin, ist ständig unsicher und oft schlaflos. Insbesondere junge Mütter bis 35 Jahre leiden darunter. Betroffene Frauen geraten in chronischen Stress, Angstzustände und haben oft Schwierigkeiten, nach der Elternzeit wieder in den Job zurückzukehren. Dieses gefühlte Scheitern verstärkt den Druck, der bei vielen auch durch hohe Ansprüche an sich selbst entsteht. Im Zusammenhang mit den Gründen für Mental Load wird das besonders deutlich. Vor allem junge Mütter (bis 35 Jahre) setzen sich selbst sehr unter Druck. Fast die Hälfte (45%) geben zu hohe Ansprüche an sich selbst als Grund für Mental Load an”, kommentiert Dr. Hanne Horvath, Psychologin und Mitgründerin der Online-Therapieplattform HelloBetter die Studienergebnisse.

Das schönste Geschenk zum Muttertag

„Mir ist wichtig zu betonen, dass dieser Stress nicht nur selbst gemacht ist. Gesellschaftlich sind die Ansprüche an Eltern in den letzten Jahren immer weiter gestiegen, besonders die Mutterrolle ist inzwischen so verzerrt, dass Frauen es gar nicht mehr richtig machen können und sich zurecht überfordert fühlen”, ordnet Dr. Hanne Horvath die Zahlen ein. „Wir müssen den Weg zu einer 'Gut-genug-Kultur' finden und aufhören, Frauen in Rollenbilder zu zwängen. Das wäre das beste Geschenk zum diesjährigen Muttertag”, so Dr. Hanne Horvath weiter.

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