NBA: "Warum zum Teufel rennst du?" Taktik-Kniff gegen Mavs-Rookie geht schief
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NBA: "Warum zum Teufel rennst du?" Taktik-Kniff gegen Mavs-Rookie geht schief

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NBA: "Warum zum Teufel rennst du?" Taktik-Kniff gegen Mavs-Rookie geht schief

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Mavs-Held mit tragischer Geschichte

NBA-Rookie Dereck Lively Jr. von den Dallas Mavericks wird aufgrund seiner vermeintlichen Freiwurfschwäche von OKC absichtlich gefoult. Der junge Center überzeugt allerdings von der Freiwurflinie und erhält nach dem Playoff-Sieg großes Lob.
Während der Pressekonferenz mit Luka Doncic von den Dallas Mavericks hört man plötzlich laute Sex-Geräusche. Der Superstar reagiert erst geschockt, dann schlagfertig.
SPORT1
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von SPORT1

Dereck Lively Jr. stand am Samstagabend im Mittelpunkt. Der Rookie der Dallas Mavericks wurde in Spiel drei der NBA-Playoff-Serie gegen die Oklahoma City Thunder absichtlich gefoult, damit er an die Freiwurflinie muss. Nach dem 105:101-Heimsieg hat der Center viel Lob erhalten, denn Freiwürfe sind eigentlich nicht seine Stärke.

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Während der regulären Saison erreichte der 20-Jährige nur eine Quote von 52,4 Prozent und OKC wollte Dallas‘ Rhythmus stören, indem das Spiel durch die Freiwürfe unterbrochen ist - und die Mavs zudem zu möglichst wenig Punkten bringen. Dafür suchten sich die Texaner Lively als „Opfer“ aus. Die Defensivtaktik ist nicht neu, einst wurde NBA-Legende Shaquille O‘Neal, der meist auch nur um die 50 Prozent seiner Freiwürfe traf, immer wieder absichtlich gefoult - das „Hack-a-Shaq“ war geboren.

Irving: „Geh dahin und versenke die Freiwürfe“

Am Samstagabend ging die Taktik jedoch nicht auf, denn Lively überzeugte und traf acht seiner zwölf Freiwürfe. Dafür erhielt er viel Lob. Sein Trainer Jason Kidd sagte nach dem Spiel: „Er hat es großartig gemacht. Wir haben großes Vertrauen in ihm.“ Er fügte hinzu, dass Teamkollege Kyrie Irving mit Lively während des Spiels sprach und ihm einen Rat gab: Lauf nicht vor dem Foul weg, nimm es an und mach deine Freiwürfe rein. „Dadurch ist er selbstbewusster geworden und das hat ihm sowie dem Team geholfen“, so Kidd.

Irving berichtete, was er zu seinem Mitspieler sagte: „Nimm es als Kompliment. Geh zur Linie und versenke deine Freiwürfe. Wir glauben an dich, du hast viel trainiert.“ Der Point Guard verwies zudem darauf, dass Lively noch ein Rookie und aus diesem Grund seine Souveränität nicht selbstverständlich sei.

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Doncic: „Es ist erstaunlich“

„Das zeigt, wo wir als Team stehen. Ich spreche von dem Respekt des OKC-Teams, das nicht will, dass wir uns gute Würfe herausspielen. Also gehen sie zum ‚Hack-a-Dereck-Lively‘ über, und das hat sich heute Abend zu unseren Gunsten ausgewirkt. Ich möchte, dass er an die Linie geht und selbstbewusst wirft“, führte Irving weiter aus.

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Auch Superstar Luka Doncic zeigte sich beeindruckt von der Abgezocktheit seines Teamkollegen: „Er ist ein Rookie und diese Freiwürfe zu treffen, ist erstaunlich und wichtig für sein Selbstvertrauen.“

Lively wollte es OKC beweisen

Und wie erlebte Lively selbst die Partie? „Es war wie: Na gut, ihr wollt mich nicht respektieren? Ich werde mich stellen und euch das Gegenteil beweisen“, sagte der Center glücklich: „Ich glaube, wenn es so weit kommt und der Gegner so verzweifelt ist, dann ist es ein Zeichen von Respekt gegenüber uns als Team.“

Dereck Lively führt die in der Playoff-Serie mit den Dallas Mavericks gegen die Oklahoma City Thunder
Dereck Lively führt die in der Playoff-Serie mit den Dallas Mavericks gegen die Oklahoma City Thunder

Er führte seine Gedanken weiter aus: „Sie denken, dass ich keine Freiwürfe treffen kann, also werde ich einfach antreten und ihnen zeigen, woran ich gearbeitet habe, und ihnen zeigen, wie viel Zeit ich investiert habe und wie viel Mühe ich mir gegeben habe.“

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„Warum zum Teufel rennst du?“

Der Rookie fügte hinzu, dass seine erst kürzlich verstorbene Mutter auf ihn aufgepasst habe: „Sie beobachtet mich, und ich weiß, dass sie mir sagt, ich soll diese verdammten Freiwürfe machen. Also muss ich an die Linie treten und sie treffen.“

Der 20-Jährige musste nach dem Sieg auch über sich selbst lachen, denn am Anfang der Strategie von OKC lief er von den Gegenspielern weg, damit diese ihn nicht foulen können. „Es gibt wahrscheinlich ein Video von mir, in dem ich einfach nur herumrenne“, sagte Lively und lächelte. „Ich habe versucht, meinen Mitspielern die Bahn freizumachen, und sie reagierten nur: ‚Warum zum Teufel rennst du? Bleib einfach da und hau sie rein‘.“

OKC-Coach zollt Lively Respekt

Dafür bedankte er sich der Dallas-Profi: „Wenn meine Teamkollegen mir den Rücken freihalten, will man einfach noch mehr Gas geben und treffen.“ Auch von OKC-Coach Mark Daigneault erhielt Lively Respekt: „Wir wollten ihren Rhythmus brechen und ich wollte sehen, wie sich Lively anstellt. Er hat es gut gemacht, aber auch ein paar Freiwürfe vergeben.“