Wettbewerbsrecht: EU treibt Klage gegen Microsoft wegen Teams voran

Die EU-Kommission treibt einem Medienbericht zufolge eine Wettbewerbsklage gegen Microsoft voran. Die Brüsseler Behörde befürchte trotz Zugeständnissen des US-Konzerns, dass dieser den Wettbewerb um seine Kommunikationssoftware Teams untergrabe, schreibt die Financial Times (Paywall) unter Berufung auf drei nicht namentlich genannte Personen, die mit dem Vorgang vertraut sein sollen. Die Klage könnte in den kommenden Wochen eingereicht werden.

Um der Klage zu entgehen, kündigte Microsoft vor gut einem Monat an, die Teams-Software weltweit aus der Office-Suite herauszulösen. Die Entscheidung folgte auf die im Juli 2022 begonnene Untersuchung der EU zu der Frage, ob die Bündelung aller Produkte im Paket gegen Wettbewerbsregeln verstößt.

Ausgelöst wurde die Untersuchung nach einer Beschwerde, die Slack im Jahr 2020 eingereicht hat und in der Microsoft wettbewerbswidrige Praktiken vorgeworfen wurden.

Weitere Zugeständnisse möglich

Die Entbündelung reicht der EU-Kommission möglicherweise nicht. Dem Bericht zufolge treffen sich die Konkurrenten von Microsoft in dieser Woche mit der EU-Kommission, um den Fall zu besprechen. Das Treffen wird als Indiz gewertet, dass eine Klage vorbereitet wird.

Es sei jedoch möglich, dass Microsoft in letzter Minute Zugeständnisse machen könnte, was das Verfahren zum Scheitern brächte. Die Kommission könnte ebenfalls beschließen, die Anklage gegen das Unternehmen zu verzögern oder ganz darauf zu verzichten.

Laut Bericht befürchten die Konkurrenten weiterhin, dass ihre Produkte nicht so kompatibel wie Teams mit der übrigen Microsoft-Software entwickelt werden. Darüber hinaus verweisen sie auf die fehlende Datenportabilität, die einen Wechsel zu anderen Anbietern erschwert.