Die atlantische Ampel auf Rot schalten

Bild: /CC -ND-2.0

Sie sehen harmlos aus, die Atlantikerinnen und Atlantiker, die für den Krieg ihre Trommeln rühren. Sie haben sanfte Stimmen, aber sie sagen Ungeheuerliches. Und sie haben nur ein Argument: Russophobie, resultierend aus panischer Angst in den USA vor dem Kommunismus der UDSSR, die es seit dreiunddreißig Jahren nicht mehr gibt. Direkt mit Rüstung und Kriegsbeteiligung verbunden sind die Staatsschulden, die ebenso nach dem Muster der USA in gigantische Höhen ansteigen. Auch das ist Teil der atlantischen Politik.

Die Farben der Verkehrsampel Rot – Gelb – Grün, sind in ihrer Wirkung nicht gleichberechtigt. Grün ist den meisten am liebsten. Gelb geht so gerade noch, man kann, wenn es sein muss und keiner es merkt, noch durchfahren, aber rot ist ein No-go-Befehl, da geht gar nichts mehr, stopp und halt. Die Farbe rot empfindet man im Bann der Ampel als negativ.

Diese Bewertung der Ampelfarben ist allerdings egozentrisch; denn bei Rot fahren ja die anderen, die quer in eine andere Richtung wollen. Die Bewertung der Rotphase ist einseitig und engstirnig, doch auch in der Politik der Ampel ist das Anti-Rot-Denken der Standard.

Unsere Ampelregierung wird von Atlantikerinnen und Atlantikern dominiert, also von Leuten, die eine sehr starke Präferenz für die USA und deren Nato-basierte Machtstellung haben. Solche Atlantiker gab es vor Jahren vornehmlich in der CDU. Angela Merkel war eine milde Atlantikerin, sie hat den Trend gesetzt, sich von jenseits des Atlantiks jeden Affront gefallen zu lassen, sogar, dass man ihr Handy abgehört hat. Sie hat das einfach weg gedrückt, ohne zu murren oder zu protestieren.

Es ist äußerst schwer, gegen Übergriffe der USA aktiv zu werden, denn die Macht dort ist wie ein Riesenkrake strukturiert, mit sehr vielen Armen, die unabhängig voneinander agieren – und es ist nicht definierbar, wo die Zentrale sich versteckt und ob es überhaupt eine zentrale Macht dort gibt. Die volle Gewalt hat jedenfalls nicht der Präsident. Einen Präsidenten kann man in den USA sogar ermorden oder ermorden lassen, ohne dass die Sache aufgeklärt wird. Und seinen Bruder obendrein. Dazu gehört, dass ein Mann, der auf den Präsidenten geschossen hat, wenig später ebenfalls ermordet wird.

US-Finanzpolitik im Euro-Raum

Wie Angela Merkel scheint Olaf Scholz ein milder Atlantiker zu sein, aber das ist nur oberflächlich so. Seine tief greifende atlantische Seite ist die Finanzpolitik. Die Schulden, die er hinterlässt, sind mit sanfter Stimme so dahin gesagt, aber quantitativ unermesslich wie die Staatsschulden der USA.

Da ist ein Punkt, der kaum öffentlich bekannt ist und gerne verschwiegen wird. Die Regierung in Washington und die Finanzmacht an der Wallstreet in New York haben ein stillschweigendes Abkommen: Das jährliche Defizit der Regierung in einer beachtlichen Höhe, zur Zeit bei knapp einer Billion, also 1000 Milliarden Dollar, wird von der US-Notenbank FED akzeptiert und gedeckt. Und es ist kein Zufall, dass diese Summe seit Jahren ziemlich genau dem Rüstungsetat entspricht.

Die Finanzmacht in den USA finanziert also indirekt das Militär. Und das Militär wird dafür eingesetzt, dass der US-Dollar die Leitwährung bleibt. Der Ausgleich des Staatshaushalts durch die Notenbank wird zwar als Schuld deklariert, aber nie zurückgezahlt. Nur Zinsen sind fällig. Dafür hat die FED umgekehrt das Recht, nach eigenem Ermessen den US Dollar zu erzeugen und den Leitzins zu bestimmen, nach dem die Banken Dollar-Kredite bei der FED bekommen.

Die FED in privater Hand verlangt den Kredit nicht zurück, weil sie auf indirekte Weise davon profitiert; denn mit dem Staatskredit wird die Geldmenge erhöht, was für die Finanzwelt ein entscheidender Vorteil ist, und der Staat zahlt ständig Zinsen für ein Geld, das die FED, in Verbindung mit dem Kredit der Regierung, erst in die Welt setzt. Stichwort girale Geldschöpfung. Dieses System funktioniert, mit steigenden Beträgen, so lange die Welt es akzeptiert und für US-Dollars ihre Waren und Rohstoffe abliefert.

Wenn Herr Scholz das Gleiche macht wie Joe Biden, ist es nicht das Gleiche, denn dieses absurde System haben wir nicht. Unsere Staatsschulden, auch der Kredit für Aufrüstung und Waffen, alles muss zurückgezahlt werden und zwar nicht von Herrn Scholz, der damit sogar die US-Regierung beeindrucken kann, sondern am Ende nur von den Steuerpflichtigen in Deutschland, über zwei oder drei Generationen.

Das transatlantische Finanzverhalten, durch Staatskredite die Rüstung zu finanzieren, ist im Euroland ein Verlustgeschäft für die zahlende Bevölkerung.

Die Rüstung auf Kredit, mit dem Falschwort Sondervermögen betitelt, und die Lieferung von Waffen und Milliarden an die Ukraine sind eine Gefälligkeit gegenüber den USA, von der hierzulande niemand etwas hat, außer der üblichen Rhetorik, ein atlantischer Freund Washingtons zu sein.

Besser wäre es, wenn für den Schuldenkanzler Scholz die Schulden-Ampel sofort auf Rot springen würde. Bei Rot fahren dann die anderen. Das sind zum Beispiel die deutsche Wirtschaft, der Import und Export ohne Sanktionen und gesunde Finanzbehörden, welche nicht das Schuldensystem der USA imitieren, sondern Steuern kassieren, auch von denen, die am meisten einnehmen und das meiste Geld besitzen. Die ständige Umverteilung von unten und von der Mitte nach ganz oben durch die milden Steuersätze auf Finanzgewinne ist ein transatlantisches Modell, seit Jahrzehnten praktiziert in den USA.

Rotes Licht und Stopp für alle Steuertricks, aber freie Fahrt für die Staatsanwältinnen und Staatsanwälte, welche gegen Cum-Ex-Betrüger ermitteln und die gesamte Beute zurückholen wollen plus nennenswerte Geldstrafen. Das sind viele Milliarden, die uns jetzt fehlen.

Also Stopp an der roten Ampel für Schulden-Scholz, volle Fahrt für finanzielle Gerechtigkeit durch angemessene Spitzensteuern und eine unabhängige Justiz.

Atlantische Außenpolitik im deutschen Außenministerium

Nach einer Faustregel ist der zweithöchste Rang in unserer Regierung das Außenministerium. Bei jeder Koalition wird es an die zweitstärkste Partei vergeben, von Willy Brandt über Walter Scheel, Helmut Schmidt, Dietrich Genscher, Joschka Fischer, Guido Westerwelle bis Frank-Walter Steinmeier, Sigmar Gabriel und Heiko Maas. Und so fiel das Amt nach dem Koalitions-Kalkül (außerhalb der Verfassung) an Annalena Baerbock, die keinerlei Qualifikation oder politische Erfahrung mitbrachte. Man scheute sich, ihr die Vizekanzlerschaft zuzugestehen, was verständlich ist, und machte Robert Habeck mit einem Doppelministerium zum Vizekanzler.

Die Frage der Qualifikation für Wirtschaft wurde bei Habeck ebenso wenig gestellt wie bei Baerbock die für das Außenamt. Was sie schon alles verbockt hat, ist hier nicht das Thema. Ihre Stärke liegt in einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, und das fußt nicht nur auf sportlichem Talent und guter körperlicher Präsenz, sondern sie ist, politisch gesehen, Atlantikerin durch und durch. Baerbock vertritt mit allem, was sie hat, die Interessen der USA, deren Machtpolitik, deren falschen Moralismus und deren Aggressivität, auch mit Waffengewalt, gegen alles, was ihnen in der Welt nicht passt.

Die Impulse der Atlantiker kommen aus den USA. Dort haben europäische Einwanderer im Laufe von zweihundert Jahren das Land indigenen Völkern weggenommen und privatisiert, sie haben die Bodenschätze privatisiert, die Früchte des benachbarten Südens privatisiert und mit Walfangflotten die größten und intelligentesten Tiere des Ozeans, bis das Erdöl in Texas auf privaten Grundstücken sprudelte, in einem Land, das man den Mexikanern weggenommen hatte.

Weil die vom britischen Kolonialismus befreiten Staaten Nordamerikas das Land selber kolonialisierten, haben sie sich wie Kolonisatoren verhalten und alles genommen, was ihnen vorher nicht gehörte. Privateigentum ist ihnen der höchste Wert, bis hin zum privaten Waffenbesitz, zum Privatbesitz an Patenten, auch auf Medikamente, und Privatbesitz an Algorithmen, an den Klicks und Likes der User in den sogenannten sozialen Medien. Das steigert sich noch weiter, indem für die Künstliche Intelligenz jeder verfügbare Text statistisch ausgebeutet wird, egal, wer ihn geschrieben und wer daran die Rechte hat.

Privatisierung über alles ist die Devise, verbunden mit einem Horror gegen alles, was irgendwie den Privatbesitz einschränkt: Gemeineigentum, Bodenschätze in Staatsbesitz, Sozialversicherung, soziales Denken überhaupt. Dieser Privatismus richtet sich gegen alles, was im politischen Sinne rot ist. Das denkbar Schlimmste aus atlantischer Sicht ist der Teufel des Kommunismus und jede Form von Sozialismus, auch wenn er durch demokratische Wahlen in fernen Ländern Südamerikas zustande kommt.

Das rote Reich des Bösen war bekanntlich die UDSSR. Die gibt es aber schon lange nicht mehr. Doch das macht nichts, die Furcht vor dem Kommunismus lebt weiter in dem Köpfen und wird seit mehr als dreißig Jahren auf das heutige Russland und auf das China der Zukunft projiziert.

Diese Denkrichtung ist absolut von gestern, aber Annalena Baerbock vertritt trotz ihrer Jugend genau diese absurde Politik der USA, deren realer Arm der Nordatlantik-Pakt Nato ist. Und nicht nur das, Annalena Baerbock verkündet auch die Ideologie der amerikanischen Freunde, überall, wo sie zu Wort kommt. Das ist voll daneben, weil das Außenministerium die Zentrale der Diplomatie eines Landes sein soll und nicht die verbale Speerspitze der stärksten ausländischen Macht mit deren Anspruch auf Weltherrschaft.

Für Annalena Baerbock gilt wie für Olaf Scholz: Die Verkehrsampel muss jetzt sofort auf Rot schalten, damit die anderen vorwärts fahren können: Diplomaten, Verhandlungskünstler, Friedensforscher, erfahrene Strategen, deeskalierende Taktikerinnen, Menschen, die sich für Verständigung und Diplomatie einsetzen. Auch und gerade Verständigung mit denen, die nicht die gleichen Interessen und die gleiche Ideologie vertreten.

Rot für Baerbock, aber freie Fahrt für Diplomatie und Verständigung von deutscher Seite aus, aktiv und überall.

Krieg und Rüstung als transatlantischer Auftrag

Die atlantische Politik hat als zentralen und gefährlichsten Punkt die Rüstung und das Militär.

In der Ampelkoalition wird diese fatale Richtung von zwei Personen besonders vehement und öffentlichkeitswirksam vertreten. Das ist, ladies first, als erste Marie-Agnes Strack-Zimmermann. Der Name ist deutsch und doch ein Zungenbrecher. Marie-Agnes Strack-Zimmermann ist die Frau, welche den militärisch-industriellen Komplex, namentlich Rheinmetall, auf ihrem hohem Posten und mit großer Medienpräsenz ständig vertritt und propagiert. Rüstung über alles und unbeschränkte Lieferung von Waffen, an erster Stelle zum Krieg gegen Russland.

MASZ macht es konsequent und holt ihre Argumente aus dem Werkzeugkasten der atlantischen Narrative. Von ihr ist nichts Neues zu hören, neu ist nur, dass eine Frau so redet und dass sie damit zur Spitzenkandidatin der FDP für die Europawahl nominiert wurde. Weil es bei dieser Wahl keine 5%-Klausel gibt, wird sie mit Sicherheit ins europäische Parlament einziehen und dann ist sie hoffentlich erst mal weg.

Auf Dauer viel gefährlicher ist der Verteidigungsminister Boris Pistorius. Er sieht so harmlos aus wie Armin Laschet, aber er verkündet Sprüche und Thesen, wie man sie hierzulande seit achtzig Jahren nicht mehr gehört hat. Kriegstüchtigkeit ist sein Schlagwort und Krieg ist dann das Ziel, obwohl das Ressort offiziell immer noch Verteidigungsministerium heißt, wie das Grundgesetz es vorschreibt.

Pistorius übernimmt aus dem fernen Washington die atlantische Legende von einer Aggression Russlands gegen westliche Werte und europäische Länder. Dafür gibt es keine Belege außer Zitaten anderer Atlantiker, deren Gedanken ständig im Kreis rotieren und die ihr eigenes Denken auf die Gegenseite projizieren.

Wer will denn wirklich, dass Deutschland kriegstüchtig wird?

Es sind die USA, vertreten durch Joe Biden. Der möchte den Krieg gegen das Reich des Bösen so weiterführen, dass kein einziger US-Soldat zu Schaden kommt. Und wenn der Ukraine die Männer ausgehen, wäre es aus atlantischer Sicht ideal, wenn Deutschland den Krieg gegen Russland übernimmt. Die Deutschen haben immense Erfahrungen im Russlandfeldzug gesammelt und, das darf man nicht vergessen, trotz der Niederlage mit ihren Helfershelfern, zum Beispiel aus der Ukraine, fünfundzwanzig Millionen Sowjetmenschen getötet.

Das ist body-count auf höchster Stufe, wie es in Washington seit dem Vietnamkrieg heißt, und darauf kommt es an, wenn man Russland total schwächen will. Im Sinne der US-Interessen ist Boris Pistorius der wichtigste Atlantiker in der Ampelregierung. Und die Hoffnung, dass er Deutschland in den Krieg führen kann, ist nicht unbegründet. Pistorius ist (oder war?) nach Umfragen 2024 der beliebteste deutsche Politiker, er ist aus atlantischer Sicht, kanzlerverdächtig. Gibt es eine kriegswillige Mehrheit?

Friedens-Ertüchtigung und Feindbild-Vernichtung

Hier sollen diejenigen angesprochen werden, welche keine Kriegstüchtigkeit, keine allgemeine Wehrpflicht und keine Wiederauflage des Russlandfeldzugs haben wollen. Für diese, also für uns, gilt:

Rote Karte für Boris Pistorius wegen Verstoß gegen das Grundgesetz und sofort Ampel auf rot, damit die andere Richtung in Bewegung kommt: Friedensfreundinnen und Friedensfreunde, Friedensforscher und Rüstungsgegner, Wehrdienstverweigerer und alle, die sich noch an die deutsche Kriegsschuld erinnern oder wenigstens davon gehört haben, auch vorwärts alle, die Russen nicht als slawische Untermenschen ansehen, sondern als europäische Kulturnation mit Schwerpunkt auf Literatur im 19. und klassische Musik im 20. Jahrhundert. Auch die Malerei der russischen Expressionisten soll sichtbar bleiben.

Dass man ausgerechnet im zaristischen Russland die Ideen des deutschen Philosophen Karl Marx in die Tat umsetzen wollte, war ein zeitgemäßer Irrtum von großer Tragweite, den Michail Gorbatschow zum Glück eingesehen und offiziell revidiert hat. Eine seltene Einsicht von welthistorischer Bedeutung.

Also sofortiger Stopp für Strack-Zimmerman und Pistorius und Friedenspropaganda gegen alle deutschen Atlantikerinnen und Atlantiker. Freie Fahrt für sofortigen Waffenstillstand in der Ukraine und Beendigung des Massakers in Gaza.

Verhandlungen auf deutsche Initiative, in der langen Tradition deutscher Außen- und Entspannungspolitik. Deutschland war einmal das Land der Philosophie der Kantschen Vernunft und Vernunft ist dringend gefragt, weil der Präsident jenseits des Atlantik offenbar nicht mehr umdenken kann und gerade wieder frische Milliarden für den Krieg locker gemacht hat.

Stopp und rotes Licht für Waffen, Krieg und Rüstung, vorwärts in Richtung Humanität mit einem realistischen Blick in die Zukunft!

 

Rob Kenius betreibt die systemkritische Webseite kritlit.de.

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33 Kommentare

  1. Zwei Anmerkungen dazu:

    Aus einem Kommentar von Eric Zuesse:

    …..Die Milliardäre, die über 50% aller politischen Wahlkampfdollar in Amerika bereitstellen, gewinnen einen immer größeren Anteil des privaten Reichtums, indem sie dadurch die Regierung kontrollieren; das ist also die profitabelste finanzielle Investition, die sie tätigen können: politische Korruption.

    Die “Verteidigungs”-Unternehmer, die Rüstungshersteller wie Lockheed Martin, deren Haupt- oder einziger Markt die US-Regierung und ihre Kolonien oder “Verbündeten” sind, müssen ihre Regierung kontrollieren und tun dies auch, um ihre Verkaufszahlen zu kontrollieren, und deshalb kontrollieren sie sie: Die Milliardäre, die diese Firmen kontrollieren, kontrollieren auch die Bundesbeamten, die entscheiden, in welche Länder sie einmarschieren, usw., damit diese Waffenaufträge wachsen und profitabel bleiben; und so kontrollieren sie Amerikas Außenpolitik.

    Aber die Steuerzahler tragen die Verluste von all dem, und sie haben keinen Nutzen davon. Amerika ist eigentlich das Land, in dem eine Invasion am unwahrscheinlichsten ist, nicht weil es 900 ausländische Militärbasen hat, sondern weil es durch drei- bis fünftausend Meilen Ozean im Osten und Westen geschützt ist und nur zwei angrenzende Länder hat, von denen keines einen Territorialstreit mit den USA hat….. (via Deepl)

    https://kolozeg.org/america-is-collapsing-eric-zuesse/

    Persönliches Statement:

    Der von den USA dirigierte Wertewesten lebt in der vollsten Überzeugung, er müsste aus einer Form der massiv eingebildeten Überlegenheit heraus andere Länder nur kräftig genug anschubsen, dass die dann auch genau das wollen, was der Westen als gut und richtig definiert, Stichwort „Regelbasierte Ordnung“. Klappte das nicht mit ein paar freundlichen Worten allein, verleiht dann eine offen präsentierte Kanone dem Anliegen den entsprechenden Nachdruck.

    Einer Studie des wissenschaftlichen Dienstes des US-Kongresses zufolge haben die USA zwischen 1992 und 2022 251-mal (!!) in anderen Ländern militärisch interveniert.

    Es gibt mittlerweile so viele Länder auf diesem Planeten, die verständlicherweise von dieser Art von Kolonialismus die „Schnauze gestrichen voll haben“.

    Außerhalb des Westens gab es nur westliche Vorherrschaft und Ausbeutung, und Drohungen, Subversion und Invasion, wenn nötig für jede Nation, die nicht verstanden hatte, dass die USA der Boss waren.

    Der arrogante Westen wird ohne den Rest der Welt, welchen er ausgebeutet hat und der sich mittlerweile für einen faireren Wettbewerb entscheidet, schlicht und ergreifend in seiner hergebrachten Form zerfallen.

    1. „Amerika ist eigentlich das Land, in dem eine Invasion am unwahrscheinlichsten ist, nicht weil es 900 ausländische Militärbasen hat, sondern weil es durch drei- bis fünftausend Meilen Ozean im Osten und Westen geschützt ist und nur zwei angrenzende Länder hat, von denen keines einen Territorialstreit mit den USA hat….. (via Deepl)“

      Das wird sich ändern, sobald Alaska wegen Vertragsbetrugs wieder an Russland fällt und die Russische Föderation ein Verteidigungsbündnis mit Mexiko schließt. Zudem könnte es sein, dass die nordamerikanischen Ureinwohner im Andenken an ihre abgeschlachteten Vorfahren auf die Idee kommen, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen und ihr Eigentum zurückfordern.

      1. „Das wird sich ändern, sobald Alaska wegen Vertragsbetrugs wieder an Russland fällt und die Russische Föderation ein Verteidigungsbündnis mit Mexiko schließt. Zudem könnte es sein, dass die nordamerikanischen Ureinwohner im Andenken an ihre abgeschlachteten Vorfahren auf die Idee kommen, die russische Staatsbürgerschaft anzunehmen und ihr Eigentum zurückfordern…“

        … und wohlmöglich die Nativen von Hawaii die Amis rausschmeißen, was du selbstverständlich noch erlebst?

        So langsam wundert mich nicht mehr, das sich selbst ein Dummchen wie die Baerbock sicher fühlt…

    2. Ähnlich wie Großbritanien, war die USA bis vor kurzem wie eine Insel,
      die unangreifbar galt. Jetzt gibt es aber Hyperschallraketen in Russland,
      China und sogar im Iran. Die US Ingenieure haben es noch nicht geschafft
      eine funktionierende Hyperschallwaffe zu entwickeln. In Verbindung mit
      den neuen russischen U-Booten kann die USA innerhalb weniger Minuten
      angegriffen werden. Als Putin das in einer Rede dargestellt hat, ist Biden
      noch blasser geworden, wie er es sonst schon ist. Jetzt versucht die USA
      alles um nicht als Ziel da zu stehen. Genau dafür hat sie ihre Marionetten
      wie v.d.Leichen, Bärbock oder bald auch Merz. Das einzige was uns speziell
      in Deutschland retten könnte, ist ein innerer Zusammenbruch der USA.
      Es gibt aber vielleicht noch eine Variante: Es gibt immer noch keinen
      Friedensvertrag mit den ehem. Aliierten. Jeder von denen könnte Deutschland
      bei einem aggressiven millitärischen Verhalten wieder unter Verwaltung
      stellen, bzw. millitärisch zur Raison bringen. Auch Russland natürlich!!
      Ich vermute, dass das auch bei Scholz in der Entscheidung keine Taurus
      in die Ukraine zu liefern, eingeflossen ist. Die gerade ausgesprochene Warnung
      an England seitens Russland, bezüglich dem Einsatz englischer Waffen gegen
      russisches Gebiet, zeigt, dass Russland nicht mehr groß fackelt. Wenn unsere
      Schreihälse Kiesewetter, Flack-Zimmerschrank oder Hofschreiter doch die
      Oberhand bekommen, könnte uns tatsächlich Russland noch einmal befreien.
      Nächstes Jahr ist 80 Jähriges Befeiungs Jubeleum. Würde doch für eine neue
      passen!

      1. Russlands Kriegseintritt hat gezeigt, dass die Nato in Kriegen, deren Modalitäten nicht sie bestimmen kann, ziemlich schnell schlecht aussieht.

        Besonders bei den britischen Maulhelden zeigte sich sehr schnell, dass sie Probleme haben, die Besatzung für ein Kriegsschiff voll zu kriegen und auf die Schnelle nicht über mehr als ein paar Zehntausend Soldaten verfüge.

        Die alles überragende Arroganz der macht hat eben auch dazu geführt, dass die echte militärische Machtbasis komplett vernachlässigt wurde. Gerade im Fall Englands besteht auch keinerlei wirtschaftlich-finanzielle Aussicht, dass dem abgeholfen werden könnte.

        Noch ein paar Jährchen russophobe Politik dann steht Deutschland wirtschaftlich-finanzielle ebenso hilflos da.

        @Artikel:
        Die EZB hat mit ihren Anleihe-Aufkäufen im Nachgang der Finanzkrise 2008 gezeigt, dass sie sehr gut verstanden hat, wie das Hauptprinzip der unendlich tiefen Taschen der US-Regierung funktioniert. Dass das nach außen nicht aggressiv kommuniziert wird, gehört auch in den USA zum Modus Operandi. Unterstützt durch bspw. das Theater um die wiederkehrenden Haushaltssperren, um darüber die Regierung zu Zugeständnissen zu nötigen.

    3. „Der arrogante Westen wird ohne den Rest der Welt…….schlicht und ergreifend in seiner hergebrachten Form zerfallen.“

      Oft wird ja angenommen, daß das nicht mehr lange dauern wird. Ich wäre ja schon froh, wenn „der Rest der Welt“
      (gerne inzwischen als RoW abgekürzt) heute und jetzt wenigstens die Macht hätte, das Massaker im Gazastreifen
      und die Verbrechen im Westjordanland zu beenden). Daran, daß er das nicht kann, läßt sich mühelos ablesen, wer hier heute noch welche Macht hat.

  2. -Rot für Baerbock, aber freie Fahrt für Diplomatie und Verständigung von deutscher Seite aus, aktiv und überall.-

    Aber Baerbock und Co. wollen die Steuerungen für die Ampel nicht herausrücken, selbst wenn man anderen den Mund verbieten, Konkurrenten unterdrücken und wer weiß was noch alles anstellen muß, um die Grüne Welle für sich zu erhalten. Kurz sie nähern sich einer Diktatur mehr und mehr an.

  3. Und da jetzt auch noch unmündige Kinder Wählen dürfen werden wir die Grünen Deppen nie los.Das ist doch ein Witz das die wählen dürfen aber vor dem Gesetz nicht mal strafmündig sind.

    1. Da unmündige Kinder auch zur Bundewehr dürfen sollten sie auch wählen dürfen wer sie im Krieg zur Schlachtbank führt.

  4. Eigentlich müsste der atlantischen „Ampel“ komplett das Licht ausgeknipst werden.

    „Out of order“, und zwar für immer!!

    1. In meiner Kreisstadt gibt es Säcke, die den örtlichen Lichtanlagen ggf übergestülpt werden, auf denen zu lesen steht : ‚Anlage außer Betrieb‘. So einen wollte ich immer schon haben.

    2. Ich halte das alles für illusorisch. Diese Machteliten sind so mächtig und so entschlossen ihr Ding durchzuziehen, die sind argumentativ überhaupt nicht mehr erreichbar. Eine geschlossenen entschlossene Opposition gibt es nicht. Russland, China, Nordkorea ok, aber die anderen lavieren alle nur.
      Im Inneren selbst gibt es ebenfalls keine wirksame Opposition. Es wird also bis zum bitteren Ende weitergehen.
      Das wird erst eintreten wenn diese Machteliten direkt physisch vernichtet werden, oder das ganze System zusammenricht, weil die natürlichen Grundlagen zerstört sind.. Das wird vermutlich erst zu einem fernen Zeitpunkt eintreten, wenn bereits große Teile der Menschheit und der Biosphäre vernichtet sind.

  5. Bei der US-Notenbank hatte ich schon vor Monaten eine Million 100-Dollar-Scheine bestellt, die sie mir – natürlich abzüglich des Druckkostenanteils für die Scheine – in mein Feriendomizil auf Tonga senden sollte. Bis heute ist noch immer nichts eingetroffen. Das ist doch eine Unverschämtheit, sowas.

  6. Ein guter Artikel! Aber es wird sich ändern. Ja, die Freiheit wird in der Ukraine verteidigt, aber spiegelbildlich zur Mainstreampropaganda. Übrigens überstiegen die Staatsschulden der USA im Jahr 2014 die 100% des BIP der USA und sind seit dem stetig gestiegen, welch ein Zufall. Es wird noch etwas dauern, aber das System Dollar ist am Ende, es werden keine Jahrzehnte mehr vergehen bis es weg vom Fenster und die USA ein unbedeutender Flächenstaat mit rivalisierenden Ethnien ist. Eine wirkliche Demokratie würde überleben, aber das, was uns hier als solche verkauft wird, wird sich den Autokratien demnächst unterordnen müssen, es sei denn, es gibt wieder einmal sowas wie die französische bürgerliche Revulution, aber danach sieht es derzeit nicht aus. Wenn es in Brüssel ein paar intelligente Menschen gäbe, könnte Europa noch das Ruder herumreißen, aber außer Orban und Fico ist niemand in Sichtweite, und diese beiden sind zu schwach um etwas zu bewegen.

    1. „Wenn es in Brüssel ein paar intelligente Menschen gäbe, könnte Europa noch das Ruder herumreißen…..“

      Wie Sie selbst korrekt feststellen, ist das keine Frage der Intelligenz, sondern der Macht.

      Ich finde den Artikel hervorragend, weil er wirklich für Jeden verständlich den transatlantischen Zusammenhang gut erklärt. Die Ergänzung habe ich noch nicht gelesen, aber der Punkt „Propaganda“ bzw PR wäre evtl. noch zu ergänzen, denn er erklärt, WARUM das alles so gut und so lange funktioniert und der Widerstand dagegen sich in Grenzen hält. Da sind sie nämlich Weltmeister.

      Und wenn es dann doch Widerstand gibt: : die Antisemitismuskeule reicht inzwischen wohl nicht mehr aus, um jeden Widerstand zu diskreditieren; die gute alte „Rote Gefahr“ à la McCarthy wird wieder aus dem Keller geholt als zusätzliches Totschlagargument.

      „What’s taking shape here is yet another Marxist movement, or perhaps ‘BLM-style 2.0’ emerging ahead of the summer months. These Marxists, like parasites, are hijacking the pro-Palestinian movement with their intent to destroy capitalism and America. “

      https://vigilantnews.com/post/the-real-story-behind-the-college-campus-protests/

      PS Die o.g. Quelle wird von
      https://mediabiasfactcheck.com/vigilant-news-bias/
      so eingeschätzt:
      „Overall, we rate Vigilant News as far-right biased and questionable based on the promotion of propaganda, conspiracy theories, pseudoscience, false claims, poor sourcing, and a lack of transparency. „

    2. Orban und Fico,
      nicht mehr lange, da ist man dran, da ist man dran.
      Die NATO und der/die Erfüllungsgehilfe*in EU wird schon in absehbarer Zeit für Ordnung sorgen. Hat ja in Polen auch geklappt. Im Falle Polen war sogar unsereiner den vorgesetzten Argumenten gegen die PIS erlegen 🙁
      Was hat sich dort geändert? Die eingefrorenen Gelder waren auf einmal wieder flüssig 🙂
      Wie schon von ein Forist obig genannt, haben wir keinen Friedensvertrag. Bei einem bedeutenden Widerspruch unserer „Eliten“ in Hohen Haus zu den Atlantischen Bemühungen könnte ein „Hoher Kommissar“ installiert werden. Die Übernahme der Regierungsgeschäfte durch die Alliierten dürften kein Problem sein. Vom Völkerrecht gedeckt und unter Garantie völlig unblutig. Deren Militär ist ja überall vorhanden. 🙂

  7. Manches ist schon richtig, was Kenius sagt, aber bezüglich Russophobie und ebenso bezüglich deutschen Staatsschulden liegt er daneben. Ersteres geht viel weiter zurück als bis zur Herrschaft der KPDSU. Der Hass aufs Russische hat jahrhundertealte Wurzeln und erstreckt sich über weite Teile Europas.

    Der Unterschied zwischen den u.s.-amerikanischen und den deutschen Staatsschulden besteht nicht, wie Kenius behauptet, in der deutschen Pflicht, sie abzutragen. Das müssten die u.s.-Amerikaner theoretisch auch, sind vor Konsequenzen einer hohen Staatsverschuldung aber besser geschützt, als alle anderen Staaten, weil die ihre (noch) die Leitwährung ist. Wie alle müssen auch die Deutschen ihre vom Staat aufgenommenen Geldern zurückzahlen, tun es aber, wie die meisten faktisch nicht. Bezahlt werden bestenfalls die Zinsen, bei Fälligkeit einer Tranche wird umgeschuldet. Wo die Grenze liegt, ab der weitere Verschuldung zu sprunghaftem Anstieg der Zinsen führt oder im Extremfall gar nicht mehr möglich ist, weil sich niemand findet, der zu leihen bereit ist, ist von Staat zu Staat sehr unterschiedlich. Es gibt kein objektives Kriterium, vielmehr ist es eine Vertrauensfrage. Solange Geldgeber zuversichtlich sind, dass der Zahlungsdienst geleistet wird, leihen sie weiter. Wirtschaftlich starke Staaten wie Deutschland oder Japan sitzen auf einem dicken Vertrauenspolster, dagegen wird man schon bei weit niedrigeren Verschuldungsgraden nervös, wenn es sich um ein Schwellen- oder gar Drittweltland handelt. Solche Staaten können wegen vergleichsweise niedrigen Beträgen pleite gehen.

    Deutschland könnte seine Verschuldung relativ problemlos verdoppeln, die Zinssätze würden nur marginal steigen, wenn überhaupt. ‚Sondervermögen‘ sind kein Finanzproblem, bloss ein politisches. Wenns in den Zeitgeist passt, der zurzeit sozusagen kriegsoffen ist, kann geklotzt werden. Scholz ist dabei nicht einmal ein grosser Verschulder vor dem Herrn. Da treiben es gewisse andere Politiker weit bunter. Zu kritisieren sind sein Atlantizismus, sein Hang zum Autoritären, seine innigen Beziehungen zur Finanzwirtschaft, die Art, wie er es zulässt, dass seine noch weit militaristischeren Minister veritable Kriegshetze betreiben, der er sich schliesslich anschliesst.

    1. Ersteres geht viel weiter zurück als bis zur Herrschaft der KPDSU. Der Hass aufs Russische hat jahrhundertealte Wurzeln

      Korrekt. In Europa war Russland schon verhasst gewesen als es noch gar keine USA und Sowjetunion gab.
      Egal ob Russland eine Monarchie, sozialistisch oder kapitalistisch war, es wurde immer gehasst. Daher gibt es dafür keine ideologischen oder politischen Gründe. Das ist einfach banaler Rassismus. Solange Russen nicht unterworfen sind, können Angelsachsen einfach nicht ruhig schlafen.

      1. Mancher geht bei der Erklärung zurück bis auf die Kirchenspaltung und den 4.Kreuzzug:

        Guy Mettan: „Creating Russophobia – From the Great Religious Schism to Anti-Putin Hysteria“.

    2. Passt aber nicht die USA, da gabs keine historische Russophobie. Da war der Feind die Bolschewiken. Die man mit amerikanischer Hilfe nach 1917 dann auch schnell stürzen wollte, siehe Weißgardisten.

      Das mit dem Schulden stimmt so pauschal nicht. Es gab schon immer eine gewissen Inflation und solange die Schuldenquote nicht zu hoch ist, bleibt die AAA Einstufung. Das kann sich aber übernacht ändern wenn die Schuldenquote zu hoch ist. Das beste nahe Beispiel dafür ist Griechenland. Übernacht wurde die Einstufung geändert und damit war das Land pleite.

      Insofern sind die Sonderschulden (was der richtige Name dafür ist) durchaus problematisch. Die führen nur nicht allein in den Bankrott. Allerdings kommen auf Deutschland noch die Haftung für Schulden anderer Länder dazu. Weiterhin will die EU demnächst eigene Schulden aufnehmen, die dann zum großen Teil auch noch an Deutschland kleben.

      Solange es hier aufwärts geht ist auch das bis zu einem gewissen Grad handelbar, aber aktuell gehts abwärts, wir haben negatives Wachstum.

    3. Die ‚cooperated States of privacy‘ sind durch industrielle Monopole entstanden, aussen herum, wurde ein System von Demokratie installiert, damit jeder weiterhin an das glaubt was angeblich Demokratie ist.
      Jeder 4-5 Arbeitsplatz in der USA hängt an diesem Fundament, „in God we trust“ oder anders ausgeschrieben, der Staat seine Dienste und der MIK sind von diesem Geld abhängig.
      Damit diese sinnlose einseitige Verteilung aufhört, muss die USA und ihre sog. verbündeten dafür sorgen, das dieser Staat und ihre Eigentümer versorgt werden. Wenn das nicht geschieht, wird eine Weltwirtschaftskrise ansprechen von ungeahnten Ausmass.
      Die neue multipolare Ordnung dient dazu, den begonnen Fehler soweit abzudämpfen, das das KAPITAL weiterhin am Leben gehalten wird. Alle auf dieser Welt werden dazu beitragen, das dieses Scheisshaus Kapital überlebt.
      Der Westen hat das begonnen und wird das proportional ausbaden, im Namen der Demokratie.

    4. Zack15 schreibt: »Wie alle müssen auch die Deutschen ihre vom Staat aufgenommenen Geldern zurückzahlen, tun es aber, wie die meisten faktisch nicht. Bezahlt werden bestenfalls die Zinsen, bei Fälligkeit einer Tranche wird umgeschuldet. Wo die Grenze liegt, ab der weitere Verschuldung zu sprunghaftem Anstieg der Zinsen führt oder im Extremfall gar nicht mehr möglich ist, weil sich niemand findet, der zu leihen bereit ist, ist von Staat zu Staat sehr unterschiedlich.«

      Es ist die einzelwirtschaftliche Betrachtungsweise, die diesen Satz so gefährlich – und falsch – macht. Diese Betrachtungsweise suggeriert nämlich, dass es in das Belieben des Staates gestellt ist, ob er sich verschuldet oder nicht. Und dass die Entscheidung für oder gegen Staatsverschuldung eine politische oder soziale sei. Und hier liegt der Hase im Pfeffer.

      Wie die Statistiken der Bundesbank empirisch ausweisen, sind die Finanzierungssalden über alle Sektoren hinweg in unserer Wirtschaftsordnung gleich Null. Denn jedem Kauf eines Wirtschaftssubjektes steht ein Verkauf bei einem anderen Wirtschaftssubjekt gegenüber. Und einzelwirtschaftlich betrachtet kann ein Wirtschaftssubjekt mehr Geld einnehmen als ausgeben. Gesamtwirtschaftlich gesehen geht das jedoch nicht. Das berühmt berüchtigte „Sparen der schwäbischen Hausfrau“ ist nur möglich, wenn andere Wirtschaftssubjekte sich verschulden – mehr kaufen als verkaufen.

      Und wenn in der Bundesrepublik seit Jahrzehnten die privaten Haushalte in der Summe per Saldo „sparen“, also mehr einnehmen als ausgeben, muss es irgendwo in der Bundesrepublik einen Sektor geben, der die Gegenposition hält. Nach dem Krieg waren das die Unternehmen, die sich verschuldet haben. In den letzten Jahren – ausweislich der Finanzierungssalden der Bundesbank – haben auch die bundesdeutschen Unternehmen mehr eingenommen als ausgegeben. Auch sie haben „gespart“. Wer bleibt unter diesen Umständen übrig, um die gesamtwirtschaftliche Gegenposition zu halten? Der Staat und das Ausland!

      Die Staatsverschuldung ist somit nicht einfach das Ergebnis davon, dass der Staat mehr einnimmt als er ausgibt, sie ist das Ergebnis des volkswirtschaftlichen Zusammenhangs zwischen „Geldvermögen“ und „Verbindlichkeiten“. Die Staatsverschuldung wird durch das Geldsparen der privaten Haushalte und der Unternehmen erzwungen. Deshalb halte ich es auch für einen Fehler, einer wie auch immer gearteten „Schuldenbremse“ zuzustimmen. Erst wenn gleichzeitig eine „Guthabenbremse“ vereinbart wird, ist eine „Schuldenbremse“ diskutabel. So lange dies jedoch nicht geschieht, zeugt die Zustimmung zu einer „Schuldenbremse“ lediglich von einem nicht verstandenen volkswirtschaftlichen Zusammenhang.

      Neben der einzelwirtschaftlichen Betrachtungsweise ist vermutlich ein mangelndes Verständnis des modernen Kreditgeldes eine Ursache für die unzulängliche Behandlung des Themas „Schulden“.

      Das moderne Geld ist kein Ding. Es ist, wie Karl Marx bereits richtig erkannt hat, eine soziale Beziehung. Und die Vorstellung man könne Geld in einer Truhe ansammeln und wenn die Truhe groß genug und voll genug ist, dann in Ruhe und gemütlich davon bis ans Ende der Tage leben, ist zwar hübsch, hat mit der Realität aber nichts zu tun. Genauso wenig, wie die Vorstellung, man könne einen Kapitalstock bilden und wenn der groß genug ist, von den Zinsen den Lebensabend ganzer Generationen bestreiten. Wenn der „Kapitalstock“ aus Geldvermögen besteht, stehen diesem irgendwo in dieser Welt zwingend Verbindlichkeiten (Schulden) in gleicher Höhe gegenüber.

      Das ganze Gerede, man müsse den „Wohlstand auf Pump“ beenden, zeugt nur davon, dass grundlegende Zusammenhänge im Kapitalismus nicht verstanden werden. Kapitalismus heißt: Vorfinanzieren. Und vorfinanziert wird in aller Regel auf Kredit. Und Zahlungsmittel entstehen bei Kreditvergabe und verschwinden bei Kredittilgung. Wenn alle Schulden dieser Welt zurückgezahlt sind, ist das ökonomischer Stillstand. Denn eine Produktion und Distribution von Waren und Dienstleistungen wird ohne Kredit nicht stattfinden (können) und das Zahlungsmittel „Geld“ gibt es auch nicht mehr. Damit soll nicht gesagt werden, dass keine Gesellschaft ohne Ware, Wert und Geld denkbar sei. Nur diese Gesellschaft ohne Ware, Wert und Geld wird mit der heutigen vermutlich nicht viel gemein haben. Aber das ist ein anderes Thema.

  8. Bis 1990 wars die Angst vorm Kommunismus.
    Seit dem ist es die Angst vor dem Verlust des Dollar als Leitwährung. Die ist vielen Ländern ein Dorn im Auge, selbst langjährigen Freunden wie Saudi Arabien. Russland war hier mit ein Vorreiter und gelangte so auch wieder auf die Gegnerliste.

    Im Ergebnis der aktuellen Politik und Stärkung der BRICS hat sich allerdings die Abwanderung beschleunigt. Das Ende des Dollars und damit der USA wie wir sie kennen rückt damit näher. Irgendwann gibts ne Implosion wenn die Banken kein Geld für das explodierende Militärbudget mehr rausrücken oder die Druckmaschinen angeworfen werden. Das ist dann nur noch eine Frage der Mathematik wenn sich die Entwicklung fortsetzt.
    Jede aktuelle Aktion der USA kann man darauf untersuchen diese Entwicklung zu verhindern.

  9. „Die Frage der Qualifikation für Wirtschaft wurde bei Habeck ebenso wenig gestellt wie bei Baerbock die für das Außenamt. Was sie schon alles verbockt hat, ist hier nicht das Thema. Ihre Stärke liegt in einem unerschütterlichen Selbstbewusstsein, und das fußt nicht nur auf sportlichem Talent und guter körperlicher Präsenz, sondern sie ist, politisch gesehen, Atlantikerin durch und durch. Baerbock vertritt mit allem, was sie hat, die Interessen der USA, deren Machtpolitik, deren falschen Moralismus und deren Aggressivität, auch mit Waffengewalt, gegen alles, was ihnen in der Welt nicht passt.“

    Gute körperliche Präsenz und sportliches Talent? Ich finde, dass sie eher ’ne Pummelfee ist, die wie ’ne trächtige Milchkuhrüdin in Gummistiefeln durchs Bild latscht.

    1. Jep, einmal als Sie in Indien aus dem Flugzeug marschiert ist (Da wo Sie niemand in Empfang genommen hat) und die Fahrgasttreppe hinunter gestampft ist hab ich was ähnliches gedacht. Ein richtiger Baerntrampel eben.

  10. „Angela Merkel war eine milde Atlantikerin, sie hat den Trend gesetzt, sich von jenseits des Atlantiks jeden Affront gefallen zu lassen, sogar….“???

    War sie das wirklich? Ist sie nicht knallhart den Vorgabe des US Imperiums gefolgt?

    Seit einiger Zeit frage ich mich immer mehr, wie weit war die DDR schon von CIA und MI6 unterwandert.
    Einige Begebenheiten in der Vergangenheit Merkels werfen zum Beispiel Fragen auf.
    Ihre erste Wahl, um in den Bundestag zu kommen, auf der Insel Rügen. Alles ist dort mehr als merkwürdig abgelaufen!
    Selbst unsere Atlantikmedien haben sich über ihren Wahlgewinn etwas gewundert und berichtet.
    Aber, wer war damals schon die „Osttrulla“ Merkel.

    Ungarn, Jugoslawien, die baltischen Staaten und nicht vergessen Polen (der erste Regime Change durch die Amis im Warschauer Pakt. Solidarmosch finanziert durch amerikanische Gewerkschaften? Zeitgleich der erste nicht italienische Papst seit Jahrhunderten . Ein Pole! – Huch! Welch ein Zufall.).
    Die passenden Leute waren dort schon lange vom Westen installiert. Diese Typen denken über lange Zeiträume. Nichts passiert aus Zufall.

    War nur mal so ein kleiner Gedanke.

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