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Kinderchor der Frankfurter Bürgerstiftung
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News vom 10. Mai

Newsletter vom 10. Mai 2024

„Lost in the Stars“ – Konzert mit Eva Mayerhofer und dem Frankfurt Jazz Trio im „Ella & Louis Jazz Club“


Kurt Weill, einer der bedeutendsten Gegenwartskomponisten, musste als Sohn eines jüdischen Kantors während der Nazi-Diktatur aus Deutschland emigrieren. Er ging über London in die USA und wirkte dort bis zu seinem Tod im Jahr 1950 als einer der wichtigsten Komponisten des Landes. Mit Stücken, wie „Lost in the Stars“, „Speak Low“, „Mack the Knife“, „My Ship“ und „September Song“ ist Weill auch zu einem wichtigen Impulsgeber für die Jazz-Szene geworden. Das Frankfurt Jazz Trio interpretiert in unserer von Thomas Siffling kuratierten Reihe Ella & Louis Jazz Club im Holzhausenschlösschen am 13.5. (19:30 Uhr) mit der Sängerin Eva Mayerhofer Werke des großen Komponisten, die auch für das „American Songbook“ wichtig wurden, in eigenen Arrangements. Ergänzt wird das Programm Lost in the Stars durch moderierte Anmerkungen zu Leben und Werk Kurt Weills.

Das Konzert ist ausverkauft.

Frankfurter Naturkunden: Esel


Er ist als störrisch verschrien. Dabei ist der Esel klüger als ein Pferd. Anstatt blindlings die Flucht zu ergreifen, bleibt er stehen, wenn es brenzlig wird oder der Geröllpfad abschüssig ist wie im Hochland des nordöstlichen Afrika, wo er als Wildtier zu Hause war und immer noch ist. Gezähmt wurde er vor gut 7000 Jahren. Ohne den Hausesel sind die Kulturen des Nahen Ostens und der europäischen Mittelmeer-Anrainer undenkbar. Er hat seine Spur in der Bibel hinterlassen sowie in der Literatur- und Ideengeschichte.

Die Essayistin Jutta Person hat in der Reihe „Naturkunden“ des Berliner Verlags Matthes & Seitz ein kulturhistorisches Porträt über den Esel verfasst, das sie am 15.5. (19:30 Uhr) in unserer von Claudia Schülke konzipierten Reihe Frankfurter Naturkunden vorstellen wird. Zu Gast ist auch Annemarie Bank-Lauer, Vorsitzende des Deutschen Zuchtverbands für Esel, die über das liebenswert-ambivalente Naturell des Esels berichten wird. Und ihre beiden vierbeinigen Begleiter begrüßen das Publikum vor dem Holzhausenschlösschen.

Eintritt frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

„Ich spreche von dem, der mich verhext hat“ – der Briefwechsel zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen im „Salon kontrovers“


Selten kommt es zu einer persönlichen und zugleich fruchtbaren Beziehung zwischen Intellektuellen und Politikern, zwischen Geist und Macht. Eine Ausnahme aber bildet das Verhältnis zwischen Voltaire und Friedrich dem Großen, deren faszinierender Briefwechsel am 16.5. (19:30 Uhr) im Holzhausenschlösschen Thema der Lesungsreihe Salon kontrovers: Briefe – schreiben und lesen ist.

1736 trug der preußische Kronprinz dem Schriftsteller und Philosophen die Brieffreundschaft an – und bewarb sich um seine Aufmerksamkeit wie ein Liebhaber. Da war Friedrich 24 und Voltaire 42 Jahre alt. Der Briefverkehr ging weiter bis zum Tod Voltaires 1778 und thematisiert den Kampf gegen Fanatismus und Kirchen, für Aufklärung und Vernunft, aber auch die Unvernunft von Herrschern, die zur Mehrung ihrer Macht Menschenleben opfern, wie Voltaire es dem „Schlächter“ Friedrich vorwarf. Ruthard Stäblein hat die Korrespondenz als Lesung eingerichtet und wird in das Thema einführen. Es lesen Peter Schröder (Voltaire) und Stephan Wolf-Schönburg (Friedrich der Große).

Karten sind über ADticket erhältlich.

Lesung mit Elisabeth Sandmann


Am 22.5. (19:30 Uhr) wird Elisabeth Sandmann aus ihrem Debütroman Porträt auf grüner Wandfarbe lesen, zu dem sich die Verlagsbuchhändlerin, promovierte Literaturwissenschaftlerin, Verlegerin und Autorin von zahllosen Büchern, Briefen, Postkarten und Reiseführern aus der Vergangenheit hat inspirieren lassen. So ist ein Roman entstanden, der Orte, Schicksale und Begebenheiten zu einer faszinierenden und vielschichtigen Geschichte verwebt.

Schon als Mädchen träumt Ella Blau aus Bad Tölz von eigenen Schuhen aus Leder, die ihr den Weg in ein unabhängiges Leben ermöglichen sollen. Jahrzehnte später liest die junge Londoner Übersetzerin Gwen die roten Hefte, die Ella bis 1938 mit ihren Erinnerungen gefüllt hat. Ellas Aufzeichnungen führen Gwen in das legendäre Hotel Schloss Elmau, zu einem Gutshof bei Köslin und in das Berlin der 1920er-Jahre. Ellas Schicksalsfreundin Ilsabé, Gwens inzwischen 94-jährige und reichlich kapriziöse Großmutter, scheint ihr Wichtiges aus der Vergangenheit zu verschweigen. Auf ihrer Reise in die aufwühlende Geschichte ihrer Familie versucht Gwen, das Geheimnis zu entschlüsseln.

Eintritt frei. Eine Anmeldung ist erforderlich.

Jo im Schloss: „Die Schlangendame“


Ebenfalls diesen Monat, am 23.5. (19:30 Uhr), gibt es ein Wiedersehen mit Jo van Nelsen, der seine Grammophonlesung Die Schlagendame im Holzhausenschlösschen präsentiert. Der satirische Roman von Otto Julius Bierbaum von 1896 ist eine literarische Perle, unkonventionell und libertinär wie das Jahr seiner Entstehung: Mathilde Holunder, gefallene Pfarrerstochter, verdingt sich in einem Varieté als biegsame „Schlangendame“. Dort trifft sie auf den leichtlebigen Studenten Brock, mit dem sie ein Liebesverhältnis gegen jede Konvention eingeht – um über Umwege schließlich doch im Hafen der Ehe zu landen.

Der Grundgedanke der Grammophonlesungen, nämlich den Soundtrack zum Text direkt aus dem Schalltrichter kommen zu lassen, wird bei dieser Lesung noch durch Einspieler früher Stummfilme ergänzt, die Original-Varieté-Nummern der Jahrhundertwende vorstellen. Freuen Sie sich auf Schlangendamen, Serpentinentänzerinnen, stimmungsvolle Walzer und den Schmelz des Jahrhunderttenors Enrico Caruso.

Karten sind über ADticket erhältlich.

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Meldung veröffentlicht am 10.5.2024