CG 4 oder die «Hand Gottes»: Neues Bild der kosmischen Wolke - 20 Minuten

CG 4 oder die «Hand Gottes»: Neues Bild der kosmischen Wolke

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AstronomieSpektakuläre Bilder: So gut sah man «Gottes Hand» noch nie

Weit entfernt und doch ganz klar: Rund 1300 Lichtjahre von der Erde entfernt scheint eine Hand nach einer Galaxie zu greifen.

Dank der Dark Energy Camera am Blanco-Teleskop in Chile so gut zu sehen wie nie zuvor: CG 4 alias die «Hand Gottes».

CTIO/NOIRLab/NSF/AURA/N. Bartmann

«Gottes Hand»: Darum gehts

  • Rund 1300 Lichtjahre entfernt bietet der Nebel CG 4, auch bekannt als «Hand Gottes», ein faszinierendes Bild im Weltraum.

  • Der Nebel ähnelt einem ausgestreckten Arm und gehört zu den sogenannten Kometkügelchen, eine spezielle Form dunkler Nebel.

  • Neueste Aufnahmen von Astronomen aus Tucson zeigen die «Hand Gottes» nahe der Spiralgalaxie ESO 257-19, die tatsächlich über 100 Millionen Lichtjahre entfernt ist.

Beeindruckendes Schauspiel in weiter Ferne: Mehr als 1000 Lichtjahre von der Erde entfernt scheint eine Hand nach einer leuchtenden Galaxie zu greifen.

Der Name des vermeintlichen Greifers: CG 4, besser bekannt als «Hand Gottes». Ihre Existenz ist schon länger bekannt. Nun haben Astronominnen und Astronomen aus Tucson im US-Bundesstaat Arizona ein aktuelles Bild veröffentlicht.

Was ist die «Hand Gottes»?

CG 4 ist eine Wolke aus dichtem kosmischem Gas und Staub, umgeben von heisser, ionisierter Materie, in der Sterne entstehen. Zu finden ist sie im Sternbild Puppis, das zur Milchstrasse gehört, und ist Teil des sogenannten Gum-Nebels. Weil sie mit ihrem schwachen Schweif einem Kometen ähnelt, zählen Astronominnen und Astronomen sie zu den sogenannten Kometkügelchen. Mit Kometen haben diese allerdings nichts zu tun. Kometkügelchen sind eine Unterklasse der dunklen Nebel, die als Bok-Globule bekannt sind. Ihr Schweif entsteht, wenn die Wolke Material ablöst.

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Kometkügelchen wurden erstmals 1976 anhand von Bildern erkannt, die mit dem britischen Schmidt-Teleskop in Australien aufgenommen wurden. Sie blieben von Weltraum-Fachleuten lange Zeit unentdeckt, weil sie so lichtschwach waren.

Darum wird CG 4 auch «Hand Gottes» genannt

Fussballfans dürften sich beim Spitznamen des Kometkügelchens an die argentinische Fussballlegende Diego Maradona erinnert fühlen. Zu Recht, denn nach seinem irregulären Tor an der Weltmeisterschaft 1986, bei dem seine Hand eine Rolle spielte, prägte er den Ausdruck mit dem Satz: «Es war ein bisschen Maradonas Kopf und ein bisschen die Hand Gottes.» Astronominnen und Astronomen wählten den Namen, weil die Form von CG 4 der eines gewaltigen, ausgestreckten Arms ähnelt.

Die Hand Gottes: Diego Armando Maradona aus Argentinien schrieb mit seinem eigentlich irregulären Treffer gegen England Weltmeisterschaftsgeschichte.

Die Hand Gottes: Diego Armando Maradona aus Argentinien schrieb mit seinem eigentlich irregulären Treffer gegen England Weltmeisterschaftsgeschichte.

imago images/Sven Simon

Hat die Galaxie auch einen Namen? Und wie weit ist sie von CG 4 entfernt?

Bei der Galaxie handelt es sich um eine Spiralgalaxie. Ihr Name: ESO 257-19. Auch wenn es auf dem nun veröffentlichten Bild so aussieht, als seien sie und die «Hand Gottes» nah beieinander: Sie befinden sich in Wirklichkeit mehr als hundert Millionen Lichtjahre entfernt voneinander.

Es heisst, die «Hand Gottes» gebe Weltraum-Fachleuten Rätsel auf – warum?

Es ist nach wie vor unklar, wie Kometkügelchen wie CG 54 entstehen. Einige Astronominnen und Astronomen vermuten, dass sie durch Sternwinde von massereichen heissen Sternen in der Nähe geformt werden. Andere vermuten, dass es sich bei diesen Strukturen möglicherweise um kugelförmige Nebel handelt, die sich verformen, nachdem sie von einer nahegelegenen Supernova – einem explodierten Stern – getroffen wurden.

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