Wir feiern unsere Mama’s - UnserTirol24
von lif 12.05.2024 07:18 Uhr

Wir feiern unsere Mama’s

Am heutigen Sonntag, den 12. Mai, feiern wir unsere Mamas. Der moderne Muttertag hat seine Wurzeln im 19. Jahrhundert in den Vereinigten Staaten. Die Initiatorin war Ann Reeves Jarvis, die den „Mother’s-Work Day“ organisierte, um die Gesundheit und das Wohlbefinden von Müttern zu fördern. Der Tag soll dazu dienen, die Mütter zu ehren und zu würdigen.              Nachfolgend können Sie dazu die Stimmen einiger Südtiroler Parteien lesen. 

Bild: Pixabay

SVP-Frauenbewegung: „Warum entscheiden sich viele Frauen gegen das Muttersein?“

„Es ist bedauerlich, dass Familie für junge Frauen immer weniger attraktiv ist und oft vielmehr mit Verzicht als mit Freude, Genugtuung und Erfüllung verbunden wird“, macht die SVP-Landesfrauenreferentin Renate Gebhard bewusst. „Wenngleich Südtirol von Save The Children zur mutterfreundlichsten Provinz in Italien gekürt worden ist, müssen wir uns die konkrete Frage stellen, wieso sich auch hierzulande immer mehr Frauen gegen das Muttersein entscheiden.“ 

„Wenn wir das ändern wollen, müssen wir das Elternwerden attraktiver machen – durch finanzielle Unterstützungen, aber auch aber vor allem indem wir Chancen und Möglichkeiten schaffen, dass junge Mütter ihre Elternschaft mit ihrem Beruf und mit ihren Berufungen vereinen können“, fordert Renate Gebhard eine familienfreundlichere Gesellschaft. „Dafür müssen Gesellschaft, Politik und Wirtschaft an einem Strang ziehen“, so Gebhard. An Vorschlägen für konkrete Projekte und Maßnahmen mangle es nicht, diese gelte es zu bündeln und ohne weitere Verzögerungen umzusetzen. Dies sei gleichzeitig auch die einzige Chance, auch die Geburtenrate anzuheben und dem demographischen Wandeln entgegen zu wirken.

Renate Gebhard ruft daher anlässlich des diesjährigen Muttertages dazu auf, „gemeinsam an einer Gesellschaft zu bauen, in der Mütter und ihre Kinder sich willkommen fühlen dürfen.“ Nicht zuletzt dankt die SVP-Landesfrauenreferentin allen Müttern für ihren tagtäglichen Einsatz in der Familie, für ihre Geduld, ihr Bemühen und ihre Leidenschaft in der Aufgabe, die Kinder und Jugendlichen auf einen guten Weg zu bringen, „eine Aufgabe, die wichtiger ist denn je und über den Muttertag hinaus an jedem Tag im Jahr gewürdigt, anerkannt und wertgeschätzt werden sollte.“

Grüne: „Aber erst, wenn es nicht mehr ein Nachteil ist, Frau zu sein, kann man von Herzen sagen: Alles Gute zum Muttertag!“

Am heutigen Sonntag werden wieder von vielen Seiten Würdigungen für die Mütter verlautbart werden. „Ein Lob auf die Mütter, und das, was sie leisten, ist wohltuend und eine schöne Geste,“ meldet sich dazu die grüne Landtagsabgeordnete Brigitte Foppa, zu Wort. Sie erinnert in dem Zusammenhang daran, dass Mutterschaft allerdings nicht zum Verhängnis werden darf. 

„Wenn eine Familie gegründet wird, dann ist es eben häufig so, dass im allgemeinen Chaos und den Schwierigkeiten, sich neu zu organisieren, die Frau ‚daheim bleibt‘, wie das ausgedrückt wird. In dieser Umschreibung steckt eine Entscheidung beider Partner, dass eine Person (meistens der Mann) weiterhin voll erwerbstätig bleibt, und die andere Person (allermeistens die Frau) die Betreuungs- und Erziehungsarbeit übernimmt – unbezahlt. Das erleichtert zwar im Moment die gesamte Familiensituation, hat aber dramatische Folgen für das Arbeitsleben der Frauen – und vor allem für die Rente,“ sagt Foppa.

1/5 der Frauen kündigt im ersten Lebensjahr des Kindes. Die Rückkehr in den Beruf bedeutet schon einmal einen Karriereknick. Bei Wiedereinstellung verdienen Frauen weniger, die Männer sind ihnen in der Karriere vorangegangen und meist ist das nicht aufholbar. Effekt ist, dass Frauen mit 55 Jahren nur die Hälfte des Rentenaufkommens haben im Vergleich zu den Männern. Ist das Rentenalter dann erreicht, dann erhalten Frauen 869, Männer 1.626 Euro.

„Das alles muss uns bewusst sein, und wir müssen auch gesellschaftlich und politisch reagieren. Ausgeglichene, partnerschaftliche getragene Erziehungszeitmodelle sind ein guter Ansatz. Die Nachteile werden gemeinsam getragen, die Freuden des Elternseins ebenso. Wahlfreiheit und finanzielle Unterstützung für Verdienstausfälle müssen von öffentlicher Hand garantiert werden. Erst wenn es nicht mehr ein Nachteil ist, Frau zu sein, kann man von Herzen sagen: Alles Gute zum Muttertag!“

Frauengruppe der „Süd-Tiroler Freiheit“: „Zeit an der Wahrnehmung zu feilen!“

Anlässlich des Muttertags betont die „Süd-Tiroler Freiheit“ die Wichtigkeit, an der gesellschaftlichen Wahrnehmung der Mutterrolle zu feilen. Symbolisch dafür verschenkt die Bewegung in diesem Jahr zum Muttertag Nagelfeilen. Sie sollen ein praktischer Begleiter für die Mütter sein und sie immer wieder daran erinnern, sich auch bewusst Zeit für sich zu nehmen.

Mütter in Südtirol stehen vor unterschiedlichsten Herausforderungen. „Auf der einen Seite sinkt die Geburtenrate markant, denn Frau muss sich ein oder sogar mehrere Kinder in Südtirol heutzutage erst einmal leisten können. Andererseits steigt der gesellschaftliche Druck auf Frauen und Mütter in unserem Land mindestens ebenso schnell. Die Rolle der Mutter sieht heute komplett anders aus als noch vor 30 Jahren“, hält die Frauengruppe der STF fest. Mütter heute sollen Powerfrauen sein, die tagtäglich an mehreren Fronten gleichzeitig wie der Fels in der Brandung stehen, dabei gesund, selbstständig, gepflegt, gut gelaunt und erfolgreich im Beruf sein, sowie sich ehrenamtlich für die Gemeinschaft einbringen. Aber vor allem sollen sie sämtliche aktuellen Richtlinien und Tipps vom ersten Gedanken daran, Mutter zu werden, bis hin zum richtigen Oma-Sein befolgen.

Gefühlt jeder, außer die Mutter selbst, weiß, wie man es richtig macht, eine gute Mutter zu sein. Wie sich Mütter zu verhalten haben, damit ihre Kinder genau so werden, wie sie die Gesellschaft haben will. Karin Meister, Frauensprecherin der „Süd-Tiroler Freiheit“ meint dazu: „Wir sollten ganz rasch unsere Feilen herausholen und anfangen, dieses aufgesetzte, unnatürliche Scheinbild der Mutter von heute grundlegend zu verändern! Mütter sollten wieder Mütter sein dürfen, wieder lernen dürfen, auf sich selbst, auf ihren Körper, auf ihre Gefühle, ihre innere Stimme, ihre Intuition zu hören.“

Nagelfeilen der STF (Bild: STF)

Jetzt
,
oder
oder mit versenden.

Es gibt neue Nachrichten auf der Startseite