Inklusive Deutsche Meisterschaft am Chiemsee: 14 Crews gehen in Prien an den Start
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Inklusive Deutsche Meisterschaft am Chiemsee: 14 Crews gehen in Prien an den Start

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Vorbereitung zur Regatta.
Vorbereitung zur Regatta. © Klotz

Unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers Joachim Herrmann fand beim Segelclub Prien (SCPC) die Internationale Deutsche Meisterschaft (DBS) statt. Mit der Ausrichtung des Wettkampf zeigt der SCPC seine Wertschätzung der vereinsgemäßen Förderung des inklusiven Segelsports.

Prien – Unter der Schirmherrschaft des Bayerischen Staatsministers des Inneren, für Sport und Integration, Joachim Herrmann, wurde die Inklusive Internationale Deutsche Meisterschaft (DBS) und die Bayerische Meisterschaft RS-Venture Connect (BVS) sowie die erste Station des Heinz Kettler Deutschland Cups am Chiemsee beim Segelclub Prien (SCPC) ausgetragen. Nach Einführung der Bootsklasse RS Venture durch Para World Sailing ist diese Regatta die erste Meisterschaft dieser Art in Deutschland. Für den SCPC bedeutet die Ausrichtung eine Wertschätzung der vereinsgemäßen Förderung des inklusiven Segelsports.

„Passt scho ois“, sagt man unter bayerischen Seglern, wenn Wetter, Wind und Wellen harmonieren. So lief es bei diesem Wettbewerb. Schon bei der Eröffnungsveranstaltung strahlte die Sonne mit den inklusiven Teams um die Wette. Landrat Otto Lederer betonte mit einem Zitat von Shakespeare bei der Eröffnungsveranstaltung, dass unser Schicksal nicht von den Sternen abhinge, sondern von unserem Handeln.

SCPC lebt Inklusion

Der SCPC mit seinen Mitgliedern unterstützt seit Jahrzehnten Menschen mit Assistenzbedarf dabei, Freude am Segeln zu haben und die Freiheit auf dem Wasser zu genießen. Sie können in Prien am Chiemsee sowohl Breiten- als auch Leistungssport betreiben. Bürgermeister Andreas Friedrich zeigte sich stolz auf die gelebte Inklusion des Vereins. Walter Schmiedt, Präsident SCPC, wies auf den Zusammenhalt sowie die Förderung des gegenseitigen Verständnisses zwischen den Teilnehmern und Mitwirkenden hin. Die Beauftragten für die Belange von Menschen mit Behinderungen, Irene Oberst (Landratsamt Rosenheim) und Gabi Schelhas (Markt Prien) zeigten sich mit den rund 70 Gästen beeindruckt vom Engagement des gesamten Clubs. Die Band „Die Noagerl“ von der Hager-Schule unterstützte musikalisch den Auftakt der viertägigen Veranstaltung.

Ukrainische Frauen zaubern Buffet

14 Crews aus Deutschland, Österreich und Belgien wurden als Zweier-Mannschaften auf die vom SCPC gecharterten RS Venture in Rotation verteilt. Ein Mitglied mit und eines ohne körperliche Einschränkung oder beide körperlich beeinträchtigt segelten gemeinsam. Souverän und kompetent wurde die Regatta von Kai Schreiber (SCPC) mit seinem Team geleitet. Die ehrenamtliche Küchenmannschaft des Vereins umsorgte die Segler. Ein weiterer kulinarischer Höhepunkt war das Spezialitätenbuffet, das von ukrainischen Frauen (PrienaYou) zubereitet wurde.

Sieger der Paralympics am Start

Am Start auf dem größten See Bayerns war auch Siegmund Mainka, der in der Bootsklasse Sonar bereits paralympisches Gold und Silber geholt hatte. Für Christian Bodler (SCPC), ein weiterer paralympischer Goldmedaillen-Gewinner, ist der Chiemsee heimisches Gewässer. Nach insgesamt 49 anstrengenden Wettfahrten standen die Sieger der Inklusiven Internationalen Deutschen Meisterschaft RS Venture Connect sowie der ersten Regatta „Heinz Kettler Deutschland Cup“ fest: 1. Platz: Tjark Schimmel und Klaas Fiete Kruck (WVW), 2. Platz Siegmund Mainka und Jürgen Brietzke (Wir-sind-Wir Inclusion in Sailing) und 3. Platz der Lokalmatador Christian Bodler mit Manfred Steingress (SCPC).

Strahlende Teilnehmer bei der Siegerehrung.
Strahlende Teilnehmer bei der Siegerehrung. © Bernd Klotz

Barrieren abbauen

Die getrennte Wertung für die bayerische Meisterschaft (beide Menschen mit körperlichen Einschränkungen): 1. Platz: Tim Trömer und Nadine Löschke (PHL), 2. Platz: Dirk Thalheim und Matthias Bünger (HSC), 3. Platz Jörg Meierdiercks und Felix Schnoor (SCPC).

Jeder Teilnehmer an diesem internationalen Wettbewerb trug dazu bei, dass Inklusion im Sport und damit auch in der Gesellschaft sichtbar wird, um Barrieren abzubauen. Sieger und deutscher Meister Tjark Schimmel sitzt seit 2021 infolge eines Hirnaneurysmas im Rollstuhl und hat mit Unterstützung seines Freunds und Mitseglers Klaas Fiete Kruck die Behinderung auf dem Wasser überwunden. Er ist damit ein Hoffnungsträger für viele Menschen mit einschneidenden Schicksalen auf einer „Leuchtturm Veranstaltung“ für die Inklusion, wie der Ehrenpräsident des SCPC, Lothar Demps, hervorhob.

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