Klares Votum gegen einen Wohnbau an der Halle
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Klares Votum gegen einen Wohnbau an der Halle

Griesingen / Lesedauer: 2 min

Muss sich eine Gemeinde selbst Steine in den Weg legen? Mit einem klaren „Nein“ votierte der Gemeinderat Griesingen gegen ein Wohnprojekt, das gleich neben der Mehrzweckhalle vorgesehen ist und zu einschränkenden Auflagen für die Hallennutzer führen könnte.
Veröffentlicht:17.05.2024, 12:05

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Muss sich eine Gemeinde selbst Steine in den Weg legen? Mit einem klaren „Nein“ votierte der Gemeinderat Griesingen gegen ein Wohnprojekt, das gleich neben der Mehrzweckhalle vorgesehen ist und zu einschränkenden Auflagen für die Hallennutzer führen könnte. Der Neubau von vier Reihenhäusern würde dazu zwingen, dass bei Veranstaltungen um 22 Uhr das Fensterband zur Lärmminderung geschlossen werden müsste, legte Bürgermeister Oliver Klumpp dar.

Schon einmal im Jahr 2022 war das Bauvorhaben vorgelegt worden. Der Investor ließ inzwischen ein Lärmgutachten machen, wobei Überschreitungen festgestellt wurden, schilderte der Bürgermeister. Bei einer bestimmten Besucherzahl in der Halle, so Klumpp, schreibe die Betriebserlaubnis das Öffnen des Fensterbandes vor. Zu Problemen bezüglich der Lautstärke, so Klumpp, könnten auch die Raucherecke und der Autoverkehr der Hallenbesucher werden. Klumpp wies darauf hin, dass eine Zulassung des Neubauprojekts zur Einschränkung der Vereine und zur Begrenzung der Zahl an Veranstaltungen führen könnte. Teilweise gebe es auch Veranstaltungen vor der Halle, deren Zahl limitiert werden könnte.

Ratsmitglied Ralf Storf sagte, dass das Fensterband geöffnet werde, weil die Lüftungsanlage allein die Frischluftzufuhr nicht schaffe. Storf erinnerte auch an Warteschlangen, die bei Einlasskontrollen auftreten und in den Nachtstunden die Bewohner eines Neubaus stören könnten. Ratsmitglied Ulrike Gräter kenne die Lärmbelastung aus eigenem Erleben, wobei Einheimische die Feste und Feiern im Ort akzeptieren und unterstützen würden. Teilweise probe die Musikkapelle über 22 Uhr hinaus bei geöffneten Fenstern. Renate Werner sagte, dass sie das öffentliche Interesse der Griesinger auf Veranstaltungen höher bewerte als das Privatinteresse eines Bauherrn und deshalb dagegen stimmen werde.

„Bei Zulassung würden wir uns sehr binden“, gab der Bürgermeister zum Bauvorbescheid des Grundstücks Waldstraße 3/1 bis 4 zu bedenken. Josef Stiehle betonte, es müsse an die Zukunft gedacht werden. Storf meinte, der Wunsch nach einer Hallenerweiterung sei vorhanden. Keinen Bedarf dafür sah Ratsmitglied Dorothea Brinkschmidt-Haase. Sie vermute eine rückläufige Bevölkerungsentwicklung, während Ratskollegin Renate Werner von einer zunehmenden Einwohnerzahl in Baden-Württemberg sprach. Brinkschmidt-Haase enthielt sich beim Beschluss über die Bauvoranfrage, während die weiteren neun anwesenden Ratskollegen gegen die vier geplanten Reihenhäuser stimmten, die an der Nordseite wenige Meter von der Mehrzweckhalle entfernt jenseits des Verbindungsweges vom Investor vorgesehen sind.