Startup „Looping“ macht aus alten Gleitschirmen Rucksäcke und Taschen

Erstellt am 11. Mai 2024 | 07:00
Campus Wieselburg Looping
Looping-Gründer Robert Slade erhielt von NÖN-Mitarbeiter Thomas Lettner einen alten Gleitschirm, den er zu Rucksäcken oder Taschen upcyceln kann.
Foto: Thomas Lettner
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Das Startup „Looping“ am Campus Wieselburg stellt aus alten Gleitschirmen nützliche Dinge wie Taschen und Rucksäcke her. NÖN-Mitarbeiter Thomas Lettner sprach mit Gründer Robert Slade und brachte ihm seine alte Paragleit-Ausrüstung mit.

Robert Slade stammt ursprünglich aus Kanada. 2012 kam er als Au-pair nach Österreich und blieb der Liebe wegen hier hängen. Slade wohnt in Wien und arbeitet hauptberuflich als Projektmanager für die Firma alchemia-nova. Nebenbei begann er das Bachelorstudium „Produktmarketing und Projektmanagement“ am Campus Wieselburg. „Im dritten Studienjahr haben die Studenten die Möglichkeit, sich für das Startup-Center am Campus zu bewerben“, sagte Slade. Als leidenschaftlicher Paragleiter kam ihm die Idee, alte Gleit-, Kite- und Segelschirme upzucyceln und daraus nützliche Dinge wie Rucksäcke oder Taschen herzustellen. „Die Schirme sind sehr teuer. Es wäre schade, wenn das hochwertige Material einfach entsorgt werden würde“, meinte Slade. Auch die Leinen können als Handyhalterungen, Schlüsselanhänger oder Schmuckstücke wiederverwendet werden.

Wertvolle Unterstützung von mehreren Seiten

Bei der Präsentation wurde ein Prototyp aus alten Gleitschirm-Stoffen vorgestellt. Die Geschäftsidee setzte sich im Bewerbungsprozess gegen andere Projekte durch und erhielt den Namen „Looping“. Das Team besteht aus acht Studenten, die unter anderem für das Marketing, die Website-Erstellung, die Produktkonzeption und den Kontakt zu Stakeholdern selbst verantwortlich sind und so wertvolle Praxiserfahrung sammeln. Hilfe und nützliche Inputs erhalten Robert Slade und seine Kollegen von den FH-Koordinatoren Christoph Haslinger, Sandra Holub und Andrea Kovacevic sowie vom Creative Pre-Incubator der accent Inkubator GmbH. Dieses Programm bietet professionelle Unterstützung bei der Entwicklung von Geschäftsideen an den niederösterreichischen Fachhochschulen an.

Korb vom Jagdkommando

Um an alte Gleitschirme zu kommen, hat das Team von „Looping“ eine Kooperation mit Gleitschirmschulen wie dem Sky Club Austria (Steiermark) oder der Flugschule Fly Hohe Wand vereinbart. „Gleitschirmpiloten können ihre alten Schirme an die Schulen zurückgeben. Dafür erhalten sie einen Gutschein oder ein Goodie. Die Schulen schicken die Schirme dann an uns“, erklärt Slade die Vorgehensweise. Angefragt wurde auch bei den Fallschirmjägern des Jagdkommandos. „Sie haben uns aber abgesagt, weil sie befürchten, dass wir die Schirme eventuell noch benutzen könnten“, berichtet Slade. Als Partnerbetrieb und Produzent konnte „Looping“ die GW St. Pölten gewinnen. Nächstes Jahr möchte Slade mit seinem Startup, das vielleicht einen neuen Namen erhält, durchstarten. Dafür ist er derzeit auf der Suche nach einem zweiten Mitbegründer.

Campus Wieselburg Looping
Aus den Gleitschirmleinen lassen sich nützliche Dinge wie Schlüsselanhänger oder Handyhalterungen herstellen.
Foto: Thomas Lettner